Klimastreik in Berlin

Fridays For Future: Route, Sperrungen – Das muss man wissen

| Lesedauer: 5 Minuten
Fridays for Future stellt Sofortprogramm für Verkehr vor

Fridays for Future stellt Sofortprogramm für Verkehr vor

Ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen oder den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) sowie den der Schiene fordert die Organisation Fridays for Futur mit einem eigenen Sofortprogramm für den Verkehr.

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Fridays For Future fordert heute beim Klimastreik in Berlin die sofortige Einführung des Klimagelds. Was die Hauptstadt erwartet.

  • Fridays For Future ruft für den heutigen Freitag, 15. September, zum Klimastreik auf
  • Bei der Demo in Berlin wollen Zehntausende durchs Regierungsviertel ziehen
  • Auch Luisa Neubauer und die Aktivisten der Letzten Generation wollen teilnehmen
  • Route, Programm, Sperrungen: Die wichtigsten Infos zum Klimastreik im Überblick

Berlin. Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future will die Bundesregierung an diesem Freitag zu einem schnelleren Ausstieg aus fossilen Brennstoffen drängen. Unter dem Motto „#Endfossilfuels“ rufen die Aktivisten zum globalen Klimastreik auf. In ganz Deutschland sind in 245 Städten Versammlungen und Demonstrationen geplant.

Verfolgen Sie hier den Klimastreik in unserem Live-Blog.

Nach Angaben der Aktivisten sollen Hunderttausende demonstrieren. „Wir gehen in ganz Deutschland auf die Straße, um von der Ampel-Koalition klimagerechte Politik einzufordern“, sagte Pit Terjung, Sprecher von Fridays for Future, am Donnerstag.

Im Mittelpunkt der Forderungen von Fridays for Future steht neben einem verschärften Klimaschutzgesetz die unverzügliche Einführung eines sogenannten Klimagelds. Das ist im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP festgeschrieben. Es handelt sich dabei um einen sozialen Ausgleich für die steigenden CO2-Preise. Damit soll mehr gesellschaftliche Akzeptanz für Klimapolitik geschaffen werden.

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Fridays For Future in Berlin: Programm – Luisa Neubauer und Düzen Tekkal stehen auf der Bühne

In Berlin planen die Aktivisten von Fridays for Future eine Großdemonstration am Brandenburger Tor. Die Versammlung beginnt nach Angaben der Klimaschutzbewegung um 12 Uhr mit einer Anfangskundgebung. Anschließend soll die Demo über die Friedrichstraße durch das Regierungsviertel ziehen. Gegen 16 Uhr sollen die Teilnehmer wieder am Brandenburger Tor ankommen. Dort startet die Abschlusskundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen.

Weiteren Angaben zufolge sollen unter anderen die Pop-Künstlerin Elif, Sänger Bosse begleitet vom Berliner Kneipenchor und die Pop-Rock-Band Juli bei der Demonstration auftreten. Redebeiträge werden unter anderen von der Klimaaktivistin Luisa Neubauer und der Autorin und Aktivistin Düzen Tekkal erwartet. Die Polizei sprach davon, dass die Organisatoren die Versammlung zunächst mit 10.000 Teilnehmern angemeldet haben.

Berlin: Zahlreiche Zubringer-Demonstrationen sorgen für Sperrungen

Doch bereits am Vormittag muss sich Berlin auf etliche Straßensperrungen und Einschränkungen im Verkehr einstellen, da verschiedene Zubringer-Demonstrationen geplant sind. Um 9.30 Uhr startet eine Fahrrad-Demonstration an der Wuhlheide. Dieser Protest richtet sich unter anderen gegen den Ausbau der Stadtautobahn A100. Nach Angaben der Polizei sind 100 Teilnehmer angemeldet. Sie fahren über die Puschkinallee, die Mühlendammbrücke, die Friedrichstraße und die Straße des 17. Juni zum Brandenburger Tor. Dort wollen die Demonstranten gegen 12.15 Uhr eintreffen.

Um 10.30 Uhr soll es eine Zubringer-Demonstration am Karlplatz in Berlin-Mitte geben. Sie verläuft über die Kronprinzenbrücke durch das Regierungsviertel in Richtung Brandenburger Tor. Um 11 Uhr wollen sich weitere Demonstranten von der Technischen Universität auf den Weg zum Brandenburger Tor machen. Rund 100 Menschen sollen dann über die Straße des 17. Juni ziehen und gegen 12 Uhr am Brandenburger Tor eintreffen. Ebenfalls um 11 Uhr startet auch eine sogenannte Schulzubringer-Demonstration vom Naturkundemuseum. Unter anderen über die Marschallbrücke sollen rund 150 Teilnehmer für eine klimagerechte Politik protestieren.

Letzte Generation hat sich angekündigt

Am Mittwoch kündigte Luisa Neubauer im Gespräch mit der Deutschen-Presse-Agentur an, den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen. „Am 15. September werden wir mit allen Generationen und Berufsgruppen von allen Seiten Druck auf die Regierung machen, das anti-ökologische Herumgehampel zu beenden und stattdessen ein Klimageld einzuführen und das Klimaschutzgesetz zu verschärfen“, sagte sie.

Laut Fridays For Future hat sich ein großer Unterstützerkreis hinter die Forderungen gestellt. Bundesweit riefen über 100 Initiativen zu den Protesten auf. In Berlin beteiligen sich demzufolge verschiedene For-Future-Gruppen, so wie etwa die Bürger*innenInitiative A100, das Verkehrswende-Gewerkschafts-Bündnis #WirFahrenZusammen oder Greenpeace. Auch die Letzte Generation hat sich für den Protest angekündigt.

Insgesamt kann der Klimastreik am Freitag auch als eine Art Maßstab für Fridays For Future gesehen werden und zeigen, wo die Klimaschutzbewegung derzeit steht. Vor einigen Jahren schaffte es die Klimaschutzbewegung noch Millionen Menschen zu mobilisieren. Seither sind die Demonstrationen kleiner geworden, auch weil andere Krisen das Land beschäftigen. Andererseits ist die Wirkung von Fridays For Future diverser geworden. Luisa Neubauer etwa sitzt regelmäßig in Talkshows, Politiker laden Vertreter von Fridays For Future zu Gesprächen ein.

Lesen Sie dazu auch: Wie Fridays For Future gegen den Bedeutungsverlust kämpft

Fridays For Future: Demo-Route in Berlin am 15. September

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