Berlin. Am kommenden Samstag will die Gruppierung erneut auf die Straße im Tiergarten gehen. Sie spricht von einer „Massenbesetzung“.

Die Letzte Generation will den Alltag in Berlin weiterhin stören. Nun hat die Gruppierung eine Protestaktion für das kommende Wochenende angekündigt, bei der erneut die Straße des 17. Juni blockiert werden soll. In einer Mitteilung vom Dienstag spricht die Gruppe von einer „Massenbesetzung“. Hunderte Anhänger sollen bei der Protestaktion die Straße in Berlin-Mitte besetzen.

Die Gruppe wolle mit der Protestaktion die Bundesregierung dazu auffordern, ihrer Verantwortung in der Klimakrise gerecht zu werden. Physikalisch sei es notwendig, dass Deutschland bis etwa 2030 aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteige, hieß es weiter. „Damit dieser Ausstieg gelingen kann, muss er sozial gerecht ablaufen.“

Letzte Generation spricht von „Massenbesetzung“

Vor rund einem Monat, am 28. Oktober, hat die Letzte Generation eine ähnliche Protestaktion auf der Straße des 17. Juni durchgeführt. Eigenen Angaben zufolge handelte es sich um den bislang größten Protest der Gruppierung. An der Aktion hatten sich auch Anhänger von Extinction Rebellion, Scientist Rebellion oder des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) beteiligt. Den Aufrufen zu einer „Massenbesetzung“ sind mehrere hundert Menschen gefolgt. Die Polizei sprach etwa von 600 Teilnehmern, die Letzte Generation von 1400 Demonstranten. Zum Vergleich: Die Aktivisten von Fridays for Future mobilisierten vor zwei Monaten rund 20.000 Menschen zum globalen Klimastreik in Berlin.

Anschluss an bürgerliche Mitte gibt es kaum

Anschluss an die bürgerliche Mitte findet die Letzte Generation also kaum, vielen sind die Aktionen zu radikal. Denn auch bei der Aktion vor etwa einem Monat gab es nicht nur Mitglieder, die provokant langsam über die Fahrbahn liefen. Zahlreiche Anhänger der Gruppe klebte sich auch auf der Straße fest. Die Polizei nahm im Anschluss die Personalien auf.

Zuletzt erntete die Letzte Generation erneut viel Kritik: Vor rund einer Woche hatten Anhänger nach einer ersten Farbattacke erneut das Brandenburger Tor mit oranger Farbe beschmiert. Anstatt mit präparierten Feuerlöschern bemalten sie dieses Mal mit Pinseln die Oststeite des Berliner Wahrzeichens. Polizisten schritten allerdings schnell ein und konnten zwei Frauen im Alter von 21 und 23 Jahren festnehmen. Auch Reinigungsexperten wurden schnell aktiv und entfernten die Farbe mit Hochdruckreinigern. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) richtete in Folge der Aktion seine Worte in Richtung der Letzten Generation und kündigte an: „Wer die Berlinerinnen und Berliner so verachtet, wird die Konsequenzen spüren. Anzeige und Rechnung für die Reinigung kommen.“