Berlin. Nach mehreren Corona-Fällen bei einer Sexparty im Friedrichshainer Club Berghain ist es zu einer Datenpanne gekommen. Die Besucher der Veranstaltung wurden vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg über einen offenen Mailverteiler über die Infektionen informiert. Empfänger der Nachricht hatten somit Zugriff auf die Mail-Adressen aller betroffenen Party-Gäste.
Auf Anfrage der Berliner Morgenpost erklärte die Sprecherin des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg, Sara Lühmann, den Hergang der Datenpanne. Demnach seien 120 Personen mit einer nicht personalisierten Standard-E-Mail darüber informiert worden, dass sie sich auf einer Veranstaltung aufgehalten hätten, auf der sie dem Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 ausgesetzt waren. Die E-Mail wurde so verschickt, dass alle Adressaten die E-Mail-Adresse der anderen Adressaten sehen konnten. Dies sei „durch einen menschlichen Fehler“ geschehen, so Lühmannn.
Zudem wurden in der Mail der Veranstaltungsort Berghain und das Veranstaltungsdatum genannt. Somit sei die Veranstaltung für alle Adressaten zuzuordnen. „Dafür möchten wir uns in aller Form bei den betroffenen Personen entschuldigen“, erklärte die Bezirksamtsprecherin. Als einen Grund nannte sie, dass die Kontaktnachverfolgung durch die steigenden Fallzahlen bei weitgehenden Lockerungen der SARS-CoV-2-Maßnahmen aktuell immer schwieriger werde. Beschäftigte des Gesundheitsamtes stünden unter hohem Druck – wobei unbestritten sei, dass der Datenschutz trotzdem gewahrt bleiben müsse. „Als Konsequenz“, so Lühmann, „haben wir unsere Abläufe dahingehend angepasst, dass so ein Vorfall technisch nicht mehr möglich ist.“
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Berghain-Partys: Immer wieder neue Corona-Infektionen
Zu den Infektionen kam es bei der „Friday Fuck 2-4-1“-Party am 15. Oktober im Rahmen der Reihe "lab.oratory" im Berghain, so der "Tagesspiegel", der zuerst über die Datenpanne berichtet hatte.
Die Party, die jeden Freitag im Berghain stattfindet, folgt wie alle Veranstaltungen in dem international bekannten Club dem 2G-Prinzip: Zugang haben nur Geimpfte oder Genesene. Ein Nachweis erfolgt laut Veranstalter über die Corona-Warnapp oder über die CovPass-App. Die Kontaktnachverfolgung findet demnach über den sogenannten "Berghain-Pass" statt, einer Online-Registrierung auf der Website des Clubs. Gefeiert wird in dem Club nach eineinhalbjähriger Corona-Zwangspause wieder seit Anfang Oktober.
Bereits am 10. Oktober war es im Berghain trotz 2G-Regeln zu nachgewiesenen Corona-Infektionen gekommen. Laut Bezirksamt hatte sich eine Personenzahl im einstelligen Bereich mit Corona infiziert. Auch in diesem Fall waren mögliche Kontaktpersonen durch die Behörde informiert worden. Insgesamt 3300 Menschen waren durch das Bezirksamt angeschrieben worden.
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