Nach der Schließung der Mozart-Schule an der Cottbusser Straße in Hellerdorf wegen einer Anschlagsdrohung hat der Unterricht dort am Dienstag wieder planmäßig begonnen.
Auf Anordnung der Schulleitung war die Wolfang-Amadeus-Mozart-Schule am Montag wegen eines bedrohlichen Graffiti vorsorglich geschlossen geblieben. Diese Entscheidung führte zu Diskussionen über ein einheitliches Vorgehen in solchen Fällen. Schulsenatorin Sandra Scheeres (SPD) forderte eine verbindliche Lageeinschätzung der Polizei dazu, wie groß die Gefahr tatsächlich ist. Bisher entscheiden die Schulleitungen autonom.
Unbekannte hatten die Worte „Anschlag 25.04. Ahllahu Akbar“ an die Wand der Schule gesprüht. Der Schriftzug an dem Gebäude in der Cottbusser Straße war am Sonnabend entdeckt worden. Fachleute hatten den Fall untersucht und keine erhöhte Anschlagsgefahr festgestellt. Der Staatsschutz beim Landeskriminalamt ermittelt allerdings. Die Formel „Allahu Akbar“ bedeutet „Gott ist groß“, wird allerdings anders als auf dem Graffiti nur mit einem „h“ geschrieben.
Bereits am Montag hatte es geheißen, am Dienstag solle der Vorfall mit Schülern und im Kollegium thematisiert werden. Dabei könnten Aspekte wie die Grenzen von Scherzen, Fragen des guten Geschmacks, aber auch rechtliche Aspekte und Konsequenzen, wenn der Schulbetrieb lahmgelegt werde, eine Rolle spielen. Problematisch sei immer die Gefahr der Nachahmer. Nach Auskunft der Bildungsverwaltung war es nicht das erste Mal, dass solche Schriftzüge an Schulen aufgetaucht sind.
"Alle bleiben bitte zu Hause!!!"
Am Montagmorgen war der Schriftzug an der Turnhallen-Wand bereits übermalt, das Schulgelände abgeriegelt. Schüler, Lehrer oder Eltern waren am Vormittag im Umkreis der Schule nicht anzutreffen.
Auf der Homepage der Schule hieß es: "Alle bleiben bitte zu Hause!!!" Am Dienstag steht nun dort: "Liebe Eltern, Kollegen und Schüler, wir bedanken uns für Ihr und euer Verständnis und für die tolle Zusammenarbeit. Ab Dienstag, 26.04.2016 findet der reguläre Schulbetrieb wieder statt. Herzliche Grüße Die Schulleitung"
Die Mozart-Schule war in den vergangenen Monaten durch mehrere Gewaltvorfälle in Verruf geraten. Eltern schrieben einen offenen Brandbrief an die Bildungsverwaltung, berichteten von gewalttätigen Übergriffen der Schüler untereinander und überforderten Lehrern. Anfang März reagierte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) und setzte Gerald Miebs von der Neuköllner Walter-Gropius-Schule als kommissarischen Schulleiter ein. Seitdem hat sich die Situation erheblich verbessert.