Bis zuletzt hatten sich die Mitarbeiter der Stiftung Humboldt Forum in Optimismus geübt, den mehrfach verschobenen und zuletzt auf den 17. Dezember datierten Eröffnungstermin halten zu können. Nach den jüngsten Entscheidungen von Bund und Ländern zum verlängerten Lockdown und den Beschlüssen des Berliner Senats zerplatzte allerdings die Hoffnung: „Der Bau ist rechtzeitig fertig, die ersten Ausstellungen aufgebaut und Programme bereits vorbereitet“, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der Stiftung. „Aufgrund der verschärften Corona-Restriktionen kann jedoch das Eröffnungsjahr nicht wie geplant beginnen.“ Ein Sprecher der Stiftung bestätigte der Berliner Morgenpost, dass davon auch die Außenanlagen des rekonstruierten Hohenzollern-Baus – also die Passage zwischen Lustgarten und Breiter Straße sowie der Schlüterhof – betroffen seien.
Nicht geöffnet werden können damit die Ausstellungen zur Geschichte des Ortes, die für Anfang Januar vorbereiteten Präsentationen „Nimm Platz! Eine Ausstellung für Kinder“ sowie die mit Spannung erwartete Schau „Berlin Global“, die das Stadtmuseum in Zusammenarbeit mit Kulturprojekte Berlin umsetzt. „Die Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss und alle Akteure des Hauses hoffen jetzt – wie alle anderen Museums- und Kultureinrichtungen auch –, dass sie sobald wie möglich wieder Besucher*innen empfangen können. Der Zeitpunkt dafür hängt von der Entwicklung der Pandemie und den daraus abgeleiteten politischen Beschlüssen ab“, hieß es in der Mitteilung der Stiftung.
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Live-Streams werden als Ersatzprogramm angeboten
Gewissermaßen als Trostpflaster bietet die Stiftung an, das Humboldt Forum wenigstens digital zugänglich zu machen. „Die verlängerten Maßnahmen sind richtig und notwendig. Und sie stellen uns alle vor besondere Herausforderungen. Da ein physischer Besuch leider nicht möglich ist, möchten wir dennoch die Fertigstellung des Humboldt Forums feiern. So beginnen wir zuerst leider nur digital, jedoch für alle zugänglich und in mehreren Dimensionen“, sagte Hartmut Dorgerloh, Generalintendant des Humboldt Forums. Geplant seien digitale Führungen und Live-Streams, weitere Angebote würden geprüft.
Das Humboldt Forum im rekonstruierten Berliner Schloss soll in Zukunft von drei Akteuren bespielt werden: von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit dem Ethnologischen Museum und dem Museum für Asiatische Kunst, vom Land Berlin und von der Humboldt-Universität. Die Kosten des Gebäudes belaufen sich inzwischen auf 677 Millionen Euro. Nach bisherigen Planungen sollen zunächst einige Teile des Baus öffentlich zugänglich gemacht werden, einzelne Ausstellungen sollen folgen.
Mit einer Öffnung auf allen Ebenen soll – vorbehaltlich weiterer Regelungen vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie – erst zur Jahreswende 2021/22 zu rechnen sein.