Es beginnt mit einem Grollen. Dann folgt ein raues Seufzen, düsengetrieben. Erst wenn der ohrenbetäubende Lärm nachlässt, taucht das Flugzeug aus dem Häusermeer auf. Unschuldig, als habe es mit dem Krach gar nichts zu tun. Ist es verschwunden, beginnt alles von vorn. Fluglärm im Minutentakt, besonders frühmorgens und am Abend, wenn am Flughafen Tegel Rushhour ist, und spät in der Nacht Postflugzeuge, die am Himmel röhren.
Von dem direkten Fluglärm betroffen sind zwischen Pankow, Reinickendorf und Spandau mindestens 240.000 Menschen; bei mindestens 20.000 Anwohnern kann man sich sogar bei geschlossenen Fenstern kaum unterhalten, wenn ein Flugzeug startet. 1700 von ihnen leben nahe der Schmerzgrenze – mindestens.
Möglich, dass es inzwischen viel mehr sind. Wie viele genau, hat niemand gezählt. Immer mehr Fluggäste, mehr Flugzeuge, Ausbau trotz angekündigter Schließung – der alte Flughafenveteran hat seine letzte große Bewährungsprobe, seit die Eröffnung des Großflughafens BER in Schönefeld vor einem Jahr platzte. „TXL“ spielt noch einmal das gefeierte Symbol der Mauerstadt, die sich nicht unterkriegen lässt.
Vielleicht deshalb ertrugen die Menschen rundherum den Krach bisher ziemlich geduldig. In der Hoffnung, irgendwann müsse doch Vernunft einkehren bei den Flughafenplanern und der Krach enden – im wörtlichen wie übertragenen Sinn. Inzwischen sind viele mit der Geduld und den Nerven am Ende. Immer mehr wollen wissen, wie lange es noch lärmt und was getan werden kann, um die Betroffenen zu schützen. Immer mehr wollen sich jetzt wehren.
Pankow sagt „Danke, Tegel“
Wie Ulf Weigelt, Markus Ficzko und dessen Frau Katja Kaden. Seit einem Jahr wohnen sie in Pankow in ihrem Haus, das wie die perfekte Mischung aus Stadtleben und modernem Wohnen im Grünen erscheint. Als „Baugruppe“ mit insgesamt fünf Miteigentümern haben sie seit 2008 ihr Mehrfamilienhaus geplant und gebaut. Die einen wohnten zuvor in Prenzlauer Berg, andere kamen aus Pankow dazu. Jetzt leben sie in großzügigen Wohnungen mit Balkonen und Panoramafenstern, die den Blick freigeben auf den Garten, hohe Bäume, eine blühende Kleingartenanlage – und einen Himmel voller Flugzeuge. „Besonders bei Ostwind ist der Lärm unerträglich“, sagt Markus Ficzko. „Von morgens um sechs bis abends nach elf donnert es über uns hinweg.“ Nachts reißen die Postflugzeuge seine Familie aus dem Schlaf.
Das Einzugsfest hatte die Baugemeinschaft am 3. Juni 2012 feiern wollen. Am ersten ruhigen Tag an der neuen Adresse. Die Feier wurde verschoben, denn anfangs rechneten alle damit, dass der Flughafen Tegel bald geschlossen werden würde. Dann sollte nachgefeiert werden. Ihr Geduldsfaden riss, als der neue Flughafenchef Hartmut Mehdorn Anfang März dieses Jahres vorschlug, Tegel könne auch nach einer Eröffnung des BER weiter offen gehalten werden. Die Antwort der Pankower hieß „Danke, Tegel“ – eine Seite im sozialen Netzwerk Facebook, die schnell viele Freunde fand.
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Die Facebook-Plattform „für alle, die für die zügige Fertigstellung von BER, maximale Lärmschutzmaßnahmen sowie die Schließung des Flughafens Tegel (TXL) sind“, hat inzwischen 1400 Fans, täglich kommen neue dazu. Und aus dem Pankower Gemeinschaftsbauprojekt ist mittlerweile eine Art Bürgerinitiative 2.0 geworden. Inzwischen gibt es auch eine eigene Internetseite – und die Aktivisten treten auch im richtigen Leben auf. Mit Schildern und Plakaten bei Demos und Veranstaltungen protestieren sie gegen immer mehr Überflüge auf viel breiteren Routen als einst, gegen eine Offenhaltung von Tegel auf unbestimmte Zeit – und gegen die Politik, von der sie sich belogen fühlen.
Einige Politiker gehören zu den Fans der Facebook-Seite
Nicht, dass es keine Bürgerinitiative gegeben hätte im Berliner Norden. Über Jahrzehnte haben sich dort Menschen gegen den Lärm aus Tegel zur Wehr gesetzt. Doch als mit dem Bau des neuen Flughafens 2004 auch das Aus für Tegel besiegelt war, sei der Protest eingeschlafen, sagt Ulf Weigelt. „Viele Betroffene sind immer noch nicht wieder aufgewacht, oder sie wussten einfach nicht, wohin sie sich wenden sollten.“
Inzwischen überlegen die Internetaktivisten, was neben dem Protest konkret unternommen werden kann. „Man hätte doch gedacht, dass es ein eindeutiges Signal an die Bürger geben müsse, wie weiter verfahren wird“, sagt Markus Ficzko. „Stattdessen gibt es nun diese Salamitaktik, keiner weiß, wie lange Tegel noch offen bleibt – und niemand unternimmt etwas zum Schutz der Anwohner.“
Zunächst schrieb die Baugemeinschaft einen Brief an die Stadträte und den Bürgermeister von Pankow. „Sie haben uns zwar alle ausführlich geantwortet“, sagt Katja Kaden. Einige Politiker gehören seitdem auch zu den Fans der Facebook-Seite. Doch die nüchterne Erkenntnis war: „Wirklich ausrichten können Bezirkspolitiker nichts.“
Ulf Weigelt spricht vom „Vertrauenstatbestand“, den die große Politik geschaffen habe und nun verletze, weil sie keine konkreten Aussagen mache. „Auch wenn Klaus Wowereit jetzt sagt, für ihn stelle sich die Frage nicht, eine Offenhaltung von Tegel zu diskutieren – das reicht mir nicht.“ Ministerpräsident Matthias Platzeck, der Aufsichtsratsvorsitzende der Flughafengesellschaft, machte jetzt im „Tagesspiegel“ deutlich: „Tegel wird keine wie auch immer geartete Dauerlösung.“ Es könne allenfalls um einige Wochen oder Monate länger in Tegel gehen. Doch das Misstrauen der betroffenen Anwohner bleibt.
Schallschutzfenster auf eigene Kosten
Vor dem Kauf ihres Grundstücks in Pankow hat die Baugemeinschaft den Planfeststellungsbeschluss genau geprüft, sagt Weigelt. Der 45-Jährige ist Jurist. Auch sein Nachbar Ficzko hat als Politikwissenschaftler Erfahrung mit Gesetzen. Beide kamen zu dem Ergebnis: Es gab keinen Anlass, an der Schließung von Tegel zu zweifeln. Sollte der Flughafen nun noch über Jahre offen bleiben, bedrohe das Existenzen, warnt Weigelt. „Nicht nur durch den Lärm, sondern auch durch einen Wertverlust der Gebäude.“ Klagen könnten die Folgen sein – auf Schadenersatz, aber auch gegen einen Weiterbetrieb von Tegel.
Doch das kann dauern – ebenso wie die Diskussionen über Tegel und den BER. Familie Ficzko wird deshalb Schallschutzfenster einbauen, „auf eigene Kosten“, sagt Markus Ficzko. „Unsere Kinder gehen direkt gegenüber in die Schule, sie leben rund um die Uhr mit dem Krach, auch der Unterricht kann nur bei geschlossenen Fenstern stattfinden.“ Demnächst werden die Pankower Lärmgegner sich wieder mit ihren Mitstreitern treffen, auch wenn kostbare Zeit dabei draufgeht, die kaum jemand hat. „Pankow hat als junger Bezirk besonders viele junge Einwohner mit Familie, in denen beide Elternteile arbeiten, die eigentlich keine Zeit für eine Bürgerinitiative haben“, sagt Ulf Weigelt. „Aber genau darauf zählen sie doch in der Politik.“ Es klingt trotzig. Also machen sie weiter.
Der Schmierfilm von Tegel
Was es bedeutet, gegen den Fluglärm die Stimme zu erheben, das erlebt auch Monika Matalik gerade. Die Psychologin hat seit 2008 ihre Praxis in Tegel und wohnt im selben Haus zwei Stockwerke höher. Im Januar befragten sie Mitarbeiter des Fernsehsenders RBB über den Lärm in ihrem grünen Wohnviertel. Nach der Sendung meldeten sich immer mehr Betroffene aus Reinickendorf, aber auch aus anderen Bezirken. Inzwischen ist sie Sprecherin einer Bürgerinitiative in Gründung – ehrenamtlich, natürlich.
Dass am Himmel über dem Tegeler See etwas grundsätzlich anders wurde, sagt Monika Matalik, sei ihr eines Nachts im vergangenen Herbst klar geworden. „Die gesamte Nacht über dröhnten Flugzeuge, das gab es früher so nie“, sagt sie. Ihr fiel ein, was ihre Patienten schon länger beklagten: den Rußfilm auf den Balkonen, den Kerosingestank, der immer häufiger wie Smog in der Luft hängt, selbst da, wo offiziell gar keine Einflugschneise ist. „Ich habe dann beim Lärmschutzbeauftragten des Senats angefragt.“ Dort erfuhr sie: Fluglärm in ihrer Gegend? Könne nicht sein. „Man sagte mir, ich wohne in einer ganz ruhigen Gegend.“ Sie schüttelt wütend den Kopf. „Da beschloss ich, selbst etwas zu unternehmen.“
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Inzwischen haben sich 130 Interessierte in die Reinickendorfer Bürgerinitiative eingetragen. Sie kommen aus Reinickendorf, Spandau, Glienicke, Pankow.
Eleonore und Bernd Gasser leben im idyllischen Tegelort zwischen Wald und See. 1988 zogen sie aus Charlottenburg dort hin, „mit den Kindern wollten wir im Grünen wohnen“, sagt Bernd Gasser. Sie bauten ein Haus ohne besonderen Schallschutz, auch ihre Straße liegt nicht in der offiziellen Einflugschneise, Förderung gab es nicht. „Wir hielten Schallschutz auch nicht für notwendig“, sagt Bernd Gasser. „Damals waren es lange nicht so viele Überflüge, und man gewöhnte sich auch daran.“ Wie laut es heute bei ihnen sei, sagt Gasser, sei ihm bei einem Waldspaziergang vor zwei Jahren aufgefallen. „An diesem Tag war irgendetwas anders.“ Die Aschewolke eines isländischen Vulkans hatte den Flugverkehr im Norden Deutschlands lahmgelegt. „Diese plötzliche Ruhe nach Jahrzehnten – sie war mir aufgefallen wie ein ungewohntes Geräusch.“
70 Dezibel – die Höchstgrenze liegt bei 55 Dezibel
Bernd Gasser ist Beamter, 62 Jahre alt, er wird bald pensioniert. Dann wird er viel Zeit haben, von seinem Arbeitszimmer unterm Dach ins Grüne zu schauen – und in den Himmel, wo man neuerdings immer mehr Flugzeuge sieht. Gasser hat sich ein Schallmessgerät angeschafft. „Heute fliegen die Maschinen oft viel näher an unserem Haus vorbei. Sie kommen locker auf 70 Dezibel.“ Die Höchstgrenze für Wohngegenden liegt bei 55 Dezibel im Tagesmittelwert.
Auch die Gassers hatten in Tegelort ein Fest für den letzten Flieger von Tegel geplant. Auch dieses Fest fiel aus. Stattdessen verbringen sie ihre Zeit jetzt mit der Bürgerinitiative. „Je mehr man sich mit dem BER und den Hintergründen beschäftigt, desto wütender wird man“, sagt Bernd Gasser. „40 Millionen Euro im Monat für einen Flughafen, der nicht funktioniert – wenn man sieht, wie mit dem Geld und der Gesundheit der Bürger umgegangen wird, fühlt man sich einfach nur noch verarscht.“ Er hat einen Rat für Flughafenchef Hartmut Mehdorn: Der möge doch einfach in eine der freien Wohnungen am Kurt-Schumacher-Platz ziehen. „Dann kann er erleben, was Lärm bedeutet.“ Der belebte Platz in Reinickendorf liegt direkt in der Einflugschneise.
Die Luftqualität wird schon lange nicht mehr gemessen
Die Gassers treffen sich inzwischen regelmäßig mit ihren Mitstreitern im Rathaus Reinickendorf, wo man der Bürgerinitiative dafür einen Raum überlässt. Auch zur Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am vergangenen Mittwoch waren sie erschienen. Zur Bürgerfragestunde trug Monika Matalik eine Frage vor. In einem Glaskasten am Tegeler See würden seit eineinhalb Jahren Messungen der Wasserqualität angekündigt, aber wann werden sie endlich durchgeführt? Droht Gesundheitsgefahr durch verschmutztes Wasser und Luft, wenn hier jetzt täglich so viele Flugzeuge fliegen?
Die Antwort des Umweltstadtrats sollte die Bürger beruhigen. Die Qualität der Badeseen sei einwandfrei, versicherte er, denn man habe dafür ein „intensives Kontrollregime im Bezirk“. Während einige noch an der Vokabel schluckten, kam der zweite, erstaunliche Teil der Antwort: Was die Luft betreffe, habe man keine Angaben. Die Messstation am Flughafen Tegel seien bereits abgebaut worden – schon Mitte der 90er-Jahre. „Damals gab es dort nicht mehr Schadstoffe in der Luft als an den anderen Messpunkten in der Stadt.“
Seither hat sich allerdings die Zahl der Flüge in Tegel fast verdoppelt. Wurden 1993 noch knapp 91.000 „Flugbewegungen“ gezählt, waren es im vergangenen Jahr etwa 171.000. Nachdem zahlreiche Flüge vom nicht eröffneten BER nach Tegel verlegt wurden, gab es dort 2012 noch einmal etwa 2000 Flugbewegungen mehr. Und in den ersten vier Monaten 2013 stieg die Zahl noch einmal um 3,3Prozent, so die Angaben der Flughafengesellschaft. Diese führt zwar seit 2011 ein eigenes „Umweltmonitoring“ durch. Mithilfe von Grünkohl und Bienen wird die Luftqualität gemessen – am Flughafen Schönefeld und am BER. In Tegel nicht.
Krach von früh um sechs bis spät in die Nacht
Mehr Flugzeuge, mehr Lärm? Dieser wird zwar nach wie vor gemessen, doch die Gleichung gilt nicht für die Verantwortlichen. Zumindest stützen die täglichen Messerergebnisse der Flughafengesellschaft diese These nicht. Glaubt man den Anwohnern, ist jedoch nichts mehr so, wie es mal war. „Vor 15 Jahren konnte man hier noch gut leben“, sagt ein älterer Herr, der auch zur BVV erschienen war. Er wohnt seit 1989 am Meller Bogen und mit dem Fluglärm direkt überm Dach. Inzwischen sei Krach von früh um sechs bis spät in die Nacht, und wenn sie auf die Idee kämen, den Balkon zu benutzen, müssten sie vorher den Ruß von den Möbeln wischen. Er fordert ein generelles Nachtflugverbot „mindestens zwischen 22 und 6 Uhr“. Als Erstes müssten die Flugbewegungen in Tegel reduziert werden.
Claudia Prohl wohnt seit einigen Jahren in den Nähe des Schäfersees. „Bei uns fliegen die Maschinen in etwa 100Meter Entfernung vorbei, seit einem Jahr sind es nachts so viele, dass ich nicht mehr schlafen kann.“ Zur Wut auf den Lärm kommt für sie die Verärgerung über die Politiker – gerade auch jene aus dem betroffenen Gebiet. So hatte der Reinickendorfer CDU-Bundestagsabgeordnete Frank Steffel schon direkt nach der abgesagten BER-Eröffnung vor einem Jahr gefordert, Tegel länger offen zu lassen als ursprünglich geplant.
Gruppe für Tegel-Erhalt hat etwas mehr Likes als Protestseite
Steffel traf damit einen Ton, der weit trug. Plötzlich besann sich Berlin seines kuscheligen Sechsecks im knalligen Siebzigerjahreschick, das jahrelang als Provinzflughafen geschmäht worden war. „Danke, Tegel“ ist nicht die erste Facebook-Seite, die Anwohner dem Flughafen widmen. Im Juni 2012 gründeten Fans die Gruppe „Für den Erhalt des Flughafen Tegel“. Sie hat etwas mehr Likes als die Protestseite – noch. Denn die Chancen stehen gering, selbst mit der Online-Petition, die die Facebook-Gruppe gestartet hat, einen Weiterbetrieb zu erreichen. Die Petition ist an das Abgeordnetenhaus gerichtet.
In der BVV Reinickendorf fordern inzwischen immer mehr Anwohner Lärmschutz, Entschädigungen und Antworten von der Politik – die die Bezirkspolitiker nicht geben können. Immerhin: Am Montag, 13.Mai, lädt Umweltstadtrat Martin Lambert (CDU) zu einer Info-Veranstaltung mit der Senatsumweltverwaltung ein. Ab 18 Uhr im BVV-Saal im Altbau des Ratshauses Reinickendorf (Eichborndamm 215/239).
Später wird die Nachtigall singen
Vielleicht werden dann auch Halit und Anja Mimaroglu dabei sein, obwohl sie ihre Abende am liebsten in ihrem neuen Garten verbringen. Durch die alten Bäume schauen sie dann in den Himmel. Was sie erwarten, sind Vögel. „Es gibt hier Gartenrotschwänze, Grünfinken, Stare und Amseln“, sagt Anja Mimaroglu begeistert. Später wird die Nachtigall singen – wenn der Feierabendverkehr am Himmel nachlässt.
Es ist ihr zweiter Mai im eigenen Haus. Sie sind aus Tiergarten hergezogen. Ihr Reihenendhaus liegt in einer Neubausiedlung neben der ehemaligen französischen Offizierssiedlung, einer Kleingartenkolonie, fast direkt am Rollfeld. Wie die Pankower Baugemeinschaft hatten die Mimaroglus mit ihren Nachbarn der 44 Neubauten ein Fest zum 3.Juni 2012 geplant. Das fiel aus. „Wir sind trotzdem eine tolle Gemeinschaft“, sagen beide. Den Lärm hätten die Nachbarn bisher eher mit Humor genommen. Doch auch ihnen geht die Geduld aus. Ihr Wohngebiet gilt nicht als Einflugschneise, obwohl die Flugzeuge mit mehr als 80 Dezibel vorbeidonnern. Die Mimaroglus haben sich erkundigt. Auch sie wollen sich nun den neuen „Wutbürgern“ des Berliner Nordens anschließen.
Wie entwickelt sich der Flugverkehr in Berlin? Wer lärmt in meinem Kiez? Der interaktive Flugrouten-Radar der Berliner Morgenpost gibt Antworten. Darin werden Flugbewegungen von 96% aller Flüge der Berliner Flughäfen Tegel und Schönefeld in 3-D dargestellt und statistisch ausgewertet.