Berlin. Der Krieg in der Ukraine und die davon ausgelöste Energie- und Preiskrise macht sich in Deutschland gerade jetzt im Winter stark bemerkbar. Die Energiepreise in der Bundesrepublik sind zwar zuletzt etwas gesunken – nach wie vor kosten Heizöl und Gas aber immer noch deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Die sehr milden Temperaturen im Herbst sind vielen Menschen mit Blick auf die Nebenkosten zugutegekommen – doch jetzt können die allermeisten Verbraucher nicht mehr auf ihre Heizung verzichten.
Noch vor Weihnachten sollen zudem die Temperaturen in Deutschland unter die Marke von -10 Grad fallen. Prognosen zufolge kann es in einigen Regionen sogar bis zu -15 Grad geben. Umso mehr kann sich ein Blick auf die aktuelle Entwicklung der Heizölpreise lohnen. Denn wer im richtigen Moment bestellt, kann gerade bei einer größeren Bestellung sparen.
Viele Informationen zur Entwicklung der Heizölpreise und zu Prognosen für den Winter haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Heizölpreise: So viel kostet der Liter Heizöl am 4. Dezember
Je nach Anbieter kann sich der Heizölpreis leicht unterscheiden. Zudem gibt es verschiedene Arten von Heizöl – für Premium-Öl muss etwa mehr bezahlt werden als für die Standard-Variante. Allerdings gibt es Mittelwerte, die Verbraucher für einen Vergleich kennen sollten. Unsere Tabelle zeigt die Preise pro Liter verschiedener Anbieter und Vergleichsportale.
Lesen Sie hier: Heizöl günstig in der Nähe kaufen – So finden Sie den besten Preis
Heizölpreise laut "TotalEnergies" | Heizölpreise laut "Tecson" | Heizölpreise laut "esyoil" | |
Heizölpreise am Dienstag, 29. November | 1,22 Euro | 1,23 Euro | 1,19 Euro |
Heizölpreise am Mittwoch, 30. November | 1,21 Euro | 1,24 Euro | 1,21 Euro |
Heizölpreise am Donnerstag, 1. Dezember | 1,26 Euro | 1,26 Euro | 1,23 Euro |
Heizölpreise am Freitag, 2. Dezember | 1,25 Euro | 1,25 Euro | 1,22 Euro |
Heizölpreise am Samstag, 3. Dezember | 1,24 Euro | 1,24 Euro | 1,20 Euro |
Heizölpreise am Sonntag, 4. Dezember | 1,24 Euro | - | 1,20 Euro |
Von Samstag auf Sonntag haben sich die Heizölpreise in Deutschland nicht verändert. Nach wie vor kostet der Liter im Schnitt 1,22 Euro. Das Online-Vergleichsportal "Tecson" meldet am 4. Dezember keinen aktuellen Heizölpreis. Deutlich erkennbar ist, dass sich der Abwärtstrend der vergangenen Tage auch heute fortsetzt. Zum Vergleich: Im Oktober zahlten die Heizölkunden in Deutschland zum Teil Preise von mehr als 1,65 pro Liter. Wer im Herbst nicht getankt und jetzt Heizöl bestellt, kann somit kräftig sparen.
Unklar ist, wie lange der Preistrend andauert. Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass sich der Heizölpreis von heute auf morgen ändern kann. Unklar ist zudem, wie sich Folgen des Ölpreisdeckels der EU gegen Russland auf die Versorgung und damit die Verbraucherpreise auswirken werden. Russland hatte angekündigt, auf die Entscheidung der G7 und der EU reagieren zu wollen.
Die Entscheidung – ob man jetzt Heizöl einkauft oder besser abwartet – sollte man jedoch nicht allein vom Marktpreis abhängig machen. Wer kein oder bloß noch wenig Heizöl im Tank hat, sollte zumindest eine gewisse Menge bestellen, um über die nächsten Wintermonate zu kommen. Jetzt noch Geld sparen kann, wer beim Heizölbestellen einen wichtigen Tipp beachtet. Und auch der Zeitpunkt spielt eine Rolle, wie die Heizölpreise oben in der Tabelle zeigen. Zwar schwanken die Preise im Moment weniger stark, bei größeren Bestellungen – etwa mit den Nachbarn – können sich auch wenige Cent schnell rechnen.
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Die Entwicklung der Heizölpreise in Deutschland im Jahr 2022
Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Energiemärkte auf der ganzen Welt nachhaltig verändert. Auch die Heizölpreise in Deutschland sind aufgrund der veränderten geopolitischen Lage stark gestiegen. Nach einem anfänglichen Hoch ist der Preis zwischenzeitlich wieder etwas zurückgegangen – im Vergleich zu den Vorjahren sind es aber immer noch sehr teure Preise. Die Preisentwicklung in unserer Tabelle basiert auf Angaben von "esyoil":
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Datum | Heizölpreise pro Liter |
15. Januar 2022 | 0,87 Euro |
15. Februar 2022 | 0,94 Euro |
15. März 2022 | 1,69 Euro |
15. April 2022 | 1,30 Euro |
15. Mai 2022 | 1,30 Euro |
15. Juni 2022 | 1,47 Euro |
15. Juli 2022 | 1,52 Euro |
15. August 2022 | 1,53 Euro |
15. September 2022 | 1,52 Euro |
15. Oktober 2022 | 1,68 Euro |
15. November 2022 | 1,37 Euro |
Heizölpreise in Deutschland: Unterschiede zwischen den Bundesländern
Es gibt viele verschiedene Einflussfaktoren, die sich auf die Heizölpreise in Deutschland auswirken. Neben dem Prinzip von "Angebot und Nachfrage" sowie auch der weltpolitischen Entwicklung gehört dazu auch der Wohnort in Deutschland. Daher können die Preise je nach Bundesland stark variieren. Die Daten in der unten stehenden Tabelle stammen vom Vergleichsportal "esyoil"
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Bundesland | Heizölpreis pro Liter am 4. Dezember 2022 |
Baden-Württemberg | 1,20 Euro |
Bayern | 1,17 Euro |
Berlin | 1,25 Euro |
Brandenburg | 1,25 Euro |
Bremen | 1,31 Euro |
Hamburg | 1,23 Euro |
Hessen | 1,22 Euro |
Mecklenburg-Vorpommern | 1,26 Euro |
Niedersachsen | 1,26 Euro |
Nordrhein-Westfalen | 1,17 Euro |
Rheinland-Pfalz | 1,20 Euro |
Saarland | 1,21 Euro |
Sachsen | 1,21 Euro |
Sachsen-Anhalt | 1,24 Euro |
Schleswig-Holstein | 1,22 Euro |
Thüringen | 1,22 Euro |
Der Abwärtstrend beim bundesweiten Heizölpreis spiegelt sich auch in den Preisen der einzelnen Bundesländer wider. Am wenigsten bezahlen am 4. Dezember die Verbraucher in Nordrhein-Westfalen und Bayern, wo der Liter Heizöl mit 1,19 Euro pro Liter unter die 1,20er-Marke gerutscht ist. Am meisten kostet der Liter am Sonntag in mit 1,31 Euro pro Liter in Bremen – gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen (1,26 Euro/Liter). Als Heizölkunde zahlt man immer den Preis am Tag der Bestellung – das kann positiv, aber auch negativ sein. Zumindest kann man aber fest kalkulieren und weiß, was am Ende auf der Rechnung steht. Wer zudem die Preise verschiedener Händler vergleicht und mit seinen Nachbarn bestellt, kann zusätzlich noch den ein oder anderen Cent sparen.
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