Kontrollgänge

Tiergarten: Stärkere Hilfe durch Polizei bei Kontrollen

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Blick von der Siegessäule auf den Tiergarten

Blick von der Siegessäule auf den Tiergarten

Foto: FABRIZIO BENSCH / REUTERS

Polizei und Ordnungsämter haben mit verstärkten gemeinsamen Kontrollen im Berliner Tiergarten begonnen.

Wegen der Probleme mit zeltenden Obdachlosen, regelmäßigen Drogenhandels und auch Überfällen im Berliner Tiergarten haben Polizei und Ordnungsämter mit verstärkten gemeinsamen Kontrollen begonnen. Die vom Senat vor zehn Tagen angekündigten Kontrollgänge liefen „zurzeit an Orten in und um den Tiergarten“, sagte ein Sprecher der Senatsinnenverwaltung.

Die Absprache sei folgende: Der Bezirk Mitte gehe gegen Ordnungswidrigkeiten wie wildes Campen und Verschmutzung vor. Die Polizei werde zur Unterstützung gebeten, wenn das nötig sei, etwa wenn es um Räumungen gehe. „Die Polizei ist daneben natürlich im Rahmen der Kriminalitätsbekämpfung im und um den Tiergarten herum im Einsatz“, erklärte der Sprecher.

Die Senatsinnenverwaltung, die Justizverwaltung und die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte hätten zudem vereinbart, „dass die Identitäten der Obdachlosen festgestellt werden sollen, um verlässliche Informationen über die Herkunftsländer der Menschen zu bekommen. Bislang gibt es nur Vermutungen über die Staatsbürgerschaften“.

Schon in den vergangenen Jahren gab es immer wieder Probleme mit Obdachlosen, die zu einem größeren Teil aus osteuropäischen Ländern nach Deutschland kamen und im Tiergarten und anderen Parks in Zelten lebten. Anfang September wurde eine 60-jährige Frau dort ermordet. Im Gefängnis sitzt jetzt als mutmaßlicher Täter ein 18-jähriger Russe.

Der Bezirksbürgermeister von Mitte, Stephan von Dassel (Grüne), hatte etwas später geklagt, die Lage in dem großen Park gerate außer Kontrolle. Das Ordnungsamt sei wegen der aggressiven Obdachlosen überfordert. Dassel forderte, man müsse einen Teil der Menschen abschieben.

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