Berlin. Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) wechselt als Bundesministerin ins Kabinett von Angela Merkel, wie die Berliner Morgenpost erfuhr. Dort wird sie nach Informationen der Berliner Morgenpost Familienministerin in der Großen Koalition. Die zuvor lange als Kandidatin gehandelte Berliner Bundestagsabgeordnete Eva Högl war damit aus dem Rennen.
Die 39-Jährige, die in Frankfurt (Oder) geboren wurde und in Fürstenwalde im brandenburgischen Landkreis Oder-Spree aufwuchs, wurde schon seit einigen Wochen als mögliche Chefin des Familienressorts gehandelt, sie könnte aber auch Arbeit/Soziales übernehmen. Die Frage war, ob ihre Ost-West-Biografie ausreichen würde, die Ansprüche der Sozialdemokraten aus den neuen Ländern zu befriedigen. Die Nachfolgerin von Heinz Buschkowsky hatte sich zuletzt mit klarer Kante in der Integrationspolitik über Neukölln hinaus einen Namen gemacht.
Giffey steigt aus der Kommunalpolitik auf die Bundesebene auf
Für Berlins SPD ist es lange her, seit das letzte Mal eine Person aus ihrer Mitte im Bundeskabinett saß. Christine Bergmann amtierte 1998 bis 2002 ebenfalls als Familienministerin. Vorher war sie aber schon Präsidentin der Ost-Berliner Stadtverordnetenversammlung und acht Jahre lang Senatorin in Berlin gewesen. Der Schritt auf die Bundesebene war damals nicht so groß wie der von Franziska Giffey, die direkt aus der Kommunalpolitik auf die Bundesebene wechselt.
Als möglicher Nachfolger Giffeys im Neuköllner Rathaus wird Martin Hikel, SPD-Fraktionschef in der Bezirksverordnetenversammlung, gehandelt. Offiziell will die SPD die Namen ihrer Minister am Freitag bekannt geben.

Ostdeutsche SPD-Verbände wollen Giffey als Bundesministerin
SPD gibt die Namen ihrer Minister am Freitag bekannt
Diese SPD-Politiker werden als künftige Minister gehandelt