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Coronavirus-Krise: Staatschefs einigen sich beim EU-Gipfel

| Lesedauer: 124 Minuten
Corona-Krise: Von der Leyen prangert Eogoismus der EU-Staaten an

Corona-Krise- Von der Leyen prangert Eogoismus der EU-Staaten an

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Egoismus seitens der EU-Mitgliedstaaten zu Beginn der Corona-Krise angeprangert. "Als Europa wirklich füreinander da sein musste, haben zu viele zunächst nur nach sich selbst geschaut", sagte von der Leyen im EU-Parlament in Brüssel.

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Weltweit steigt die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus. Alle Nachrichten und Entwicklungen zur Pandemie in unserem Newsblog.

  • Das Coronavirus breitet sich immer weiter aus: Weltweit wurden mehr als 524.000 Infektionen registriert, fast 24.000 Menschen sind an den Folgen von Covid-19 gestorben; über 120.000 Menschen gelten als geheilt
  • Nach unseren Recherchen sind in Deutschland mehr als 43.000 Infektionen nachgewiesen, 262 Tote wurden registriert
  • Bei 81 Jahren liegt laut RKI das Durchschnittsalter der Menschen, die in Deutschland nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind
  • In den USA gibt es bereits mehr als 1000 Tote – New York hat eine provisorische Leichenhalle errichtet
  • Auf dem deutschen Kreuzfahrtschiff MS Artania gibt es mehrere Corona-Infizierte
  • Auch der englische Thronfolger Prinz Charles hat sich mit dem Virus angesteckt
  • Die Abiturprüfungen sollen stattfinden – zum geplanten Zeitpunkt oder einem Nachholtermin
  • Der Bundestag hat einen Nachtragshaushalt beschlossen und die Notfallregelung der Schuldenbremse in Kraft gesetzt

Berlin. Die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus steigt weltweit. Inzwischen sind mehr als 500.000 Menschen mit dem Virus infiziert, mehr als 23.000 starben. Besonders dramatisch ist die Lage in Spanien und Italien. Darüber hinaus drohen neue Epizentren in den USA und Großbritannien zu entstehen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich besorgt über die rasante Geschwindigkeit der Pandemie.

Auch in Deutschland werden täglich noch höhere Infektionszahlen gemeldet. Ob die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen wie Schulschließungen und verschärfte Ausgangsbestimmungen mit Kontaktsperre die Pandemie verlangsamen, wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Die aktuellen Zahlen finden Sie in unserem Coronavirus-Monitor:

Wir berichten von den aktuellen Entwicklungen im News-Ticker:

Donnerstag, 26. März 2020: 16-Jährige aus Frankreich an Covid-19 gestorben

23.25 Uhr: Per Audio-Livestream hat sich Angela Merkel (CDU) am Donnerstagabend nach langen Telefonaten mit den G20-Staaten und mit der Europäischen Union zu Wort gemeldet und berichtet, wie es ihr in der Isolation geht.

23.00 Uhr: Angesichts der Corona-Pandemie dringt die Linkspartei auf die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland. Die Krise zeige, „wie schnell es einen treffen kann, wie schnell man von heute auf morgen seine Einkommensquellen verlieren kann“, sagte Linke-Chefin Katja Kipping unserer Redaktion. „Die Debatte um das Grundeinkommen hat jetzt einen enormen Aufwind, und das ist gut so.“

22.29 Uhr: Nach mühsamen Verhandlungen haben sich die EU-Staats- und Regierungschefs auf ein weiteres Vorgehen in der Corona-Krise verständigt. Es gebe eine Einigung, sagten mehrere Diplomaten der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstagabend übereinstimmend. Demnach sollen die Regierungen der Länder der Eurozone in zwei Wochen neue Vorschläge für die Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Krise unterbreiten.

Zuvor hatte Italiens Regierungschef Giuseppe Conte gedroht, eine gemeinsame Erklärung nicht mitzutragen, weil diese bei der Unterstützung wirtschaftlich schwächerer Länder seiner Meinung nach nicht weit genug ging. Aus italienischen Kreisen hieß es, Conte habe gefordert, die Präsidenten der fünf EU-Institutionen damit zu beauftragen, „in zehn Tagen“ einen neuen Vorschlag vorzulegen.

Diese Frist wurde nun anscheinend verlängert. Auch sollen nicht die Chefs der Institutionen – EU-Kommission, Europaparlament, EU-Rat, Eurogruppe und Europäische Zentralbank – das Zepter in der Hand halten, sondern die Regierungschefs. Der per Video-Konferenz abgehaltene Gipfel hätte ursprünglich eigentlich nur zwei Stunden bis 18.00 Uhr dauern sollen.

Coronavirus: Nordrhein-Westfalen bestellt fast fünf Millionen Atemmasken

21.53 Uhr: Nordrhein-Westfalen hat im Kampf gegen das Corona-Virus bereits fast fünf Millionen Atemschutzmasken bestellt, die Lieferung verzögert sich aber, die Konkurrenz ist heftig. „Es gibt einen weltweiten Kampf um Masken, und wir sind bei diesem Kampf dabei“, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am Donnerstagabend im WDR-Fernsehen auf Zuschauerfragen. Er hoffe, dass „in dieser Woche, in der nächsten Woche“ bestellte Masken auch einträfen. Ein Zahnarzt und ein Pfleger hatten einen katastrophalen Mangel an Masken in NRW beklagt.

Laschet verwies darauf, dass das Land mit Hilfe des Roten Kreuzes bereits 113.000 Atemschutzmasken an 125 Krankenhäuser verteilt hatte. NRW prüfe jedes Angebot für Lieferungen mit einem ganzen Stab von Mitarbeitern. Laschet nannte es „absurd“, dass der Stoff für die Masken in Deutschland hergestellt werde und auch die Maschinen in Deutschland vorhanden seien, aber die Masken in China produziert würden, „weil es da ein paar Cent billiger“ sei. „Das werden wir nach der Krise wirklich noch mal auf den Prüfstand stellen müssen“, kündigte er an.

20.51 Uhr: Die Zahl der Todesfälle nach einer Infektion mit dem Coronavirus ist in Frankreich weiter stark gestiegen. Innerhalb von 24 Stunden habe es 365 neue Fälle gegeben, sagte Gesundheitsdirektor Jérôme Salomon am Donnerstag in Paris. Damit liege die Zahl nun bei 1696. Erstmals sei in Frankreich auch eine Jugendliche unter den Todesopfern – die 16-jährige Covid-19-Patientin sei in der Region Paris gestorben, so Salomon.

Den Angaben zufolge befinden sich derzeit 3375 Patientinnen und Patienten mit schweren Krankheitsverläufen auf Intensivstationen. Die Zahl der bestätigten Infektionen ist um rund 4000 Fälle auf 29.155 gestiegen.

19.58 Uhr: Deutschland will 47 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten aus Italien aufnehmen. Das teilte das Auswärtige Amt am Donnerstagabend auf Twitter und berief sich dabei auf Zusagen von verschiedenen Bundesländern – unter anderem Kliniken aus Niedersachsen, Sachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Berlin.

Coronavirus: Zahl der Toten steigt auch in Großbritannien stark an

19.49 Uhr: Erste bewaffnete Gruppen folgten einem UN-Aufruf zum weltweiten Waffenstillstand angesichts der Corona-Krise. Der UN-Sprecher Stéphane Dujarric erklärte am Donnerstag, einige Rebellengruppen in Kamerun und auf den Philippinen würden ihre Waffen vorübergehend ruhen lassen.

Zuvor hatte der UN-Generalsekretär António Guterres bei einer Rede in New York gesagt, die „Heftigkeit des Virus’“ verdeutliche, wie „unsinnig“ Kriege seien.

19.48 Uhr: In Großbritannien wurden erstmals mehr als hundert Tote im Zusammenhang mit Covid-19 binnen 24 Stunden gemeldet. Die Zahl der Toten stieg von Mittwoch auf Donnerstag um 115 Personen auf 578, erklärte das Gesundheitsministerium in London. Die Zahl der registrierten Infektionen liegt bei 11.658.

19.55 Uhr: Volkswagen verlängert seinen zweiwöchigen Produktionsstopp wegen der Corona-Krise um weitere vier Arbeitstage. Grund seien Herausforderungen in der Lieferkette und die anhaltende sinkende Nachfrage nach Fahrzeugen, erklärte der Autobauer am Donnerstag.

Damit werde für insgesamt 80.000 Mitarbeiter eine Verlängerung der Kurzzeit beantragt. Mit der Nachtschicht vom 9. auf den 10. April soll sie nach jetzigem Stand enden.

Bundesrat will am Freitag Corona-Hilfsprogramm beschließen

19.01 Uhr: Der Bundesrat will am Freitagvormittag das Hilfsprogramm in der Corona-Krise beschließen. Darin sollen Maßnahmen beschlossen werden, um Arbeitsplätze und Unternehmen zu retten, Krankenhäuser zu unterstützen oder den Lebensunterhalt und die Wohnungen der Bürger zu sichern. Die ersten Hilfen sollen schon vor April ankommen.

18.51 Uhr: Der EU-Parlamentspräsident David Sassoli hat sich am Donnerstag in Brüssel für einen gemeinsamen Schuldenmechanismus der EU-Staaten ausgesprochen. Dieser solle bei einer europäischen Institution angesiedelt sein und die Finanzierung politischer Maßnahmen und die Wiederbelebung der Union nach der Pandemie ermöglichen, sagte Sassoli.

Am Mittwoch hatten neun EU-Länder in einem Brief an den EU-Ratschef Charles Michel die Aufnahme gemeinsamer Schulden gefordert. Unter anderem Deutschland hatte sich gegen Euro- oder Corona-Bonds als Maßnahme ausgesprochen.

18.44 Uhr: Auch der Bundesverkehrsminister hat sich heute zur Corona-Krise geäußert. Um gegen die Umsatzeinbußen von Taxifahrern anzukämpfen, hat Andreas Scheuer eine Idee – und er will die Regeln für TÜV-Untersuchungen zeitweise lockern. Lesen Sie hier, was der CSU-Politiker plant.

China will seine Grenzen für Ausländer schließen

18.20 Uhr: Die Volksrepublik China hat die Schließung seiner Grenzen für Ausländer angekündigt. Die Maßnahme trete ab Samstag in Kraft, teilte das Außenministerium in Peking am Donnerstag auf seiner Internetseite mit. Ein Grund für die Schließung wurde zunächst nicht genannt.

Beobachter in Peking gingen aber davon aus, dass eine von Ausländern ausgelöste zweite Infektionswelle mit dem Erreger Sars-CoV-2, dem Auslöser der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19, verhindert werden solle. Nur für Diplomaten sowie für als besonders notwendig erachtete Fachkräfte und Geschäftsleute sowie in humanitären Notfällen blieben die Grenzen offen, hieß es in der Mitteilung.

17.57 Uhr: Unser Korrespondent in Madrid sieht auch in Spanien ein gemischtes Stimmungsbild. Lesen Sie hier den aktuellen Bericht: „Corona-Krise in Spanien: Große Not weckt große Solidarität“

17.45 Uhr: Unsere Korrespondentin aus Rom berichtet von leisen Hoffnungen auf ein Abflauen der Corona-Krise in Norditalien, dafür aber auch von riesigen Sorgen im Süden des Landes. Lesen Sie hier den aktuellen Bericht: „Corona-Krise in Italien: Tote im Norden bringen große Furcht im Süden“

süditalien fürchtet riesigen corona-ausbruch – und unruhen

Corona-Krise: Langsame Rückkehr zur Normalität in Hubei in China
Corona-Krise- Langsame Rückkehr zur Normalität in Hubei in China

17.36 Uhr: Die G20 der wichtigsten Wirtschaftsmächte will bei der Bekämpfung des Coronavirus’ kooperieren und die Weltwirtschaft mit zunächst fünf Billionen US-Dollar stützen. Das verkündeten die Mitglieder am Donnerstag in der Abschlusserklärung zu einer Videokonferenz der Staats- und Regierungschefs.

Deutsche Passagiere sollen von Kreuzfahrtschiff „Artania“ geholt werden

17.28 Uhr: Ein betrunkener Autofahrer hat am Mittwoch Polizisten bespuckt und ihnen mit einer Coronavirus-Infizierung gedroht. Wie die Beamten berichteten, soll sich der Vorfall in Alfter im Rhein-Sieg-Kreis ereignet haben. Der 36-Jährige sei zuvor dabei beobachtet worden, wie er Schlangenlinien fuhr. Dabei soll er eine Bierflasche gehalten haben.

Bei der anschließenden Kontrolle habe der Mann die Beamten beleidigt, bespuckt, angehustet und gesagt, er komme aus Heinsberg und sei „Corona positiv“. Er wurde fixiert und in Gewahrsam genommen. Ob er tatsächlich infiziert ist, ist noch nicht bekannt. Ihm wurde allerdings auf freiwilliger Basis ein Abstrich entnommen.

17.14 Uhr: Die überwiegend deutschen Passagiere des vor Australien liegenden Kreuzfahrtschiffs „Artania“ mit sieben Corona-infizierten sollen am Wochenende nach Deutschland ausgeflogen werden. Das teilte der Reiseveranstalter aus Bonn am Donnerstag mit. Geplant sei, die 832 Passagiere an Bord mit einem Charterflug am 28. oder 29. März von Perth zurück nach Deutschland zu fliegen.

Am Mittwoch waren fünf Passagiere und zwei Crewmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der westaustralische Regierungschef Mark McGowan hatte zunächst angekündigt, niemand werde an Land gelassen, sofern es sich nicht um eine „lebensbedrohliche Notlage“ handele.

Coronavirus: 100 Millionen Euro aus Digitalpakt für Schulen

16.59 Uhr: Die 140.000 Mitarbeiter von Lidl und Kaufland erhalten für ihren Einsatz in der Corona-Krise einen Bonus. Alle Mitarbeiter erhalten im April eine Sonderzahlung von 250 Euro, erklärte die Schwarz-Gruppe, zu dem die Ketten gehören, am Donnerstag.

Die Prämie werde als Warengutschein ausgezahlt, damit sie möglichst als Netto-Zahlung bei den Beschäftigten ankomme. Zuvor hatte auch Rewe eine Prämie für seine Mitarbeiter und die Beschäftigten der konzerneigenen Discountkette Penny angekündigt. Auch die Warenhauskette Real will seinen Mitarbeitern in der Woche vor Ostern Warengutscheine im Wert von 100 Euro auszahlen.

Faktencheck: Das waren die Corona-Hamsterkäufe
Faktencheck- Das sind die Zahlen der Corona-Hamsterkäufe

16.48 Uhr: Die Stadt Menden im Sauerland hat ein Lager zur zwangsweisen Unterbringung von Quarantäne-Brechern eingerichtet. Das vorsorgliche Lager mit 17 Feldbetten solle in erster Linie zur Abschreckung dienen, sagte der Corona-Krisenstabsmanager der Stadt. Es gebe noch keinen akuten Fall.

Die Städte seien nach dem Infektionsschutzgesetz dazu verpflichtet, potenziell Infizierte, die andere durch Missachtung der Isolation gefährden, aus dem Verkehr zu ziehen. Dafür müssten auch Räumlichkeiten geschaffen werden, so der Krisenstabsmanager.

16.40 Uhr: Bund und Länder wollen Schulen während der Corona-Krise mit 100 Millionen Euro aus dem Digitalpakt Schule unterstützen. Damit sollen die Länder die Infrastruktur für digitalen Unterricht schnell ausbauen und ausweiten, teilten die Kultusministerkonferenz und das Bundesbildungsministerium mit.

16.33 Uhr: Die Elternbeiträge für Kitas, Tagespflege und Offene Ganztagsschulen (OGS) werden in Nordrhein-Westfalen landesweit für den April ausgesetzt. Das sagte der Familienminister des Landes, Joachim Stamp (FDP), am Donnerstag. Die Beiträge für den März müssen dennoch bezahlt werden.

16.19 Uhr: Überfüllte Frauenhäuser können während der Corona-Krise Hotels und Ferienwohnungen nutzen, wenn ihre Kapazitäten erschöpft sind. Das teilte Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) am Donnerstag mit. Die Unterbringung könne unbürokratisch durch Länder und Kommunen ausgeweitet werden, so Giffey.

Expertinnen und Experten erwarten eine Zunahme von Fällen häuslicher Gewalt durch Quarantänemaßnahmen und Ausgehsperren. Auch das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ sei gerade in der aktuellen Zeit unverzichtbar, erklärte Giffey. Unter der kostenfreien Nummer 08000 116 016 erhalten Frauen Erst- und Krisenunterstützung.

Coronavirus – 3,3 Millionen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA

16.14 Uhr: Die WHO geht derzeit nicht davon aus, dass in Russland Zahlen über die Coronavirus-Infektionen manipuliert wurden. Das sagte eine Vertreterin der Organisation in Russland. Zuvor hatte es internationale und nationale Vermutungen gegeben, wonach die Regierung in Moskau die offiziellen Zahlen niedrig halte, um keine Panik auszulösen.

Im flächenmäßig größten Land der Erde haben sich nach offiziellen Angaben vergleichsweise wenige Menschen mit dem Coronavirus infiziert - am Donnerstag zählte die Statistik 840 Fälle. Drei Menschen starben.

16 Uhr: In Baden-Württemberg geben einzelne Gesundheitsämter Daten von mit dem Coronavirus Infizierten an die Polizei weiter. Das geschehe, damit sich die Beamten beim Kontakt schützen können, berichteten der Südwestrundfunk und die „Schwäbische Zeitung“ am Donnerstag. Die Polizei hätte keine Schutzbekleidung.

Die Landesinnenministerium in Stuttgart rechtfertigte das Vorgehen den Berichten zufolge mit dem Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst, das eine Datenansammlung zur Abwendung von Gefahren ermöglicht. Die Gesundheitsämter müssten später auch wieder dafür sorgen, dass die Daten der Geheilten gelöscht werden, so das Ministerium.

15.43 Uhr: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie haben in den USA jetzt schon dramatische Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der Woche bis 21. März etwa um das Zehnfache auf 3,3 Millionen an. Wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilt, handelt es sich dabei um den höchsten Wert seit Beginn der Datenerhebung.

Zuvor hatte der Kongress ein Konjunkturpaket ohne Gleichen auf den Weg gebracht. Damit sollen rund 2 Billionen Dollar in die Wirtschaft gepumpt werden. Experten rechnen dennoch mit einem massiven Einbruch im zweiten Quartal.

Coronavirus – Hannover Messe 2020 endgültig abgesagt

15.32 Uhr: Die Hannover Messe fällt wegen des Coronavirus’ aus, teilte die Deutsche Messe am Donnerstag mit. Die Absage ist ein Novum in der 73-jährigen Geschichte der weltgrößten Industrieschau. Vor drei Wochen war die für Ende April geplante Messe auf Mitte Juli verschoben worden.

Einreisebeschränkungen und Kontaktverbote, sowie eine Verfügung der Region Hannover machten eine Ausrichtung aber nun unmöglich, so die Deutsche Messe. Auch die IT-Messe Twenty2X, die dieses Jahr in Hannover Premiere feiern sollte, wurde abgesagt.

15.20 Uhr: Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Europa-Parlament, Ska Keller, hat eine Evakuierung der Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln gefordert. Die Gefahr durch eine Ausbreitung des Coronavirus’ sei zu groß. In den überfüllten Lagern könnten sich die Menschen nicht isolieren, so Keller am Donnerstag in Brüssel.

Aktuell leben nach Angaben des griechischen Bürgerschutzministeriums mehr als 40 000 Migranten auf den Inseln Lesbos, Samos, Kos, Leros und Chios, davon sind nach Schätzungen der EU-Kommissionen 1500 unbegleitete Minderjährige. Die Aufnahmekapazität in den Lagern liegt eigentlich bei rund 7000 Plätzen.

15.09 Uhr: Vor dem EU-Gipfel hat die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen den Mitgliedsstaaten Egoismus zu Beginn der Corona-Krise vorgeworfen: „Als Europa wirklich füreinander da sein musste, haben zu viele zunächst nur nach sich selbst geschaut“, sagte von der Leyen am Donnerstag im EU-Parlament in Brüssel.

Unterdessen stritten die Mitgliedsstaaten weiter über die Corona-Bonds zur Unterstützung finanziell schwächerer Länder. Deutschland hatte diese zuvor als Vergemeinschaftung von Schulden in Europa abgelehnt. Auch Grenzschließungen und Ausfuhrbeschränkungen von Atemschutzmasken, wie sie von Deutschland und anderen Ländern verhängt worden waren, kritisierte von der Leyen.

Coronavirus – Über 100-Jähriger in Italien nach Infektion für „geheilt“ erklärt

14.56 Uhr: Die Kriminalität in Berlin ist seit der Corona-Krise offenbar in mehreren Bereichen zurückgegangen. Wie die Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Donnerstag mitteilte, seien seit dem 1. März im Vergleich zum Vorjahr weniger Diebstähle, Einbrüche, Sexualdelikte und Gewalttaten zur Anzeige gebracht worden.

Gleichzeitig seien mehr Gewalttaten in Familien und Einbrüche in Keller registriert worden. Slowik betonte allerdings, dass es sich um einen Trend in einem sehr kurzen Zeitraum handele und dieser noch wenig aussagekräftig sei.

14.51 Uhr: In Italien wurde ein über 100-Jähriger nach einer Infektion mit dem Coronavirus als „geheilt“ aus dem Krankenhaus von Rimini entlassen. Der 1919 geborene Mann soll das Krankenhaus am Mittwochabend verlassen haben, so die Vize-Bürgermeisterin der Stadt: „In der jetzigen Zeit ist es immer gut, ein bisschen Hoffnung zu geben.“

14.39 Uhr: Siemens öffnet ein 3D-Druck-Netzwerk, um die Produktion von Teilen und Ersatzteilen für Medizinprodukte, etwa Beatmungsgeräte, in der Corona-Krise zu garantieren. Die internationale Handelsplattform soll verschiedene Unternehmen vernetzen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Siemens selbst stellt 120 Drucker und die Hilfe seiner Ingenieure für den Bedarf in der Krise zur Verfügung.

Coronavirus – Patienten über 80 werden im Elsass nicht mehr beatmet

14.26 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gibt in der Ausbreitung des Coronavirus’ noch keine Entwarnung. „Noch ist das die Ruhe vor dem Sturm“, sagte er am Donnerstag in Berlin, zuvor hatte das Corona-Kabinett getagt. Niemand könne sagen, was in den nächsten Wochen komme.

Die Einschränkungen und Maßnahmen müssen durchgehalten werden, so Spahn. Ob sich das auszahle, „werden wir in der Statistik sehen“, das brauche aber einige Tage. Er fügte hinzu: „Wenn wir das schaffen, können wir nach Ostern über weitere Perspektiven reden.“

Spahn betonte erneut, dass die Einschränkungen dazu dienten, die Ausbreitung zu verlangsamen und in der Zeit die Intensivkapazitäten der Krankenhäuser zu erhöhen. Dabei helfe auch der Anstieg an Tests: In der vergangenen Woche habe es zwischen 300.000 und 500.000 Tests gegeben, so Spahn: „Wir wollen viel testen, aber wir wollen zielgerichteter testen.“

14.16 Uhr: Dramatische Zustände im französischen Elsass: Wie Katastrophenmediziner aus Tübingen berichten, werden Covid-19-Patienten über 80 nicht mehr beatmet. Stattdessen erfolge eine „Sterbebegleitung mit Opiaten und Schlafmitteln“, heißt es in einem Bericht an die baden-württembergische Landesregierung, der der Deutschen Presseagentur vorliegt.

Außerdem sollen Mediziner an der Universitätsklinik in Straßburg auch weiter mit Corona-Patienten, wenn sie selbst mit dem Virus infiziert sind. Das Elsass gilt als Epizentrum der Ausbreitung in Frankreich.

14.01 Uhr: Die Regelungen für telefonische Krankschreibungen wurden ausgeweitet: Menschen mit Grippe- oder Erkältungssymptomen konnten sich bisher für bis zu sieben Tage krankschreiben lassen, ohne eine Praxis aufzusuchen. Das ist nun für 14 Tage möglich. Das haben die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Spitzenverband der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) beschlossen.

Ab sofort gilt diese Regelung auch für Patienten mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus. Der Arzt entscheidet dann, welche Tests und Untersuchungen möglich sind. Die Regelung zur telefonischen Krankschreibung ist zunächst bis zum 23. Juni befristet.

13.53 Uhr: Die berühmte Grabeskirche in Jerusalem wurde wegen der Ausbreitung des Coronavirus’ geschlossen – zunächst für eine Woche. Das israelische Gesundheitsministerium hatte zuvor angekündigt, dass viele Patienten in dem Land sich in Synagogen angesteckt hätten.

Die Grabeskirche ist das größte Heiligtum der christlichen Religion. Sie sieht den Überlieferungen zufolge an der Stelle, an der Jesus gestorben und später wieder auferstanden sein soll.

Coronavirus – Hessen hilft Patienten aus Frankreich und Italien

13.00 Uhr: Wie der Bundesverband Kinderhospiz (BVKH) berichtet, sind in deutschen Kinderhospizen derzeit 40.000 Kinder, die lebensverkürzend erkrankt sind. Damit gehören sie zur Hochrisikogruppe, die eine Infektion mit dem Virus dem Verband zufolge nicht überleben würde.

Sabine Kraft, die Geschäftsführerin des BVKH, berichtet von „verzweifelten Zuständen“. Sie appelliert an die Solidarität in der Gesellschaft: „Schutzausrüstung wie Atemmasken sind für ‚normal gesunde‘ Menschen nicht nötig“, so Kraft. „Diese Hilfsmittel sollten denen überlassen werden, die sie am dringendsten brauchen!“

Derzeit hofften die 130 Mitgliedseinrichtungen auf Nachlieferungen. Außerdem bittet Sabine Kraft um finanzielle Unterstützung für die Kinderhospize: „Kinderhospizarbeit hängt immer noch in hohem Maße von Spenden ab“, erklärt Kraft. „Gerade jetzt ist es wichtig, dass wir uns weiterhin bestmöglich um betroffene Familien kümmern können.“

12.43 Uhr: Einer Umfrage zufolge wollen mehr als 90 Prozent der deutschen Einzelhändler staatliche Hilfe zur Bewältigung der Corona-Krise nutzen oder tun dies bereits. Das teilte der Handelsverband Deutschland mit und verwies auf eine Befragung von 600 Unternehmen.

12.42 Uhr: Hessen nimmt 14 schwer an Covid-19 erkrankte Patienten aus Italien und Frankreich auf. Das teilte die Staatskanzlei am Donnerstag in Wiesbaden mit. Sie sollen landesweit in mehrere Krankenhäuser gebracht und dort behandelt werden. Die Landesregierung habe sich auf Bitten der französischen und italienischen Regierung zu der einmaligen Aktion entschieden.

Coronavirus – 5000 vergessene Masken in Kirche entdeckt

12.38 Uhr: Kirchlicher Beistand der praktischen Art: Die Washington National Cathedral hat in der Corona-Krise 5000 Atemschutzmasken aus einem zwischenzeitlich in Vergessenheit geratenen Vorrat an Krankenhäuser gespendet. Die Masken seien vor kurzem in der Krypta des Gotteshauses wiederentdeckt worden, teilten die Verantwortlichen der Kathedrale in Washington mit.

Der Vorrat sei vor gut zehn Jahren nach einer früheren Gesundheitskrise angeschafft worden und dann in Vergessenheit geraten. Die Masken „sollten es den Geistlichen ermöglichen, Seelsorge zu leisten, ohne ihre eigene Gesundheit zu gefährden“, hieß es in der Mitteilung.

Nachdem überprüft worden war, ob die Ausrüstung noch verwendbar ist, wurden 3000 Masken dem Georgetown University Hospital und 2000 weitere dem Children’s National Hospital in Washington überlassen – eine willkommene Spende angesichts des Mangels an Atemschutzmasken weltweit. Einige Masken seien für alle Fälle für die Geistlichen einbehalten worden, hieß es in der Mitteilung weiter.

12.25 Uhr: Die Zahl der Todesfälle durch das neuartige Coronavirus in Spanien ist nach offiziellen Angaben auf mehr als 4000 gestiegen. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden seien 655 weitere Menschen an der durch das Virus verursachten Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilte das spanische Gesundheitsministerium mit. Damit stieg die Zahl der Todesfälle auf knapp 4090.

Die Zahl der Infektionen stieg von Mittwoch auf Donnerstag um 19 Prozent auf 56.188 Fälle. Damit verzeichnete das Land einen schwächeren Anstieg als am Vortag, als er 27 Prozent betragen hatte.

Bundespräsident Steinmeier dankt den „Helden der Corona-Krise“

11.36 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in einer Videobotschaft die „Heldinnen und Helden in der Corona-Krise“ wie Ärzte, Pfleger, Mitarbeiter von Supermärkten und Menschen, die anderen helfen, gewürdigt.

Das Gebot der Stunde laute jetzt „Abstand halten“ und dies wiederum bedeute Verzicht, sagte der Bundespräsident. Man müsse darauf verzichten, Eltern und Großeltern zu sehen, sich mit Freunden zu treffen, mit ihnen essen zu gehen, zu feiern oder einfach auch nur nach einem langen Winter gemeinsam in der Sonne zu sitzen.

„Wir spüren miteinander: Unser Einstehen füreinander, unsere Solidarität ist jetzt existenziell wichtig.“ Solidarität bedeute jetzt, für jene da zu sein, die von den Folgen der Epidemie besonders hart getroffen seien.

Solidarität heiße aber auch, dass der Blick weiter als bis zum nächsten Grenzzaun reichen müsse, sagte der Bundespräsident. Es sei gut, dass Krankenhäuser in Deutschland jetzt auch schwerkranke Patienten aus Italien und Frankreich behandelten. Er wünsche sich mehr solche konkrete Solidarität im europäischen Geist.

Die Zukunft liege nicht in Abschottung voneinander, sondern in geteiltem Wissen, betonte Steinmeier. „So kann aus einem geteilten Leid eine gemeinsame Zukunft werden. Also: Lernen wir voneinander! Bündeln wir weltweit alles Wissen und alle Erfahrung, alle Kreativität und Energie! Das ist mein Appell. Darein setze ich meine Hoffnung.“

Die große Leere: Bilder aus Coronavirus-Deutschland
Die große Leere- Bilder aus Coronavirus-Deutschland

11.25 Uhr: Autobauer Daimler beantragt wegen der massiven Auswirkungen der Pandemie Kurzarbeit. Sie solle zunächst vom 6. bis zum 17. April gelten und einen Großteil der Produktion von Autos, Vans und Nutzfahrzeugen sowie ausgewählte Verwaltungsbereiche betreffen, teilte Daimler am Donnerstag mit.

Wie viele von den rund 170.000 Beschäftigten in Deutschland in Kurzarbeit gehen, ist nicht bekannt. Man reagiere damit auf die weitreichenden Auswirkungen des Coronavirus und daraus resultierende zunehmend schwierige wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen.

Ein Großteil der Produktion bei Daimler steht derzeit schon still, die Mitarbeiter bauen aktuell Urlaub und ihre Arbeitszeitkonten ab.

Arzt-Serien wie „Grey’s Anatomy“ spenden Atemschutzmasken

11.01 Uhr: Zwar sind die Dreharbeiten für TV-Serien wie „Grey’s Anatomy“, „Pose“ oder „Seattle Firefighters – Die jungen Helden“ eingestellt, doch die Macher mehrerer Produktionen sind noch einmal aktiv geworden und haben lebenswichtige Requisiten eingesammelt.

Sie spendeten Atemschutzmasken, Handschuhe und Schutzkleidung, die sonst bei Dreharbeiten zum Einsatz gekommen wären, an Krankenhäuser.

Ein Lastwagen voll mit Hilfsmittel-Spenden der Serien „Grey’s Anatomy“ und „Seattle Firefighters“ (im US-Original „Station 19“) wurde an einem Universitätskrankenhaus in Los Angeles abgeliefert, wie der Sender „ABC11“ am Dienstag berichtete.

10.27 Uhr: Katastrophenmediziner haben sich ein Bild von der Lage in Straßburg gemacht – und berichten über dramatische Zustände. Demnach arbeiten infizierte Mediziner an der Universitätsklinik Straßburg weiter mit Corona-Patienten, und über 80-Jährige werden nicht mehr beatmet.

Stattdessen erfolge „Sterbebegleitung mit Opiaten und Schlafmitteln“, schreiben die Mitarbeiter des Deutschen Instituts für Katastrophenmedizin in Tübingen in dem Bericht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Unter der Annahme, dass sich die Entwicklung, wie sie im Elsass bestehe, bald in Deutschland einstellen werde, sei eine optimale Vorbereitung von „allerhöchster Dringlichkeit“.

9.56 Uhr: Das Coronavirus macht auch vor dem Hotel Atlantic nicht Halt. Das Hamburger Haus musste schließen – was seinen berühmtesten Bewohner Udo Lindenberg vor Herausforderungen stellte. Wie die „Bild“ berichtet, zog der Musiker aus.

Zwar hätte er in seinem Privatflügel bleiben können, so die Zeitung. Allerdings hätte er dann auf den Hotelservice verzichten müssen. Das wollte der 73-Jährige anscheinend nicht. „Udo befindet sich an einem geheimen Ort, um die Corona-Krise zu überstehen“, teilte der Manager des Sängers der Zeitung mit.

Bosch entwickelt Covid-19-Schnelltest

9.24 Uhr: Der deutsche Konzern Bosch hat einen Covid-19-Schnelltest entwickelt. Der Test könne zur Differenzialdiagnostik zehn Atemwegserreger gleichzeitig diagnostizieren, heißt es in einer Mitteilung. Lesen Sie hier: So funktioniert der neue Coronavirus-Schnelltest von Bosch

Der Schnelltest liefert laut Bosch schon nach zweieinhalb Stunden ein Ergebnis und soll demnächst medizinische Einrichtungen unterstützen. Der Test könne direkt vor Ort gemacht werden, so entfalle der Transportweg, der oft wertvolle Zeit koste, erklärte das Unternehmen. Infizierte Personen könnten umgehend identifiziert und isoliert werden.

„Mit dem Bosch Covid-19-Schnelltest wollen wir einen Beitrag zur möglichst raschen Eindämmung der Corona-Pandemie leisten. Infizierte Patienten können schneller identifiziert und isoliert werden“, sagte Volkmar Denner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH.

Ab April wird der Schnelltest in Deutschland erhältlich sein, weitere europäische und außereuropäische Märkte sollen folgen.

Während Bosch einen Schnelltest entwickelt hat, arbeiten Arzneimittelhersteller derzeit daran, einen Impfstoff gegen das Coronavirus zu finden. Bereits im kommenden Jahr könnte dieser zur Verfügung stehen. Doch wie kann das sein? So läuft das Rennen um den rettenden Impfstoff.

8.28 Uhr: Die Bundesregierung rechnet laut der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit etwa 2,1 Millionen Kurzarbeitern in der Corona-Krise. Das sagte BA-Vorstand Christiane Schönefeld der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Die Zahlen könnten aber auch deutlich höher ausfallen.

„Wir setzen alles daran, dass Unternehmen, die in diesem Monat Kurzarbeitergeld beantragt haben, schon am Monatsende Geld von uns bekommen“, sagte Schönefeld weiter. „Dabei hilft uns natürlich, dass wir mit vereinfachten Prüfungen arbeiten.“ Allein in der vergangenen Woche hatte es bereits 76.700 Anzeigen von Kurzarbeit gegeben.

Auch Fußballvereine beantragen inzwischen Kurzarbeit, so wie FC Energie Cottbus. Der Regionalligist teilte mit, dass sowohl Spieler als auch Trainer und die Mannschaft aus der Geschäftsstelle ihr Einverständnis zur Kurzarbeit gegeben hätten. Die Anmeldung von Kurzarbeit sei „ein wichtiger und notwendiger Schritt“, hieß es in der Mitteilung weiter.

Städte- und Gemeindebund fordert Exitstrategie in der Corona-Krise

7.53 Uhr: Zwei Ortsteile der Stadt Jessen (Elster) in Sachsen-Anhalt sind wegen der hohen Anzahl von Coronavirus-Infizierten unter Quarantäne. Angekündigt ist die Maßnahme bis zum 10. April. Dem Sprecher des Landkreises Wittenberg zufolge sind rund 8000 Einwohner betroffen.

Anlass für die Maßnahmen ist ein Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim. Von 16 Infizierten mussten bereits drei ins Krankenhaus gebracht werden.

7.51 Uhr: Das Coronavirus legt den Alltag nahezu lahm – und wirft viele Fragen auf. ProSieben widmete sich diesen am Mittwochabend mit einer interaktiven Sendung. Der Corona-Talk zeigte, wie gutes Krisen-TV geht.

7.38 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund hat Bund und Länder dazu aufgerufen, in der Coronakrise eine Exitstrategie zu entwickeln. „Langfristig können wir nicht das gesamte Land lahmlegen“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg unserer Redaktion.

Die Politik müsse jetzt überlegen, wann und unter welchen Voraussetzungen die Einschränkungen gelockert werden könnten. Eine zentrale Frage sei, ob Schulbetrieb und Kinderbetreuung nach den Osterferien wieder aufgenommen würden, betonte Landsberg. Auch an eine Öffnung von Restaurants müsse gedacht werden.

Die Einschränkung größerer Veranstaltungen und besondere Abstandsregeln würden dagegen längerfristig nötig sein. Landsberg mahnte, eine Totalbeschränkung könne immer nur eine kurzfristige Lösung sein.

7.14 Uhr: Russland setzt von diesem Freitag an fast alle Flugverbindungen ins Ausland aus. Das wies die Regierung in Moskau der Staatsagentur Tass zufolge am Donnerstag an.

Davon ausgenommen seien Flüge, mit denen im Ausland festsitzende Russen in ihre Heimat zurückgeholt werden sollen. Nicht betroffen von der Regelung sind Inlandsflüge.

Wladimir Putin hatte die kommende Woche als arbeitsfrei erklärt, um die Ausbreitung der Lungenkrankheit einzudämmen.

Coronavirus: Kontaktverbot auch noch nach Ostern?

7.01 Uhr: Die Corona-Krise hat auch Gewinner: die Hersteller von Toilettenpapier. Von Februar zum März seien 700 Prozent mehr Klopapier verkauft worden, sagte Christian Böttcher, Sprecher des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH), ohne genaue Zahlen zu nennen.

Wegen der Angst, man dürfe irgendwann nicht mehr das Haus verlassen, werde gebunkert. Es entstehe eine paradoxe Situation. Böttcher: „Einige wissen nicht, wohin damit. Andere haben zu wenig.“

6.53 Uhr: Der Coronavirus und seine Auswirkungen sind Dauerthema in deutschen Talkshows. Auch Markus Lanz sprach am Mittwochabend über die Pandemie – und machte einen interessanten Vorschlag: Schutzmasken für jeden Deutschen. Denn das Tragen der Masken in der Öffentlichkeit könne helfen, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen.

6.45 Uhr: Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Hoffnungen auf ein rasches Ende des Shutdowns gedämpft. Bund und Länder würden nach Ostern über das weitere Vorgehen entscheiden, sagte der SPD-Politiker unserer Redaktion. Eine „Fortsetzung der umfassenden Kontaktverbote“ sei ebenso denkbar wie eine Lockerung. Weil betonte: „Eine schlagartige Rückkehr zum normalen Zustand ist kaum vorstellbar, allenfalls ein stufenweises Vorgehen, das auch immer wieder überprüft werden müsste.“

Auf die Frage nach einer Exitstrategie sagte Weil: „Es kann heute noch keinen konkreten Plan zum Wiedereinstieg in ein normales öffentliches Leben geben. Wir müssen zunächst abwarten, wie die in der Tat drastischen jetzt getroffenen Maßnahmen wirken und wie sich die Zahl der Erkrankten und der Verstorbenen entwickeln wird.“

5.30 Uhr: An Bord eines vor Australien ankernden deutschen Kreuzfahrtschiffs sind mindestens sieben Menschen am Coronavirus erkrankt. Es handele sich hierbei um fünf Passagiere und zwei Crewmitglieder, teilte der Bonner Reiseveranstalter Phoenix mit. Allen an Bord von „MS Artania“ gehe es aber gut, keine der infizierten Personen befinde sich in einem gesundheitlich kritischen Zustand.

Alle Gäste sollten mit eigens gecharterten Flugzeugen voraussichtlich am Samstag aus Australien ausgeflogen werden. Das Schiff bietet laut Phoenix 510 Besatzungsmitgliedern und 1200 - meist deutschen – Passagieren Platz.

Coronavirus: Was Reisende jetzt wissen müssen
Coronavirus- Was Reisende jetzt wissen müssen

Linke fordert: Vermögende sollen Einmal-Abgabe zahlen

4.12 Uhr: Die FDP hat ein öffentliches Warnsystem gefordert, um Bürger in der Corona-Krise schneller erreichen zu können. Dieses soll kurzfristig aufgebaut und auf Basis lokaler SMS oder sogenanntem „Cell Broadcasting“ funktionieren, wie das „Handelsblatt“ unter Berufung auf ein von der FDP-Bundesfraktion beschlossenes Papier berichtet.

Mit dem „Cell-Broadcasting-Service“ könne etwa eine Nachricht an alle Telefone eines Anbieters in einer bestimmten Gegend geschickt werden, falls diese die entsprechende Funktion in Handy vorher freischalten.

4.12 Uhr: Linke-Fraktionschef Dietmar Bartsch hat zur Finanzierung der Milliardenkosten in der Corona-Krise eine einmalige Vermögensabgabe auf große private Vermögen gefordert. Bartsch sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wer wird die aktuelle Krise bezahlen? Die Re-Finanzierung der Hilfspakete ist bisher ungeklärt. Es darf nicht sein, dass die neuen Staatsschulden - wie nach der Bankenkrise - von den Bürgern damit bezahlt werden, dass an der öffentlichen Infrastruktur gespart wird.“ Das Grundgesetz sehe im Artikel 106 das Mittel einer einmaligen Vermögensabgabe vor.

„Die größte Herausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg verlangt eine besondere Solidarität derjenigen, denen es sehr gut geht“, sagte Bartsch. „Wir brauchen in dieser schwierigen Zeit nichts dringender als gesellschaftlichen Zusammenhalt. Eine einmalige „Corona-Abgabe“ auf große private Vermögen ist dafür geboten.“ Die Regierung will ein beispielloses milliardenschweres Hilfsprogramm auflegen.

4.00 Uhr: In den USA hat die Zahl der durch das Coronavirus ums Leben gekommenen Menschen am Mittwoch die Marke von 1000 überschritten. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins hervor. Demnach starben mittlerweile sogar mehr als 1030 Menschen an Covid-19. Mehr als 68 500 Infizierte wurden bestätigt. Nur China und Italien haben bislang mehr Infizierte registriert.

Verbände warnen vor Versorgungsengpässen bei manchen Obst- und Gemüsesorten

3.51 Uhr: Fast zwei Drittel der Deutschen rechnen mit weiteren Einschränkungen der persönlichen Freiheit zur Bekämpfung des Coronavirus. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur äußerten 64 Prozent die Erwartung, dass die beschlossenen Maßnahmen zur Vermeidung zwischenmenschlicher Kontakte noch einmal verschärft werden. Nur 20 Prozent glauben nicht daran, 16 Prozent machten keine Angaben.

3.31 Uhr: Der Einzelhandel hat vor schwerwiegenden Folgen der Regierungsentscheidung gewarnt, Saisonarbeitskräften die Einreise zu verweigern. Dies sei „natürlich für die Aufrechterhaltung der Lebensmittellieferkette eine sehr große Herausforderung“, sagte ein Sprecher des Handelsverbandes HDE unserer Redaktion. Die Gesundheit habe oberste Priorität. Ungeachtet dessen gelte es Lösungen zu finden, „wie die Ernten zahlreicher Produkte ohne Saisonarbeitnehmer aus anderen Mitgliedstaaten eingebracht werden können“.

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands, sagte unserer Redaktion, generell sei die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln nicht gefährdet. Bei einzelnen Obst- und Gemüsesorten könne es aber abhängig von der Dauer des Einreisestopps durchaus zu Versorgungslücken kommen.

2.14 Uhr: In dem von der Krise besonders schwer betroffenen Spanien müssen die knapp 47 Millionen Bürger nun sogar bis zum 11. April weitgehend zu Hause bleiben. Das Parlament in Madrid billigte am frühen Donnerstagmorgen einen Antrag der linken Regierung auf Verlängerung des Alarmzustands um weitere zwei Wochen. Ministerpräsident Pedro Sánchez sprach in seiner Rede von einem „Albtraum“, der aber „bald vorbei sein“ werde.

Mittwoch, 25. März 2020: Coronavirus – New York baut provisorische Leichenhalle

23.40 Uhr: Wegen der hohen Anzahl von Coronavirus-Infizierten stehen im sächsischen Jessen zwei Ortsteile ab Donnerstagmorgen unter Quarantäne: Jessen und Schweinitz. Ab Donnerstag, 7 Uhr seien die Stadtteile gesperrt. Personen sei der Zutritt oder die Zufahrt nur gestattet, wenn sie dort ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz haben und sich unverzüglich in die häusliche Quarantäne begeben.

Anlass für die Verfügung sei die kritische Entwicklung in einem Pflegeheim, sagte der Sprecher. Seit Anfang der Woche seien elf Bewohner und fünf Mitarbeiter des Seniorenheims positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Drei infizierte Bewohner mussten demnach ins Krankenhaus.

22.51 Uhr: Angesichts ansteigender Totenzahlen in der Corona-Krise hat die Millionenmetropole New York eine provisorische Leichenhalle errichtet. Die weißen Zelte wurden außerhalb des Bellevue Krankenhauses in Manhattan aufgebaut, wie Fotos zeigten und lokale Medien übereinstimmend am Mittwoch berichteten. Die Internetseite „Politico“ berichtete unter Berufung auf anonyme Quellen im Heimatschutzministerium, dass erwartet würde, dass die Leichenschauhäuser in der Ostküstenstadt nächste Woche an ihre Kapazitätsgrenze stoßen. In New York fehlen Zehntausende Betten.

New York hat in der Corona-Pandemie mit etwa 200 Toten nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität mit Abstand die meisten US-Opfer. Landesweit lag die Zahl der Toten am Mittwochabend (Ortszeit) demnach bei rund 900. Für das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum gelten weitreichende Ausgangssperren. Restaurants, Bars, Schulen, Museen und Broadwayshows sind geschlossen.

22.22 Uhr: Die Ausbreitung des Coronavirus in Italien hat sich den vierten Tag in Folge verlangsamt. Die Zahl der Infektionen sei um 7,5 Prozent angestiegen, das sei der niedrigste Zuwachs seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwochabend mit. Allerdings habe es einen deutlichen Anstieg der Todesfälle in Regionen mit großen Städten wie Neapel und Rom gegeben.

Finnland riegelt Hauptstadt Helsinki ab

21.51 Uhr: Die finnische Regierung riegelt seine Hauptstadt Helsinki ab. Die Bewegungsfreiheit zwischen der südlichen Landschaft Uusimaa rund um Helsinki und dem Rest Finnlands werde von diesem Freitag bis zum 19. April eingeschränkt, gab Ministerpräsidentin Sanna Marin bekannt.

In der Zeit sei es verboten, nach Uusimaa hinein- oder aus der Landschaft herauszufahren. Ausnahmen gebe es unter anderem für Fahrten zur Arbeit. In Uusimaa wohnen mehr als 30 Prozent aller Finnen.

21.41 Uhr: Die EU-Kommission will europäische Unternehmen in der aktuellen Viruskrise besser vor Übernahmen schützen. Die Brüsseler Behörde legte dazu am Mittwoch detaillierte Leitlinien für die Mitgliedstaaten vor. Diese Vorgaben sollen verhindern, dass wichtige Firmen aus dem Medizinsektor und anderen Branchen in die Hand von Investoren außerhalb der Europäischen Union geraten.

Viele Firmen seien von der Virus-Krise „vorübergehend geschwächt“, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. „Deswegen müssen wir wissen, welche Investoren außerhalb Europas in Not geratene Firmen aufkaufen wollen und zu welchem Zweck.“ Die EU müsse ihre wichtigen Technologien und Konzerne schützen.

"Bitte bleibt zu Hause": Aufruf der Kleinsten im Team Deutschland
Bitte bleibt zu Hause - Aufruf der Kleinsten im Team Deutschland

20.42 Uhr: Das britische Parlament hat am Mittwoch ein Notstandsgesetz für die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie verabschiedet. Das Gesetz verleiht der Regierung und den Behörden unter anderem Vollmachten, um die beschlossenen Ausgangsbeschränkungen und Schließungen von Geschäften und anderen Gebäuden notfalls mit Zwangsmaßnahmen durchzusetzen.

Auch der Zugriff auf private Daten der Bürger wird durch das Gesetz erleichtert. Die Behörden erhalten auch das Recht, Infizierte zwangsweise in Quarantäne zu schicken. Das gilt auch bereits beim Verdacht auf eine Infektion. Das Unterhaus sollte wegen der Coronavirus-Pandemie bereits am Mittwoch vorzeitig in die Osterpause gehen.

20.26 Uhr: Eine Initiative aus Österreich will die älteren Generationen darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, in Zeiten der Coronavirus-Pandemie die sozialen Kontakte auf das Nötigste zu beschränken. In einem Videoclip rufen Kinder ihre Großeltern dazu auf, zu Hause zu bleiben. Lesen Sie hier mehr über die Initiative.

19.42 Uhr: Bundesinnenminister Horst Seehofer (CDU) verbietet Erntehelfern während der Corona-Krise, nach Deutschland zu reisen. Seit 17 Uhr dürfen keine Saisonarbeiter und Erntehelfer aus Drittstaaten mehr nach Deutschland einreisen. Der Bauernverband ist alarmiert. Was bedeutet das für die Ernte? Lesen Sie hier: Coronavirus: Fällt jetzt die Spargel- und Erdbeerernte aus?

19.04 Uhr: Das Krisenkabinett der Bundesregierung dringt nach Informationen unserer Redaktion auf schärfere Auflagen für den Luftverkehr. Passagiere aus Drittstaaten außerhalb der EU, die an den internationalen Flughäfen München, Frankfurt am Main, Düsseldorf, Hamburg und Berlin ankommen, sollen nach den Vorstellungen des Bundes umgehend in eine 14-tägige Quarantäne gehen, um das Corona-Ansteckungsrisiko zu reduzieren.

Eine Entscheidung wird für diesen Donnerstag erwartet. Bisher müssen Ankommende aus Krisenstaaten – Ägypten, Südkorea, Iran, Italien, Frankreich, Spanien, zuletzt auch die USA – nur so genannte „Aussteigerkarten“ ausfüllen. China gehört seit gestern nicht mehr dazu.

Lesen Sie auch: Warum gibt es keine Corona-Kontrollen an unseren Flughäfen?

18.42 Uhr: Die Bundesregierung will die strengen Kontaktbeschränkungen infolge der Corona-Krise nach den Worten von Kanzleramtschef Helge Braun später einmal zunächst für junge und gesunde Menschen wieder lockern. Der CDU-Politiker sagte am Mittwoch in der Social-Media-App Jodel: „Die nächste Phase lautet natürlich: Junge Menschen, die nicht zu den Risikogruppen gehören, dürfen wieder mehr auf die Straße.“

Aktuell hänge viel davon ab, ob die Infektionskurve mit den beschlossenen Maßnahmen flach gehalten werden könne. „Das zeigt sich in den nächsten zwei Wochen“, sagte Braun. Dann könne man hoffentlich auch die Frage nach einem Ende der Einschränkungen beantworten.

18.23 Uhr: Mehr als 400.000 Briten haben sich an einem einzigen Tag als freiwillige Helfer des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS im Kampf gegen die Corona-Pandemie gemeldet. Das sagte Premierminister Boris Johnson am Mittwoch vor Journalisten in London. Sie sollen Essen und Medikamente ausliefern, Patienten zu Terminen fahren und mit Menschen in Isolation telefonieren. Johnson bedankte sich bei den Freiwilligen und lobte deren Engagement.

17.57 Uhr: Wegen der Coronavirus-Pandemie schließt Thailand seine Grenzen. Es würden sowohl alle Übergänge an den Landesgrenzen als auch der Flug- und Schiffsverkehr ins Königreich gestoppt, hieß es am Mittwochabend in einer offiziellen Mitteilung. Nur noch thailändische Staatsbürger sowie Diplomaten dürften ins Land einreisen – allerdings nur mit einem aktuellen Gesundheitszeugnis.

Die Behörden hatten die Entscheidung lange hinausgezögert; sie bedeutet einen herben Schlag für den Tourismus-Sektor, der eine der Haupteinnahmequellen des Landes ist. Zehntausende Touristen sitzen derzeit in dem südostasiatischen Urlauberland fest. Angesichts unzähliger Flugstreichungen und der weltweit geltenden Reiseverbote wissen viele nicht, wie sie nach Hause kommen sollen.

In Thailand wurden bisher offiziellen Angaben zufolge 934 Infektionsfälle registriert, vier Menschen starben an der Lungenkrankheit Covid-19. Allerdings ist die Dunkelziffer vermutlich deutlich höher.

Digital kreativ: Diese verrückten Aktionen macht das Coronavirus möglich
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17.52 Uhr: Angesichts der Gefahr einer ungehinderten Ausbreitung des Coronavirus in Gefängnissen haben die Vereinten Nationen die Staaten der Welt aufgerufen, besonders anfällige Häftlinge zu entlassen. Bereits jetzt seien Infektionsfälle aus Gefängnissen gemeldet worden, stellte am Mittwoch die UN-Menschenrechtsbeauftragte Michelle Bachelet in Genf fest. Es bestehe das Risiko, dass sich das Coronavirus flächenbrandartig in Haftanstalten ausbreite. Als Beispiele für Kandidaten für vorzeitige Freilassungen nannte sie ältere Gefangene oder solche, die nur geringe Straftaten begangen und ein geringes Rückfallrisiko hätten.

17.43 Uhr: Dieses Foto berührt viele Menschen: Ein jüdischer und eine muslimische Rettungssanitäter in Israel beten nebeneinander. Das Bild, das von vielen als Symbol der Versöhnung in Zeiten der Corona-Krise gewertet wird, ist in den sozialen Medien viral gegangen.

Auf dem Foto sind zwei Mitarbeiter des jüdischen Rettungsdienstes Magen David Adom neben ihrem Krankenwagen ins Gebet vertieft zu sehen. Obwohl die beiden Männer einander den Rücken zukehren, entsteht aber der Eindruck einer Einheit. „Ein schönes Bild, das zeigt, wie Israelis in Zeiten der Krise zusammenkommen“, schrieb Magen David Adom. Ungeachtet ihrer Herkunft und Religion seien alle Mitarbeiter dem Kampf gegen das Coronavirus verpflichtet.

Israel kämpft wie viele Länder gegen die Ausbreitung des Coronavirus an. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist das Virus Sars-CoV-2 mittlerweile bei 2170 Personen nachgewiesen worden, 58 sind wieder genesen. Fünf Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben, darunter ein 88 Jahre alter Holocaust-Überlebender. Mehr als 63.000 Menschen befinden sich in häuslicher Quarantäne.

17.31 Uhr: Für fast eine halbe Milliarde Euro kauft Spanien in China Ausrüstung zur Bekämpfung des Coronavirus. Man werde 550 Millionen Schutzmasken, 5,5 Millionen Schnelltestkits, elf Millionen Schutzhandschuhe und 950 Beatmungsgeräte für insgesamt 432 Millionen Euro erwerben, erklärte Gesundheitsminister Salvador Illa am Mittwoch in Madrid.

Der Minister der linken Regierung räumte derweil ein, dass dieses Material nicht ausreichend sein werde, um den Mangel zu beheben. Man wolle weiteres Material im Ausland erwerben. Ungeachtet aller Maßnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus hat Spanien seit Mittwoch mit 3434 bereits mehr Todesfälle als China. Die Zahl der Menschen, die sich mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert haben, stieg unterdessen auf 47.600 – fast 8000 mehr als noch am Dienstag.

17.17 Uhr: Vor dem EU-Gipfel haben neun Länder unter Führung Frankreichs mehr Zusammenhalt und Einigkeit in der Europäischen Union im Kampf gegen das Coronavirus gefordert. Sie drangen insbesondere auf eine einheitliche Linie zur Eindämmung des Virus, auf weitgehend offene Grenzen und ein Funktionieren des Europäischen Binnenmarkts. Für Maßnahmen gegen die Wirtschaftskrise sollten gemeinsam Schulden aufgenommen werden.

Das am Mittwoch bekannt gewordene Schreiben wird mitgetragen von Frankreich, Italien, Spanien, Belgien, Griechenland, Irland, Luxemburg, Portugal und Slowenien. Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten am Donnerstag in Form einer Videokonferenz.

17.03 Uhr: Auch das Ergebnis des zweiten Coronavirus-Tests von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist negativ. Die Bundeskanzlerin arbeitet weiterhin aus der häuslichen Quarantäne und wird sich Anfang der kommenden Woche erneut testen lassen. Das teilte das Kanzleramt mit.

16.51 Uhr: Der Bund bekommt mehr Kompetenzen im Kampf gegen das Coronavirus: Der Bundestag beschloss das Gesetz, mit dem eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ ausgerufen wird und rief diese sogleich aus. Dadurch wird das Bundesgesundheitsministerium ermächtigt, ohne die sonst nötige Zustimmung des Bundesrats Maßnahmen zur Grundversorgung mit Arzneimitteln, Medizinprodukten, Hilfsmitteln und Schutzausrüstung zu treffen.

16.41 Uhr: Der Bundestag hat ein beispielloses, milliardenschweres Hilfspaket in der Corona-Krise beschlossen. Es umfasst Maßnahmen zur Rettung von Arbeitsplätzen und Unternehmen, zur Unterstützung von Krankenhäusern sowie zur Sicherung von Lebensunterhalt und Wohnung der Bürger. Der Bundesrat muss am Freitag noch zustimmen. Hier erklären wir, wie Betroffene an die Staatshilfen kommen.

Diese Hilfen sind unter anderem geplant:

  • Kleine Firmen und Selbstständige wie Künstler und Pfleger sollen über drei Monate direkte Zuschüsse von bis zu 15.000 Euro bekommen.
  • Großunternehmen sollen mit Kapital gestärkt werden können, der Staat soll sich notfalls auch an den Firmen beteiligen können.
  • Krankenhäuser sollen mit mehr als drei Milliarden Euro unterstützt werden.
  • Vermieter sollen ihren Mietern nicht mehr kündigen dürfen, wenn diese wegen der Coronakrise ihre Miete nicht zahlen können.
  • Bei Anträgen auf Hartz IV sollen die Vermögensprüfung und die Prüfung der Höhe der Wohnungsmiete für ein halbes Jahr ausgesetzt werden. Familien mit Einkommenseinbrüchen sollen leichter Kinderzuschlag bekommen.
  • Unternehmen sollen durch Kurzarbeit sollen Unternehmen Beschäftigte leichter halten können, statt ihnen kündigen zu müssen.

16.23 Uhr: Der Bundestag hat für die Hilfspakete in der Corona-Krise die Notfallregelung der Schuldenbremse in Kraft gesetzt. Damit ermöglichte er dem Bund am Mittwoch, neue Kredite in Höhe von 156 Milliarden Euro aufzunehmen.

Coronavirus: Abiturprüfungen sollen wie geplant stattfinden

16.14 Uhr: Landwirte in Deutschland müssen sich wegen der Corona-Krise weiterhin auf Engpässe bei Erntehelfern aus dem Ausland einstellen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, wird den Saisonarbeitskräften die Einreise nach Deutschland im Rahmen der bestehenden Grenzkontrollen „bis auf Weiteres“ nicht mehr gestattet. Der Bauernverband und die FDP mahnten daraufhin rasche unbürokratische Regelungen an – andernfalls drohten erhebliche Einbußen bei der Ernte.

Dem Innenministerium zufolge ist die Neuregelung erforderlich, „um die Infektionsgefahren im grenzüberschreitenden Verkehr zu minimieren“. Deshalb habe Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) nach Abstimmung im Bundeskabinett die Einreiseeinschränkungen angeordnet, die ab Mittwoch 17 Uhr gelten. Die Regelung gilt demnach für Einreisen aus Drittstaaten außerhalb der EU, für Großbritannien sowie für EU-Staaten, die nicht alle Schengen-Regeln voll anwenden – unter anderem Bulgarien und Rumänien – und für Staaten, zu denen Binnengrenzkontrollen vorübergehend wiedereingeführt wurden.

16.03 Uhr: Schleswig-Holstein wird nun doch nicht wegen der Corona-Epidemie auf die Abiturprüfungen in diesem Schuljahr verzichten. Die Abiturprüfungen würden wie geplant ab dem 21. April in Schleswig-Holstein stattfinden, teilte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) in Kiel nach Videokonferenzen der Kultusministerkonferenz und der Landesregierung mit

15.37 Uhr: Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie und steigende Fallzahlen in Großbritannien hat eine Staubsauger-Firma in Worcester in Zentralengland kurzerhand die Produktion auf dringend benötigte Beatmungsgeräte umgestellt. „Wir verstehen das Konzept von Luft“, sagte Gtech-Chef Nick Grey der Nachrichtenagentur AFP. Als Staubsaugerhersteller kenne sich seine Firma mit Volumen und Druck gut aus.

Hintergrund der Produktionsumstellung ist eine entsprechende Anfrage der britischen Regierung an das Unternehmen. Er habe zuerst gedacht, es handle sich um einen Scherz, sagte Grey. Ein Regierungsberater habe ihm gesagt, benötigt würden 30.000 Beatmungsgeräte binnen zwei Wochen. „Mein erster Gedanke war: Viel Glück damit.“ Dann habe er genauer recherchiert, was Beatmungsgeräte seien und nun seien bereits die ersten Prototypen fertig, berichtete Grey. Sollte die Regierung zustimmen, könne er 60 bis 80 Geräte pro Tag herstellen.

15.24 Uhr: Die Abiturprüfungen sollen ungeachtet der Corona-Krise wie geplant stattfinden. Zum jetzigen Zeitpunkt sei eine Absage von Prüfungen nicht notwendig, erklärte die Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder nach einer Telefonkonferenz der Minister. Die Schüler könnten in diesem Schuljahr ihre Abschlüsse erwerben. Die Prüfungen fänden zum geplanten oder zu einem Nachholtermin bis zum Ende des Schuljahres statt, „soweit dies aus Infektionsschutzgründen zulässig ist“. Mehr dazu hier: Kultusminister: Schulabschlussprüfungen sollen stattfinden

15.05 Uhr: Der Bundestag hat mit großer Mehrheit einen Nachtragshaushalt angenommen, der Milliarden-Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Krise vorsieht. Die Abgeordneten der AfD enthielten sich bei der Abstimmung über die Vorlage aus dem Bundesfinanzministerium, die anderen Fraktionen stimmten ihr zu. Im Nachtragshaushalt sind krisenbedingte Steuerausfälle von 33,5 Milliarden Euro sowie Mehrausgaben von 122,5 Milliarden Euro vorgesehen. Lesen Sie hier, wofür die Regierung Milliarden ausgeben will.

Nordrhein-Westfalen will in Corona-Krise Häftlinge vorzeitig entlassen

14.39 Uhr: Russland verschiebt wegen der Corona-Pandemie die Abstimmung über die größte Verfassungsänderung in der Geschichte des Landes. Das kündigte Präsident Wladimir Putin bei einer Fernsehansprache an. Einen Termin werde es später geben. Die Bevölkerung sollte ursprünglich am 22. April darüber entscheiden, ob die Verfassung mit erweiterten Machtbefugnissen für den Kremlchef in Kraft gesetzt wird. Wegen der Lage um das Coronavirus erklärte Putin die kommende Woche für arbeitsfrei.

14.20 Uhr: Am Flughafen Leipzig/Halle sind am Mittwochnachmittag weitere Coronavirus-Patienten aus Italien gelandet. Die Patienten sollen auf einer Intensivstation des Herzzentrums in Leipzig behandelt werden, wie Krankenhaussprecher Stefan Möslein sagte. „Die Kapazitäten sind momentan frei und extra dafür vorgehalten“, so Möslein. Die Klinik erwartete zwei schwer kranke Menschen.

Bereits in der Nacht zum Dienstag waren zwei an Covid-19 erkrankte Patienten aus Italien eingeflogen worden. Sie werden am Universitätsklinikum Leipzig intensivmedizinisch betreut, wie Klinikumssprecher Markus Bien sagte.

14.10 Uhr: Die nordrhein-westfälische Landesregierung will wegen der Corona-Krise Häftlinge vorzeitig freilassen. Er brauche für den Fall eines Ausbruchs der Krankheit im Strafvollzug rund 1000 freie Zellen, um Quarantänezonen schaffen zu können, sagte Nordrhein-Westfalens Justizminister Peter Biesenbach (CDU) in Düsseldorf. Aber: „Es gibt keinen Corona-Rabatt“, betonte Biesenbach. Es gehe lediglich um eine Unterbrechung oder einen Aufschub der Haft.

Die Haft soll für minder schwere Fälle mit Strafen bis eineinhalb Jahren Haft unterbrochen werden, wenn sie ohnehin bis Ende Juli verbüßt wäre. Dies gelte nicht für Sexualstraftäter und schwere Gewalttäter sowie Abschiebe-Kandidaten. Zudem gehe es um Häftlinge, die Ersatzfreiheitsstrafen wegen nicht gezahlter Geldstrafen absitzen. Bei ihnen soll der Haftantritt aufgeschoben oder die Haft ebenfalls ausgesetzt werden.

14.05 Uhr: Thailand wird zur Eindämmung der Corona-Pandemie von diesem Donnerstag an bis Ende April seine Grenzen schließen. Ältere und gesundheitlich schwache Menschen sollten zu Hause bleiben, sagte Regierungschef Prayut Chan-o-cha in einer Fernsehansprache. Zudem werde es Maßnahmen gegen Hamsterkäufe und die Verbreitung von Fake News geben. Thailand stünden schwere Zeiten bevor, sagte Prayut weiter.

Zehn Menschen in Würzburger Seniorenheim nach Corona-Infektion gestorben

13.51 Uhr: Die Regierung in Italien hat die Geldstrafen für Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen für alle Bürger wegen der Corona-Pandemie drastisch erhöht. Außerdem gab sie bekannt, dass wer positiv auf das Coronavirus getestet sei und sich vorsätzlich nicht an die Quarantäneauflage halte und die Wohnung verlasse, mit Gefängnis von einem bis zu fünf Jahren bestraft werden könne. Das stand in einem am Dienstagabend veröffentlichten Dekret der Regierung in Rom.

Kurz zuvor hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte höhere Geldstrafen von 400 bis 3000 Euro angekündigt für die Verletzung von Coronavirus-Regeln durch die Menschen. Bisher drohte den 60 Millionen Italienern bei Vergehen wie dem Verlassen des Hauses ohne triftigen Grund eine Strafe von 206 Euro, auch eine Haft von bis zu drei Monaten war möglich.

13.40 Uhr: Im Würzburger Seniorenheim St. Nikolaus sind inzwischen zehn Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Einrichtung ist ein Schwerpunkt bei Todesfällen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in Bayern.

Von 149 Heimbewohnern seien 29 positiv getestet worden, sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU). Er ist auch Vorsitzender des Stiftungsrates des Würzburger Bürgerspitals, zu dem die Einrichtung gehört. Von den 86 Mitarbeitern seien 33 positiv getestet.

13.34 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus will jetzt auch der Iran ein Reiseverbot verhängen. In den kommenden Tagen soll nach Angaben von Regierungsvertretern der Reiseverkehr zwischen den Städten gestoppt werden. Es sei dann untersagt, neue Reisen anzutreten und die Städte zu verlassen, sagte Regierungssprecher Ali Rabii. Innenminister Abdolresa Rahmani Fasli sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, das Verbot solle am Donnerstag oder Freitag in Kraft treten.

13.22 Uhr: Das Bundesland Bremen hat den ersten Todesfall infolge einer Coronavirus-Infektion gemeldet. Es handele sich um einen 76-jährigen Mann, der mehrere Vorerkrankungen gehabt habe, teilten die Gesundheitsbehörden mit.

13.13 Uhr: Niedersachsen hat ein 4,4 Milliarden Euro schweres Hilfspaket zur Bewältigung der Corona-Krise auf den Weg gebracht. Der Landtag stimmte für einen Nachtragshaushalt und einen erhöhten Bürgschaftsrahmen. Das Geld soll Wirtschaft und Gesundheitswesen stützen.

12.57 Uhr: Am Internet-Knoten in Frankfurt hat sich der Datenverkehr von Videokonferenzen angesichts von Heimarbeit in der Coronavirus-Krise verdoppelt. Insgesamt sei der durchschnittliche Datenverkehr um zehn Prozent gestiegen, teilten die Betreiber des DE-CIX-Knotens mit. „Die Nutzer sind nun auch tagsüber häufiger und länger online, das merken wir stark“, berichtete Technikchef Thomas King.

Prinz Charles mit Coronavirus infiziert

12.53 Uhr: Im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Epidemie sehen die Niederlande erste positive Ergebnisse. Die Verbreitung des Virus scheine gebremst, sagte der Leiter des staatlichen Zentrums für Infektionsbekämpfung, Professor Jaap van Dissel, vor einem Ausschuss des Parlaments in Den Haag. „Das ist vorläufig ein positiver Trend.“

Die strengen Beschränkungen des öffentlichen Lebens hätten dazu geführt, dass ein Corona-Patient im Schnitt nur noch etwa eine andere Person anstecke und nicht wie bisher mehr als zwei, sagte van Dissel. Ein Ende der Krise sei aber nicht in Sicht, warnte er. Die Epidemie werde sicher noch „einige Monate“ andauern.

12.07 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) will die Dunkelziffer bei den Coronavirus-Infektionen mit Hilfe repräsentativer Studien ermitteln. Repräsentative Stichproben seien in Planung, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Dazu seien Tests notwendig, die auch einen Antikörpernachweis lieferten. Derzeit lägen solche Tests aber nicht vor.

12.04 Uhr: In Afghanistan könnten nach Schätzungen des Gesundheitsministeriums schlimmstenfalls mehr als 110.000 Menschen an den Folgen des Coronavirus sterben. Die Zahl gehe auf eine Berechnung eines Worst-Case-Szenarios zurück, sagte Wahidullah Mayar, Sprecher des Ministeriums während einer Pressekonferenz. Seit Wochen warnen Hilfsorganisationen vor dem Grenzverkehr im Westen Afghanistans, weil das Nachbarland Iran besonders schwer von der Corona-Pandemie betroffen ist.

12.00 Uhr: Die Zahl der Corona-Todesopfer in Spanien hat die Chinas überholt. Nach Angaben der Regierung in Madrid starben 3434 Menschen in Spanien an der durch das Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Binnen eines Tages seien weitere 738 Todesopfer hinzugekommen.

11.45 Uhr: Der britische Thronfolger Prinz Charles (71) ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte der Palast mit. Er zeige „milde Symptome“, sei ansonsten aber bei guter Gesundheit, so das Königshaus. Auch Camilla sei getestet worden, das Ergebnis jedoch negativ ausgefallen. Lesen Sie hier, welche bekannten Personen sich bereits mit dem Coronavirus infiziert haben.

Coronavirus: Ärzte treffen laut RKI Entscheidung, wer getestet wird

11.40 Uhr: Für Coronavirus-Tests hat das Robert Koch-Institut (RKI) angesichts der Pandemie seine Linie angepasst. Das bisherige Kriterium, dass ein Patient in einem Gebiet mit Covid-19-Fällen gewesen sein muss, entfalle, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler in Berlin. Angesichts der immer weiteren Ausbreitung des Erregers ergebe es „irgendwann keinen Sinn mehr, nach einzelnen Gebieten zu unterscheiden“. Das Institut prüfe auch, wie es in Zukunft mit der Frage der Einstufung anderer Länder oder Regionen als Risikogebiet umgehe.

Prinzipiell sollen nur Menschen mit Symptomen getestet werden, bekräftigte Wieler. Die Entscheidung anhand weiterer Kriterien, wie Kontakt zu einem bestätigten Sars-CoV-2-Fall, treffe der behandelnde Arzt. Ziel sei es, die Testressourcen gezielter einzusetzen, betonte Wieler. Wer mild erkrankt sei und mangels Testkapazitäten derzeit nicht getestet werden könne, solle zu Hause bleiben und Abstand zu anderen halten, appellierte der RKI-Chef.

11.29 Uhr: Der australische Bundesstaat Westaustralien beschränkt wegen der Corona-Pandemie ab diesem Mittwochabend den Verkauf alkoholischer Getränke. Vorfälle in Verbindung mit Alkoholmissbrauch sollten in Zeiten des „Social Distancing“ vermieden werden, weil sie Polizei, Rettungskräfte und das Gesundheitssystem zu sehr belasteten, teilte die Regierung des westlichen Bundesstaates mit.

Nach den neuen Regeln darf jeder Kunde künftig wahlweise maximal eine Kiste Bier, Cider oder Alkopops kaufen oder aber drei Flaschen Wein oder einen Liter Spirituosen oder Likörwein. Eine Kombination zweier Getränkearten ist demnach auch erlaubt. Wer sich nicht an die Regeln halte, müsse mit Strafen rechnen, teilte der Verband der Wein- und Spirituosenhändler in Westaustralien am Mittwoch mit.

11.15 Uhr: Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Carsten Linnemann, hat sich dafür ausgesprochen, die Grundrente angesichts der Corona-Krise auf Eis zu legen. „Was wir jetzt brauchen, ist ein Belastungsmoratorium, das zum Beispiel die Grundrente wie auch die Bonpflicht in den Blick nimmt“, sagte der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU/CSU unserer Redaktion. „Wir müssen uns jetzt voll und ganz auf die Bewältigung der Krise konzentrieren. Alles andere, das weniger existenziell ist, muss bis auf weiteres zurückgestellt werden.“

Derzeit rund 1000 Corona-Patienten auf Intensivstationen

10.56 Uhr: In den deutschen Kliniken werden nach Angaben der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) derzeit rund 1000 Corona-Patienten auf Intensivstationen behandelt. Insgesamt betreuen die Krankenhäuser aktuell bis zu 4000 Corona-Patienten, wie DKG-Präsident Gerald Gaß unserer Redaktion sagte.

Die DKG erwartet in den nächsten Tagen eine deutliche Steigerung der Infektionszahlen: „Ich gehe davon aus, dass wir bis Ende dieser Woche mit etwa 70.000 registrierten Infektionen rechnen müssen“, sagte Gaß. „Die Dunkelziffer liegt sicher deutlich höher. Die Experten vermuten mindestens den Faktor 10.“ Demnach wären aktuell rund 700.000 Bundesbürger infiziert.

Ein spürbare Verlangsamung der Infektionszahlen durch die Kontaktsperren sei frühestens in der kommenden Woche zu erwarten: „Wir erwarten mittelfristig eine Verlangsamung der Infektionsraten durch die Kontaktsperren. Diese wird sich aber erst Anfang bis Mitte nächste Woche signifikant in den registrierten Infektionszahlen niederschlagen“, so Gaß.

Das liege daran, dass sich die täglich neu registrierten Personen im Mittel vor etwa acht Tagen infiziert hätten. „Das heißt wir können erst acht Tage, nachdem flächendeckende Kontaktsperren verhängt werden, diese Erfolge in der täglichen Statistik ablesen.“

10.50 Uhr: Auf dem US-Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“ sind drei Marinesoldaten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Infizierten wurden bereits von Bord gebracht, wie der amtierende Marine-Staatssekretär Thomas B. Modly am Dienstag in Washington sagte. Alle Kontaktpersonen an Bord des Schiffes, das insgesamt mehr als 5000 Besatzungsmitglieder hat, wurden unter Quarantäne gestellt.

10.23 Uhr: Frankreich hat Arbeitslose in der Corona-Krise zur Feldarbeit aufgerufen. Nach Angaben des französischen Dachverbands der Landarbeiter (FNSEA) vom Dienstagabend fehlen bis Mai rund 200.000 Saisonkräfte. Die Verbandspräsidentin Christiane Lambert rief Interessierte im Radiosender France Inter auf, sich auf einer Webseite zu melden, die mit Hilfe der Arbeitsagentur eingerichtet wurde.

RKI: Durchschnittsalter der Todesfälle nach Corona-Infektion liegt bei 81 Jahren

10.05 Uhr: Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) gibt es in Deutschland aktuell 31.554 gemeldete Coronavirus-Infektionsfälle. Das sind 4118 Fälle mehr als am Vortag. Insgesamt 149 Menschen sind laut RKI nach einer Infektion gestorben. Das Durchschnittsalter der Menschen, die nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind, lag bei 81 Jahren, sagte der RKI-Präsident Lothar Wieler bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Das RKI sammelt die Meldedaten der Gesundheitsämter und veröffentlicht die neuen Zahlen einmal täglich. Deshalb gibt es Abweichungen zwischen den offiziellen Zahlen. Nach Recherchen unserer Redaktion gibt es aktuell 33.593 Infektions- und 164 Todesfälle.

Das RKI kann noch keine Einschätzung geben, ob die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus wirken. „Wir müssen weiter abwarten, um zu sehen, ob die Maßnahmen greifen“, so Wieler. Im Moment sei es noch zu früh, um dies einzuschätzen. Wieler bekräftigte vorherige Äußerungen, dass Deutschland noch immer am Anfang der Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie stehe. „Es ist noch völlig offen, wie sich diese Epidemie weiter entwickelt“, sagte er.

9.58 Uhr: Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat die Abgeordneten in der Generaldebatte des Bundestags zur Corona-Krise von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gegrüßt. Er wolle „die herzlichen Grüße der Bundeskanzlerin übermitteln, die gerne dabei gewesen wäre und heute gesprochen hätte“, sagte Scholz am Mittwoch zu Beginn seiner Rede im Parlament. Merkel könne die Rede aber bekannterweise an diesem Tag nicht halten. „Aber ich glaube, auch in Ihrem Namen kann ich herzliche Grüße ans Homeoffice übermitteln“, sagte Scholz unter breitem Beifall der Parlamentarier.

9.53 Uhr: Die Kultusminister der Länder wollen am Mittwoch vor dem Hintergrund der derzeitigen Schulschließungen über die Abiturprüfungen in diesem Jahr beraten. Am Mittag sei eine Telefonkonferenz geplant, sagte ein Sprecher der Kultusministerkonferenz (KMK). Dabei geht es demnach um das Abitur und auch die weiteren Schulabschlüsse. Unklar blieb zunächst, ob bereits am Mittwoch Ergebnisse der Beratungen zu erwarten sind.

Zwischen den Ländern gibt es Streit darum, wie die Schüler das Abitur angesichts der Corona-Pandemie erlangen können. Schleswigs-Holsteins Kultusministerin Karin Prien (CDU) sprach sich am Dienstag für ein „Anerkennungsabitur“ ohne Abschlussprüfungen aus. Dies stieß zum Teil auf offenen Widerspruch in den anderen Bundesländern.

Coronavirus: Bundesbürger erstaunlich gelassen

9.50 Uhr: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Bedeutung eines funktionsfähigen Bundestags auch in der Corona-Krise hervorgehoben. „Wir sind uns fraktktionsübergreifend einig, die Handlungsfähigkeit dieses Verfassungsorgans unter allen Umständen zu wahren und gleichzeitig das Infektionsrisiko so weit wie irgend möglich zu minimieren“, sagte er zu Beginn der Bundestagssitzung.

„In Krisen ist die Exekutive in Bund, Ländern und Gemeinden besonders gefordert“, sagte Schäuble. „Aber die parlamentarische Demokratie wird nicht außer Kraft gesetzt. Die weitreichenden politischen Entscheidungen zur Bewältigung der gegenwärtigen Gefahren bedürfen der Legitimation durch den Deutschen Bundestag.“

Die Abgeordneten saßen im Plenum weiter auseinander als üblich, auf vielen Sitzen lagen Schilder mit der Aufschrift „Bitte freilassen“. „Jeder sieht es: Wir tagen unter außergewöhnlichen Umständen“, sagte Schäuble. „Niemand darf leichtfertig seine oder die Gesundheit Anderer aufs Spiel setzen.“

8.00 Uhr: In der Corona-Krise zeigen sich die Bundesbürger erstaunlich gelassen, zumindest im internationalen Vergleich. Eine repräsentative Online-Umfrage in den größten westlichen Industrieländern (G7) USA, Kanada, Japan, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien unterstreicht dies. Lesen Sie hier alle Ergebnisse der Studie.

7.43 Uhr: Dutzende Organisationen aus dem Gesundheitsbereich haben von der Bundesregierung konkrete Maßnahmen gefordert, um das Ausmaß der Corona-Epidemie abzumildern. In einem offenen Brief drückten die Unterzeichner ihre tiefe Besorgnis darüber aus, dass Hunderttausende in Deutschland keine ausreichende Möglichkeit haben, sich testen und behandeln zu lassen oder in Quarantäne zu gehen.

Auch zu Informationen über das Coronavirus und die durch das Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 hätten zu viele Menschen kaum Zugang. Zu den Unterzeichnern des am Mittwoch veröffentlichten Schreibens zählen unter anderem der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband und die Diakonie Deutschland.

Ihre Zielgruppen seien einer besonders hohen Gefahr ausgesetzt, sich anzustecken, so die Organisationen. Darunter seien zum Beispiel Menschen, die obdachlos sind oder in beengten Wohnverhältnissen leben müssen. Sie könnten oft nicht die notwendigen Hygiene- und Selbstisolationsmaßnahmen treffen. Prekäre oder illegale Arbeitsverhältnisse führten dazu, dass sie auch mit für Covid-19 typischen Symptomen noch arbeiten gehen müssten.

Coronavirus: Eventim-Chef will Regel, um Ticketerstattung aufschieben zu können

7.01 Uhr: Kleine und mittelgroße Veranstalter von Konzerten und Kulturevents sind nach Worten von Eventim-Chef Klaus-Peter Schulenberg aufgrund der Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht. Sollte es eine bislang geplante aufschiebende Regelung für die Ticketerstattung nicht geben, dann werde die Kulturlandschaft in Deutschland umfassend und dauerhaft Schaden nehmen.

„Dann gehen mehr als die Hälfte der deutschen Veranstalter in den Konkurs“, warnte Schulenberg, der Europas führendes Ticket- und Live-Entertainment- Unternehmen leitet, der Deutschen Presse-Agentur. Allein bei Eventim seien inzwischen 55.000 Veranstaltungen verschoben worden.

An den Bundestag appellierte er, das Moratorium zu verankern, das noch bis vorigen Freitag im Gesetzentwurf zur Abmilderung der Corona-Folgen gestanden habe. In einem jüngeren Entwurf sei es nicht mehr enthalten.

Es müsse aber möglich sein, bis 30. September die Rückzahlung von Tickets zu strecken oder abgesagte Veranstaltungen im Herbst nachzuholen. Diesen „absolut steuerkostenneutralen Vorschlag“ habe man der Bundesregierung zur Entspannung der Lage unterbreitet. Er sei zumutbar und würde helfen, sonst unvermeidbare Insolvenzen zu verhindern, so Schulenberg. „Es geht um die kleinen und mittelgroßen Veranstalter, nicht um Eventim. Als Eventim sind wir stark genug.“

6.39 Uhr: In den USA ist der Weg frei für das Konjunkturpaket zur Linderung der verheerenden wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie. Es soll laut der Nachrichtenagentur Bloomberg 2 Billionen Dollar umfassen. Die Parteien haben sich geeinigt, wie der führende Demokrat im Senat, Chuck Schumer, und der republikanische Mehrheitsführer, Mitch McConnell, in Washington am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) vor Journalisten mitteilten.

Erster Minderjähriger Toter durch Coronavirus in den USA

4.41 Uhr: In den USA sorgt der erste bekannt gewordene Todesfall eines minderjährigen Menschen durch den Coronavirus für Alarm. Der verstorbene Teenager aus Lancaster nördlich von Los Angeles sei bei „guter Gesundheit“ gewesen, bevor er sich mit dem Virus infiziert habe, sagte der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti. Zum Geschlecht und genauen Alter des oder der verstorbenen Minderjährigen machten die Behörden keine Angaben.

4.17 Uhr: Die Lage auf den deutschen Intensivstationen ist nach Angaben von Intensivmedizinern und Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) insgesamt noch entspannt, aber regional sehr unterschiedlich. Von konkreten Problemen auf den Intensivstationen infolge der Coronavirus-Pandemie sei der DKG bisher nichts bekannt.

DIVI-Präsident Uwe Janssens, Chefarzt für Innere Medizin und Internistische Intensivmedizin am St.-Antonius-Hospital in Eschweiler, sagte der dpa: „Im Moment geht es noch. Wir spüren so langsam, dass doch mehr Patienten mit Covid-19-Erkrankung reinkommen.“ Dies seien aber nicht unbedingt alles Schwersterkrankte. „Das sind tatsächlich viele Ältere mit dem klassischen Krankheitsbild, Fieber, Lungenentzündung“.

Die Kliniken bekommen wegen der aufwendigen Vorbereitungen auf die erwartete große Krankheitswelle nach eigenen Angaben aber bereits die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie zu spüren. Zudem fehlt es weiterhin an Schutzausrüstungen für Mediziner und Pflegepersonal.

4.12 Uhr: Die Kultusminister der Bundesländer wollen an diesem Mittwoch über das weitere Vorgehen bei den anstehenden Schulabschlussprüfungen in der Corona-Krise beraten. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ist für den Mittag eine Schaltkonferenz geplant, bei der es um das Durcheinander bei diesem Thema gehen soll.

Während Hessen und Rheinland-Pfalz weiter Abiturprüfungen stattfinden lassen, haben andere Länder das Abi und andere Abschlussprüfungen verschoben. Schleswig-Holstein will die Prüfungen sogar ganz ausfallen lassen. In Kiel will Bildungsministerin Karin Prien (CDU) dazu an diesem Mittwoch dem Kabinett einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorlegen.

Brasiliens Präsident ruft zu Rückkehr zur Normalität auf

3.32 Uhr: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat das Coronavirus erneut verharmlost und die Ausgangsbeschränkungen kritisiert. Bolsonaro beschuldigte in einer Fernsehansprache die Medien, ein Gefühl der Angst zu verbreiten und forderte dazu auf, zur Normalität zurückzukehren.

„Wenn ich mich mit dem Virus infiziere, bekomme ich nur eine ‘gripezinha’ (kleine Grippe) oder ein ‘resfriadinho’ (kleine Erkältung)“, sagte der Präsident, während Tausende Brasilianer in mehr als einem Dutzend Städten wieder protestierten. Es war der achte Tag in Folge der sogenannten panelaços, bei denen die Menschen auf Töpfe und Pfannen schlugen; auch „Lügner“ und „Bolsonaro raus“ -Rufe wurden aus den offenen Fenstern laut.

3.11 Uhr: Die Lokführergewerkschaft GDL fordert, das Fahrtenangebot für Bahnreisende in der Corona-Krise deutlich zu reduzieren. „Wir müssen nicht auf Teufel komm raus heiße Luft transportieren“, sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky. „Wir müssen mindestens auf 50 Prozent runter.“

Die Fahrgastzahlen seien deutlich gesunken, erklärte der Gewerkschafter. Deshalb müsse die Bahn jetzt Personalreserven bilden, um auch in den nächsten Wochen ein verlässliches Grundangebot aufrecht erhalten zu können. „Auch Lokführer und Zugbegleiter werden krank“, sagte Weselsky mit Blick auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. So reagieren Bahn und Flixtrain auf die Coronavirus-Pandemie.

2.27 Uhr: China hat erneut 47 „importierte“ Coronavirus-Fälle gemeldet. Insgesamt zählt China damit bereits 474 solcher Erkrankungen, die bei Menschen, die in das Land eingereist sind, festgestellt wurden. Wie aus den offiziellen Zahlen der Pekinger Gesundheitskommission hervorging, gab es jedoch erneut keine lokalen Erkrankungen. In der zentralchinesischen Provinz Hubei, von wo das Virus Sars-CoV-2 sich ab Ende 2019 weltweit auszubreiten begann, starben weitere drei Menschen.

Heidi Klum nicht mit Coronavirus infiziert

2.15 Uhr: Model Heidi Klum (46) ist nicht mit dem Coronavirus infiziert. Dies sei ihr 14. Tag zu Hause, schrieb Klum auf Instagram zu dem Hashtag „#covid_19negative“. Dazu postete die vierfache Mutter ein Foto von sich unter blauem Himmel auf einer Wiese liegend. Auf die Nachfrage eines Fans, wie sie sich fühle, antwortete Klum: „Viel besser, Danke. Ich habe nur eine schwere Erkältung und versuche, darüber hinwegzukommen.“„Germany’s next Topmodel“-Moderatorin hatte Mitte März mitgeteilt, dass sie mit erkältungsähnlichen Symptomen im Bett liege und sich zu Hause isoliere.

1.09 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat sich angesichts der Corona-Krise nicht festgelegt, ob die Grundrente wie geplant zum Jahresanfang 2021 starten kann. „Das ist mein Ziel und daran arbeite ich weiter“, sagte der SPD-Politiker unserer Redaktion. Auf die Frage, wie groß seine Zweifel seien, erwiderte er: „Ich will, dass die Grundrente kommt. Allerdings kann keiner sagen, wie lange diese Krise andauert und wie lange bewährte Abläufe eingeschränkt werden müssen.“ Auch der Bundestag arbeite unter veränderten Bedingungen. Im Interview sprach Heil auch darüber, dass derzeit 76.700 Betriebe Kurzarbeit planen.

1.06 Uhr: Der Deutsche Richterbund hat davor gewarnt, dass Sondervorschriften in der Corona-Krise zur Normalität werden. „Wichtig ist, dass alle Sonderregeln anlässlich der Corona-Krise nur befristet gelten und ein Enddatum haben“, sagte Bundesgeschäftsführer Sven Rebehn unserer Redaktion. Damit sei sichergestellt, dass Ausnahmevorschriften nicht schleichend zur Normalität werden.

Coronavirus: Union und FDP fordern Plan für Ende der wirtschaftlichen Auszeit

1.01 Uhr: Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) hat in der Coronavirus-Krise ein Ende der wirtschaftlichen Auszeit nach Ostern gefordert. „Für die gesamte Volkswirtschaft und unseren Staat wird der Schaden nachhaltig und über Jahrzehnte nicht kompensierbar sein, wenn wir nicht spätestens nach Ostern die Wirtschaft wieder schrittweise hochfahren“, sagte Linnemann der „Bild“-Zeitung.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner forderte eine „Exit-Strategie“. Die FDP trage momentan viele Maßnahmen mit, „aber zugleich fragen wir jeden Tag, wie lang diese noch nötig sind und was getan wird, um sie entbehrlich zu machen“, sagte Lindner dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Wir wollen keinen autoritären Staat, in dem eine Regierung ohne parlamentarische Kontrolle Freiheitseinschränkungen befehlen kann.“

0.26 Uhr: Die Aktion Mensch legt wegen der Folgen der Corona-Pandemie ein Soforthilfeprogramm in Höhe von 20 Millionen Euro auf. Ziel sei schnelle und unbürokratische Unterstützung etwa von Menschen mit Behinderung, deren Assistenzkräfte ausfallen, oder von sozial schlechter gestellten Betroffenen, die etwa wegen der Schließung von Tafeln nicht mehr mit Lebensmitteln versorgt werden können, teilte die Förderorganisation am Mittwoch mit.

0.24 Uhr: Die Regierung in Italien hat die Strafen für Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie drastisch erhöht. Wer positiv auf das Coronavirus getestet sei und sich vorsätzlich nicht an die Quarantäneauflage halte und die Wohnung verlasse, könne mit Gefängnis von einem bis zu fünf Jahren bestraft werden, stand in einem am Dienstagabend veröffentlichten Dekret der Regierung in Rom.

Schon zuvor hatte Ministerpräsident Giuseppe Conte auch höhere Geldstrafen von 400 bis 3000 Euro angedroht. Bisher drohte bei Vergehen eine Strafe von 206 Euro, auch eine Haft von bis zu drei Monaten war möglich. In keinem anderen Land Europas ist die Lage so ernst: Wie Italien zum Leichenhaus der globalen Seuche wird.

60 Prozent aller neuen Coronavirus-Fälle in den USA aus New York

0.10 Uhr: New York entwickelt sich zunehmend zum Brandherd in der Coronakrise in den USA: US-Vizepräsident Mike Pence sagte, inzwischen kämen 60 Prozent aller neuen Fälle in den USA aus dem Großraum New York. Die Infektionsrate in der Ostküstenmetropole liege bei eins zu eintausend – rund fünf bis zehn Mal höher als in dem ebenfalls schwer betroffenen Bundesstaat Washington an der Westküste der USA.

Pence rief New Yorker, die die Stadt verlassen haben, dazu auf, sich in eine 14-tägige Selbstquarantäne zu begeben. „Wir müssen den Großraum New York City als Hochrisikogebiet betrachten.“

Um die Wirtschaft zu stabilisieren, hatte die Regierung ein Konjunkturpaket auf den Weg gebracht. Nach Angaben von US-Präsident Donald Trump hat es ein Volumen von rund 2 Billionen Dollar (1,9 Billionen Euro). Das Schicksal der Unternehmen liegt ihm besonders am Herzen. Kritiker fragen sich, ob Trump in der Corona-Krise sogar Tote riskieren würde, um die Wirtschaft zur retten.

0.04 Uhr: Der Deutsche Ethikrat befasst sich mit den im Kampf gegen das Coronavirus ergriffenen Maßnahmen. „Der Deutsche Ethikrat arbeitet seit einigen Tagen im Auftrag von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an einer Stellungnahme“, sagte der Vorsitzende Peter Dabrock in einem Interview mit „Focus Online“. Nach seinen Angaben geht es darum, wie die Gesellschaft mit der Corona-Krise umzugehen habe – auch die Angemessenheit der Maßnahmen ist demnach Thema. „Wir hoffen, sie Ende der Woche veröffentlichen zu können.“

Zu den zur Eindämmung des Virus verhängten Einschränkungen von Freiheitsrechten sagte Dabrock: „Es wird einen Zeitpunkt geben, wo diese Einschnitte enden müssen.“ Ein konkretes Datum könne im Augenblick wohl noch nicht festgelegt werden. „Wir warten ja jetzt erst einmal, was diese zwei Wochen Ausgangseinschränkungen bringen.“ Dann müsse aber gesagt werden, „unter welchen Kriterien wir welche Lockerungen vornehmen oder (...) ob Einschränkungen nur noch für einzelne Risikogruppen zu empfehlen sind“.