Berlin. Da musste Urs Fischer einen kurzen Moment überlegen. Was geschehen muss, damit der 1. FC Union in dieser Saison den ersten Auswärtssieg einfährt, wurde der Trainer gefragt. „Schwierige Frage“, antwortete der Schweizer vor dem Duell beim FC Ingolstadt am Montag (20.30 Uhr, Sky): „Wenn wir in Führung gehen können, müssen wir versuchen nachzulegen.“ Das ist den Köpenickern zuvor in Bielefeld (1:1) nicht gelungen.
Mit einem Erfolg würde sich Union in der Spitzengruppe der Zweiten Liga festsetzen, möglicherweise sogar als erster Jäger des Tabellenführers 1. FC Köln. Grund dafür ist neben der eigenen Serie von sieben Partien ohne Niederlage, dass sich die Verfolger derzeit gegenseitig die Punkte nehmen. Heidenheims 3:2 gegen Bochum lässt die Ruhrpott-Kicker im Mittelfeld hängen, ebenso Kölns 3:1 die Bielefelder. Und in der Woche trennten sich Fürth und Hamburg torlos.
Die Aussicht auf Rang zwei kann das Selbstvertrauen noch einmal steigern. „Wenn du etwas zu gewinnen hast, ist es immer leichter, als wenn man etwas zu verlieren hat“, weiß Fischer. Seine Philosophie für das Duell bei den Schanzern, die gerade erst ihren Trainer gewechselt haben (Alexander Nouri folgte am Montag auf Stefan Leitl): Die Mannschaft soll den Fokus vor allem auf sich richten. Die Spieler sollen „nicht in erster Linie an den Sieg denken, sondern an die Art und Weise, wie sie auftreten will“, erklärte Fischer. Soll heißen: Ein gutes Spiel zieht meist auch einen Sieg nach sich.
Polter wieder eine Option für den 18er-Kader
Da passt es, dass Fischer bis auf Verteidiger Marc Torrejon und den dritten Torwart Lennart Moser personell aus dem Vollen schöpfen kann. Auch Sebastian Polter dürfte wieder im Kader stehen. „Natürlich ist er wieder eine Option, aber nicht für die Startformation“, sagte Fischer. Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit gegen Kiel (2:0) hat der Stürmer bei seinem Comeback am Dienstag seine Qualitäten als Joker ja hinreichend bewiesen.