"Extinction Rebellion" blockiert Bundesministerien in Mitte
Demonstration
"Extinction Rebellion" blockiert Bundesministerien in Mitte
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Ein Umweltaktivist von Extinction Rebellion (XR) hat sich mit einem Bügelschloss an einem Gitter am Bundesverkehrsministerium angeschlossen.
Foto: dpa
Mitglieder der Umweltschutzgruppe Extinction Rebellion demonstrieren seit dem Morgen vor dem Landwirtschafts- und Verkehrsministerium.
Berlin. Aktivisten der Umweltgruppe "Extinction Rebellion" haben vor dem Bundesverkehrsministerium mit ihren für diese Woche angekündigten Protestaktionen begonnen. An der Aktion an der Invalidenstraße in Mitte seien seit 6.15 Uhr rund 80 Menschen beteiligt, sagte eine Sprecherin am Montagmorgen. Sie hätten die Seiteneingänge des Ministeriums blockiert.
„Wir fordern Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer auf, die Rodungen für den Dannenröder Wald in Hessen zu stoppen", skandierten die Umweltaktivisten. Teile des 300 Jahre alten Waldes würden seit dem 1. Oktober für den Bau der Autobahn A49 gerodet. Die Berliner Polizei bestätigte, dass sie am Ministerium im Einsatz sei.
Proteste gegen Tierleid - Sitzblockade am Landwirtschaftsministerium
Auch vor dem Landwirtschaftsministerium wurde seit dem Morgen parallel demonstriert. Dort seien rund 30 Aktivisten im Einsatz, sagte Extinction-Pressesprecherin Melanie Mai. „Sie haben einen Tiertransporter vor das Landwirtschaftsministerium gestellt, an dem sich mehrere Personen befestigt haben.“ In Sprechchören und auf Transparenten kritisieren die Unterstützer von "Animal Extinction" die Tierindustrie als Klimakiller
"Die Tierindustrie bedeutet nicht nur furchtbares Leid für Millionen fühlender Lebewesen, sie ist auch eine Hauptursache der Klimakrise“, so Mai zur Sitzblockade auf Twitter. Die Umweltaktivisten forderten Ministerin Julia Klöckner (CDU) auf, eine Agrarwende hin zu einem veganen Ernährungssystem einzuleiten, um eine Klimakatastrophe abzuwenden.
Die Französische Straße ist in beiden Richtungen zwischen Wilhelmstraße und Mauerstraße (Höhe Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) gesperrt, teilte die Verkehrsinformationszentrale auf Twitter mit.
Weitere Protestaktionen für diese Woche angekündigt
Extinction Rebellion hatte für diese Woche Protestaktionen gegen Umweltzerstörung und Klimawandel in Berlin angekündigt. Am Montag sei ein „Trauerzug der Toten Bäume“ ab 10 Uhr geplant, der am Bundeslandwirtschaftsministerium beginnen soll, sagte die Sprecherin. Nach Angaben der Polizei vom Freitag wurden dafür 1200 Teilnehmer angemeldet. Endpunkt sei der Invalidenpark.
Am Mittwoch (15 Uhr) sollen unter dem Motto: „The Sea Are Rising - So Are We“ zwei Protestzüge mit jeweils 500 Teilnehmern vor den Parteizentralen von CDU und SPD starten. Die Demonstrationen sollen sich am Potsdamer Platz treffen und anschließend zum Brandenburger Tor ziehen.
Wegen der Corona-Pandemie gab es im Juni kleinere Aktionen des zivilen Ungehorsams in vielen Städten in Deutschland statt der ursprünglich geplanten Massenblockaden gegen den Klimawandel. Geplante Blockaden von Gebäuden der Wirtschaft waren mangels zahlreicher Teilnehmer aber wenig erfolgreich.