Berlin. Die Politik in Pankow will nach Angriffen der Hamas auf Juden ein Signal der Solidarität mit israelischer Partnerstadt Ashkelon senden.
Es ist ein seltenes Zeichen der Einigkeit: In der Bezirksverordnetenversammlung von Pankow entschied sich die Politik einstimmig für die Benennung eines Platzes nach der israelischen Partnerstadt Ashkelon. In einem bislang namenlosen Park östlich der Danziger Straße soll der bei dem Angriff der Hamas auf Israel getöteten Menschen gedacht werden. Aber nicht nur: Denn auch Jüdinnen und Juden in Berlin fühlen sich mitunter Drohungen ausgesetzt. Beantragt hatten die Benennung Linke, Grüne, CDU, SPD und die Gruppe der FDP.
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„Als Demokraten im Land der Shoah müssen wir für das Selbstverteidigungsrecht Israels einstehen“, sagte der Linke Oskar Lederer zur Begründung des Antrags. Besonders bitter: Nachdem Davidsterne an Haustüren in Berlin gesprüht und das Existenzrecht des Staates auf pro-palästinensischen Demos infrage gestellt wurde, gibt es auch hierzulande wieder ein Gefühl der Bedrohung. „Die Leute haben Angst, nicht nur Israelis“, sagte die CDU-Fraktionsvorsitzende Kerstin Bittner.
Ähnliches weiß Hannah Wettig (Grüne) zu berichten: „Menschen aus dem Freundeskreis wurde in der U-Bahn angespuckt, weil sie auf Hebräisch ans Telefon gingen.“ Oliver Simon von der FDP hofft, dass der Schritt Pankows andere anregt, auch ein Signal der Solidarität zu setzen. Für Stephanie Wölk (SPD) ist jedoch auch wichtig hervorzuheben, dass es keine pauschale Verteilung der Palästinenser geben dürfe.
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Erfreut über die nun beschlossene Umbenennung zeigte sich der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Pankow-Ashkelon, Alexander Jahns. Die Umbenennung sei ein Signal an alle Juden in Berlin, die sich hier ebenfalls bedroht fühlten. Umgesetzt werden soll sie zum 30. Jahrestag der Partnerschaft am 7. Juli 2024.