Vattenfall

Warmwasser für viele Stunden weg: So reagieren die Berliner

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Burkhard Loßberger (l., 66) und Heinz Reichert (80), Anwohner am Ernst-Thälmann-Park, waren durch Nachrichten und Aushang der Hausverwaltung informiert.

Burkhard Loßberger (l., 66) und Heinz Reichert (80), Anwohner am Ernst-Thälmann-Park, waren durch Nachrichten und Aushang der Hausverwaltung informiert.

Foto: Marc R. Hofmann / BM

Wegen Wartungsarbeiten hatten Zehntausende Haushalte in den Bezirken Pankow, Lichtenberg und Friedrichshain kein Warmwasser.

Berlin.  55.000 Haushalte in den Bezirken Pankow, Lichtenberg und im Ortsteil Friedrichshain mussten am Dienstag auf warmes Wasser verzichten. Grund waren Wartungsarbeiten an einer Fernwärmetrasse des Anbieters Vattenfall von 7 bis 24 Uhr.

„Wir haben alle Hausverwaltungen in dem Gebiet kontaktiert und gebeten, die Maßnahme anzukündigen“, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Nach Angaben von Vattenfall traf es Berlinerinnen und Berliner vor allem in Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee im Bezirk Pankow. In Lichtenberg betroffen waren Fennpfuhl und Alt-Hohenschönhausen und die angrenzenden Gebiete in Friedrichshain im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Das ebenfalls betroffene Vivantes-Klinikum Friedrichshain wurde über eine Notversorgung weiter mit Wärme beliefert.

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Berlin: Fernwärmenetz soll für Winter gerüstet werden

Grund waren laut Versorger Arbeiten am Weißenseer Weg, wo eine Armaturenanlage getauscht wurde. Sie seien bewusst in den August gelegt worden, wenn der Warmwasserbedarf in Berlin gering ist. Ziel soll es sein, das Fernwärmesystem rechtzeitig vor dem Winter zu ertüchtigen.

Die Berlinerinnen und Berliner waren auf die Arbeiten offenbar gut vorbereitet. „Ich habe durch die Nachrichten Bescheid gewusst“, sagte etwa Burkhard Loßberger (66), Anwohner am Ernst-Thälmann-Park. Sein 80-Jähriger Nachbar Heinz Reichert wurde unterdessen durch die Hausverwaltung mit einem Aushang im Haus informiert. Für beide ist der Ausfall kein großes Problem. „Besser jetzt als im Winter“, so Loßberger. Er war bereits um 5 Uhr morgens aufgestanden, konnte so noch vor der Hunderunde warm duschen.

Zudem waren nicht alle Haushalte in den genannten Gebieten betroffen. Eine Nutzerin schrieb in der Ortsgruppe „Pankow, unser Bezirk“ auf Facebook: „Reingefallen: Wecker auf 6 Uhr gestellt, warm geduscht und festgestellt, das hätte ich auch um 10 Uhr machen können. Jetzt bin ich warm geduscht, aber müde“, so die Nutzerin.

Doch nicht alle fühlten sich von ihren Hausverwaltungen gut informiert. „Zum Glück habe ich es noch kurz vorher über die Medien erfahren“, berichtete Ute aus dem Kiez an der Michelangelostraße in Prenzlauer Berg. Und ein zweiter Glücksfall kam hinzu: „Ab Mittag lief das warme Wasser schon wieder, wenn auch mit wenig Druck“.

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Bloß keine kalte Kopfdusche, so lautete die oberste Devise für Friseursalons im Gebiet der Warmwasserabschaltung. Manche setzten auf Erwärmung per Wasserkocher, andere freuten sich, nicht am Fernwärmenetz zu hängen. „Wir heizen ja mit einem Kessel hier im Haus“, erzählt eine Friseurin im „Mandy’s Frizer“ in Weißensee. Udo aus dem Komponistenviertel wusste wiederum gar nicht, ob er von der Abschaltung betroffen ist. „Ich bin ja kein Warmduscher und wasche mich kalt“, verriet der durchtrainierte Berliner.

Nach Aussage des Unternehmens vom Dienstagnachmittag, können die betroffenen Haushalte davon ausgehen, am Mittwoch wieder regulär warmes Wasser verwenden zu können. „Alles läuft planmäßig“, bestätigte eine Sprecherin gegenüber der Berliner Morgenpost.