Er war ein Pionier des Lautgedichtes und gehörte zu den Gründern der Dada-Bewegung: der deutsche Autor Hugo Ball (1886–1927). Jenseits der Gastropfade, im Süden Neukölln, trifft man ihn, zumindest seinen Namen. Doch die Restaurant-Kneipe mit schummrigem Licht, gestrichener Holzvertäfelung, weichen Stuhlkissen und einem die Stimmung untermalenden Musikmix hätte ihm sicherlich gefallen.
Das „Hugo Ball“ nennt sich auch Flammerie und weist damit denn auch gleich auf das kulinarische Angebot hin: Flammkuchen. Die tragen lustige Namen und zeigen eine muntere Kreativität: Pontius Pilatus (8,90 Euro) etwa kommt mit Aubergine, Walnuss, Honig, roten Zwiebeln, Rucola und Parmesan daher, Hans Arp klassisch mit Schalotten, Frühlingszwiebeln, Speck und Rucola (5,80 Euro), Marie-Anton-Nette süß mit Äpfeln, Sauerkirschen, Pistazien, Honig und Zimt (6,80 Euro). Der Flammkuchen-Bäcker serviert persönlich, kommt mit einem großen Brett an den Tisch. Er darf mit seinem Werk zufrieden sein, dünner Teig und anständig belegt, das kommt an.
Beim Salat (5–8,50 Euro) gibt es eine große und kleine Variante und wahlweise Toppings à la gebackenem Kürbis und Feta oder Ziegenkäse und Schinken. Auch schon die Grundvariante mit gemischten Blattsalaten ist eine gelungene Flammkuchen-Ergänzung, die im Glas von soliden Tischweinen (0,2 l/3,50 Euro), hausgemachter Limonade (3 Euro), frischem Thymiantee (2,50 Euro) oder Cocktails (6,50–7.50 Euro) begleitet wird. Kein Wunder, dass jeder Tisch besetzt ist – von einem bunt gemixten, jüngeren wie älteren Publikum.
Hugo Ball Saalestr. 38, Neukölln, Tel.
68 23 13 57, tägl. ab 18 Uhr, www.hugoball.de