Bundesliga

Sheraldo Becker ist Unions fliegender Holländer

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Michael Färber
Unions Sheraldo Becker (l.) weiß sich durchzusetzen, nicht nur gegen den Wolfsburger Renato Steffen.

Unions Sheraldo Becker (l.) weiß sich durchzusetzen, nicht nur gegen den Wolfsburger Renato Steffen.

Foto: O.Behrendt via www.imago-images.de / imago images/Contrast

Warum Aufsteiger Union den Niederländer Sheraldo Becker nicht nur am Sonnabend in der Partie gegen den SC Freiburg unbedingt braucht.

Berlin. Fußball? Das ist so überhaupt nicht sein Ding, zumindest nicht in der Freizeit. Die hat Sheraldo Becker für andere Aktivitäten reserviert. „Ich schaffe immer Zeit für meine Familie, die ist wichtiger als alles andere“, erklärte der Profi des 1. FC Union.

Für den Niederländer ist sie der Rückhalt, um wieder aufzutanken, damit er dem Aufsteiger bei seinem Unternehmen Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga bestmöglich helfen kann. Denn Becker besitzt eine Qualität, die für die Spielidee der Berliner – Umschaltspiel aus einer sicheren Defensive heraus – unablässig ist: Schnelligkeit.

Allein deshalb braucht Union seinen fliegenden Holländer nicht nur im Heimspiel am Sonnabend gegen den SC Freiburg (15.30 Uhr, Alte Försterei), sondern auch in den kommenden Wochen, wenn es zu den Bayern geht oder im Derby gegen Hertha BSC.

Union braucht Beckers Schnelligkeit

„Schritt für Schritt geht es besser“, verriet Becker. Keine Frage, es hat einige Zeit gebraucht, bis sich der Zugang von Ado Den Haag an die neue Spielklasse und seinen neuen Klub gewöhnt hat. „Wir haben jeden Tag hart auf dem Platz und im Kraftraum gearbeitet. Ich fühle mich jetzt stärker und im Spiel nicht mehr so müde wie vorher“, erzählte Becker.

Tatsächlich fehlte dem 24-Jährigen in den ersten Begegnungen die Bindung im Team. Vor dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt (1:2) vor drei Wochen verlor er sogar seinen Platz in der Startelf. Eine Maßnahme von Trainer Urs Fischer, die seine Wirkung offenbar nicht verfehlt hat.

Gegen die Hessen belebte er den rechten Flügel, bereitete sogar den Anschlusstreffer durch Anthony Ujah vor. Und zuletzt beim VfL Wolfsburg (0:1) brachte Becker den Gegner einige Male in Verlegenheit. Weil sich Union seine Schnelligkeit endlich zunutze machte, ihn mit langen Bällen in die Tiefe des Raumes schickte, den Union geboten bekam. Jetzt müssen sich seine Mitspieler nur noch darauf einstellen, dass Becker den Ball gern von der Grundlinie an die Strafraumgrenze zurückpasst.

Beinblessur macht Becker zu schaffen

Beckers Entwicklung bei Union kann stellvertretend für die Entwicklung der Mannschaft in der Bundesliga stehen. „Wir sind das erste Mal in der Bundesliga, aber wir wissen, dass wir gut genug sind, um die Klasse zu halten. Jeder weiß, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen können, aber wir kämpfen in jedem Spiel um jeden Punkt“, sagte Becker.

Auch die vier Niederlagen in Folge, die Union auf den Relegationsplatz haben abrutschen lassen, sieht er noch nicht als Problem. „Der Weg ist noch lang und wir wissen, dass die Punkte kommen werden“, so Becker.

Dass ihm ausgerechnet jetzt, da sich Becker im Aufwind befindet, eine Beinblessur Probleme bereitet, will so gar nicht ins Bild passen. Für das Freiburg-Spiel „könnte es eng werden, aber vielleicht reicht es ja“, sagte Trainer Fischer.

Becker verspricht Tore für Union

Mit Becker dürften die Chancen, gegen Freiburg die Negativserie zu beenden, jedenfalls größer sein. Zumal eine Premiere für Becker noch aussteht: sein erstes Tor für Union. „Das wird sehr bald passieren“, sagte Becker und lächelte dabei.

Er würde zwar schon eine Zeit lang darauf warten, „aber wenn ich einmal treffe, werden auch weitere Tore folgen“, versprach der Offensivmann. Am Sonnabend gegen Freiburg wäre sicher nicht der schlechteste Zeitpunkt dafür.

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