Charlottenburg. Mittwochs ist Maultaschentag. Die Portion für 5,90 Euro, Kartoffelsalat inklusive. An vier Tagen die Woche, immer nachmittags ab 16 Uhr, erklärt die Repke Spätzlerei ein vornehmlich süddeutsches Gericht zum preisgünstigen Hauptakteur: sonntags den Sauerbraten (9,90 Euro), montags das Wiener Schnitzel (7,90 Euro) und dienstags die Käsespätzle (4,90 Euro). Wenn vom Testobjekt Maultaschen auf den Rest geschlossen werden darf, dann gibt es ein einfaches Urteil: viel und gut.
Dass in der Restaurant-Institution am Savignyplatz der Herd auf Hochtouren läuft, riecht man bereits beim Betreten. Küchendüfte, vielleicht ein wenig zu viel Öl, steigen einem in die Nase. Die blanken Holztische, Bistrostühle und an alte, in dunkelgrün gehaltene S-Bahn-Wagen-Abteile erinnernde Nischen sind gut besetzt. Für Flair sorgen auch Holzvertäfelungen sowie zahlreiche Alt-Berliner Schwarz-Weiß-Fotos. Ob es zu den Maultauschen auch noch Senf sein dürfe, wird man vom forsch-fröhlichen Service gefragt, nachdem die Karte ausgiebig studiert wurde. Die bietet ein kulinarisches Potpourri über Süddeutschland hinaus. Auch Flammkuchen, Königsberger Klopse, Currywurst oder Bulette sind zu finden, bei Preisen zwischen 5,90 und 12,90 Euro.
Eine Abteilung ist der Kartoffel gewidmet, Bratkartoffeln, Pommes Frites und dem Badischen Kartoffelsalat, der auch die Maultaschen begleitet. Mit Essig, Öl und Brühe angemacht, ist er so erfreulich authentisch wie gewünscht. Ein hiesiges Muss sind auch die Spätzle. Die Variante mit süß-saurem Linsengemüse und Saiten, übersetzt zwei Wiener Wüstchen (7,90 Euro), ist ebenfalls für den großen Hunger gedacht. Überall die gleiche Salatgarnitur ist arg veraltet, fällt aber wohl nur den ganz kritischen Essern auf, die dennoch angenehm gesättigt das wiederentdeckte Repke verlassen.
Repke Spätzlerei Bleibtreustr. 46, Charlottenburg, täglich ab 11.30 Uhr geöffnet, Tel. 88 71 86 72, www.spaetzlerei.de