Franziska Giffey

Franziska Giffey (SPD). 

Franziska Giffey (SPD). 

Foto: Reto Klar / FUNKE Foto Services

Erst Neuköllner Bürgermeisterin und Familienministerin, dann Regierende Bürgermeisterin von Berlin: Alle News und Infos zu Franziska Giffey.

Steckbrief von Franziska Giffey: Kinder, Wohnort, Größe

Name Franziska Giffey
Geburtsdatum 3. Mai 1978
Amt Regierende Bürgermeisterin von Berlin
Partei SPD
Parteimitglied seit 2007
Familienstand verheiratet, ein Kind
Größe nicht bekannt
Geburtsort Frankfurt (Oder)
Wohnort Berlin-Friedrichshain

Die SPD-Politikerin Franziska Giffey ist seit Dezember 2021 Regierende Bürgermeisterin von Berlin und Chefin des rot-grün-roten Senats. Bei der Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl im Februar 2023 tritt sie als Spitzenkandidatin ihrer Partei an und will ihren Posten im Roten Rathaus verteidigen.

Lange galt Giffey als politische Hoffnungsträgerin ihrer Partei – für Berlin, aber auch auf Bundesebene. Mittlerweile musste sie eine Reihe von Rückschlägen einstecken.

Wer ist Franziska Giffey eigentlich? Hat Giffey Familie und Kinder? Ist sie verheiratet? Wo wurde sie geboren, wo wohnt sie aktuell? Welche Ausbildung hat Giffey und welche politischen Ämter hat sie schon ausgeübt? Warum musste Giffey ihren Doktortitel abgeben? Wie entwickelte sich die Plagiatsaffäre?

Lesen Sie auch: Alle Infos zu Franziska Giffey – Doktorarbeit, Marathon, Ehemann, Kinder, Stimme

Eltern, Kindheit, Schule: Der Lebenslauf von Franziska Giffey

Franziska Giffey wurde am 3. Mai 1978 in Frankfurt (Oder) geboren. Ihre Mutter war eine Buchhalterin, die in volkseigenen Betrieben der DDR arbeitete. Ihr Vater war der Kfz-Meister Wolfgang Süllke. Zusammen mit ihrem Bruder wuchs sie in Briesen (Kreis Fürstenwalde) auf. Ihr Abitur machte sie im Jahr 1997 am Werner-Seelenbinder-Gymnasium in Fürstenwalde.

Über ihre Schulzeit sagte Giffey: „Ich war eine gute Schülerin, ich bin sehr gerne in die Schule gegangen. Ich hatte aber auch mal eine Vier, das muss in Mathe oder Physik gewesen sein. Meine Lieblingsfächer waren Englisch, Kunst und Musik.“

Ausbildung: Giffey brach Lehramtsstudium wegen Problemen mit ihrer Stimme ab

Nach dem Abitur nahm sie ein Lehramtsstudium mit den Fächern Englisch und Französisch an der Humboldt-Universität (HU) Berlin auf. Wegen einer Kehlkopfmuskelschwäche, einer sogenannten Dysphonie, rieten Ärzte Giffey davon ab, Lehrerin zu werden.

Bei einer Dysphonie klingt die Stimme je nach Ausprägung heiser, rau, belegt oder behaucht. Der Klang, die Tonhöhe und die Lautstärke können vom Betroffenen oft nur wenig variiert werden. Bei Überbeanspruchung der Stimme kann sogar der komplette Stimmverlust drohen.

Giffey studierte daraufhin im Anschluss Verwaltungsrecht an der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege (FHVR) in Berlin. 2001 Abschluss als Diplom-Verwaltungswirtin (FH). Von 2003 bis 2005 folgte ein Studium der Fachrichtung Europäisches Verwaltungsmanagement. 2005 erwarb sie den akademischen Grad Master of Arts.

Doktorarbeit: Giffey und die Plagiatsaffäre

Franziska Giffey absolvierte von 2005 bis 2010 berufsbegleitend ein Promotionsstudium im Fach Politikwissenschaft am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität (FU) Berlin.

Ihre Doktorarbeit (Dissertation) verfasste sie zum Thema „Europas Weg zum Bürger – Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft“. Eine PDF der Doktorarbeit von Franziska Giffey steht hier zum Download bereit. 2010 erfolgte die Promotion durch die FU.

Der Verdacht, dass Giffey bei der Erstellung ihrer Doktorarbeit wissenschaftliche Regeln missachtet an, kam im Februar 2019 auf. Anonyme Plagiatsprüfer veröffentlichten später eine Analyse, in der sie 119 Textstellen auf 76 der 205 Seiten von Giffeys Doktorarbeit als Plagiat werteten.

Im Mai 2021 trat Giffey von ihrem Posten als Bundesfamilienministerin zurück, kurze Zeit später entzog die FU Giffey ihren Doktortitel.

In ihrem Bericht schrieb das Prüfgremium: „Der Doktorgrad wurde durch eine mindestens bedingt vorsätzliche Täuschung erheblichen Ausmaßes erworben. Die Dissertation genügt damit nicht den Anforderungen an die Gute Wissenschaftliche Praxis.“

Franziska Giffey: Bezirksbürgermeisterin, Bundesfamilienministerin, Regierende Bürgermeisterin

Franziska Giffey ist seit 2007 Mitglied der SPD und Ortsvereinsmitglied der SPD Hermannstraße. Am 9. Mai 2014 wurde sie Kreisvorsitzende der SPD Neukölln – bis 2018. Von Dezember 2019 bis Dezember 2021 war sie Mitglied im SPD-Bundesvorstand.

Seit Ende 2020 ist sie gemeinsam mit Raed Saleh Landesvorsitzende der Berliner Sozialdemokraten, im Juni 2022 erfolgte die Wiederwahl. Giffey war Spitzenkandidatin der Berliner SPD für die Abgeordneten­haus­wahl 2021 und wurde in ihrem Rudower Wahlkreis in Neukölln direkt zum Mitglied des Abgeordnetenhauses gewählt.

Im Laufe ihrer politischen Karriere übte Giffey verschiedene Ämter auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene aus. Die Übersicht:

  • Vom 1. September 2010 bis zum 15. April 2015 war Giffey Bezirksstadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport des Bezirks Neukölln.
  • Am 15. April 2015 wurde sie von der Bezirks­verordneten­versammlung Neukölln zur Bürgermeisterin des Bezirkes Neukölln gewählt. Damit beerbte sie den schillernden Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky im Amt.
  • Am 14. März 2018 wurde Giffey als Bundes­familien­ministerin im Kabinett von Angela Merkel ernannt und vereidigt, am 19. Mai 2021 erfolgte aufgrund der Plagiatsaffäre der Rücktritt von diesem Posten.
  • Seit dem 21. Dezember 2021 ist Franziska Giffey die Regierende Bürgermeisterin von Berlin.

Giffeys Familie: Ihr Ehemann, ihr Kind, ihre Verwandtschaft mit Niels Giffey

Franziska Giffey ist seit 2008 verheiratet mit Karsten Giffey. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, der 2009 zur Welt kam. Die Familie wohnt in Berlin-Friedrichshain.

Giffeys Ehemann, ein Tierarzt, musste im Januar 2021 seinen Dienst beim Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) verlassen. Der Grund: Karsten Giffey soll Arbeitszeiten falsch abgerechnet haben.

Der Basketballspieler Niels Giffey, der lange für Alba Berlin spielte, ist ihr angeheirateter Neffe. (bee)

Verwandte Themen: