Der Theaterarchitekt Eduard Titz errichtete 1849/1850 mit dem "Friedrich-Wilhelmstädtische Theater" eben jenen Grundbau für das heutige Deutsche Theater in der Schumannstraße. Der Kunstanspruch hielt sich damals jedoch in Grenzen, das Haus diente der reinen Unterhaltung.
Zu einer Zäsur kam es 1883, als das Haus in Deutsches Theater unbenannt wurde und der Schriftsteller Adolph L'Arronge, unterstützt von einer Gruppe wohlhabender Schauspieler, anspruchsvollere Programme etablierte, indem er die volkstümlichen Stücke mit Klassikern mischte. Um die Jahrhundertwende wurden moderne Gegenwartsautoren wie Gerhart Hauptmann, August Strindberg und Arthur Schnitzler gespielt.
Das Deutsche Theater in der Schumannstraße – zentral gelegen zwischen der Friedrichstraße, dem Krankenhaus Charité und dem Theater am Schiffbauerdamm wurde im Kaiserreich zum wichtigsten Sprechtheater Berlins.
Max Reinhardt am Deutschen Theater
Ab 1905 übernahm der schon 1895 als Schauspieler engagierte Max Reinhardt die Leitung des Hauses, das er 1906 auch erwarb. Reinhardt ließ einen auf dem Nachbargrundstück erbauten Ballsaal zu einem weiteren Theater umbauen, das 1906 als "Kammerspiele" eröffnet wurde.
Reinhardts architektonische und bühnentechnische Neuerungen wie der Einbau einer Drehscheibe von 18 Meter Durchmesser und einem festen Rundhorizont gingen in die Theatergeschichte ein und sind bis heute in voller Funktion zu bewundern. Vor allem aber setzte Reinhardt auf die Schauspieler. Auch heute noch bekennt sich das Deutsche Theater zu großen Darstellern.
Max Reinhardt verließ im Jahr 1932 das Haus, Heinz Hilpert leitete es anschließend bis zur Schließung 1944. Mit Lessings "Nathan der Weise" wurde das kaum zerstörte Theater 1945 wieder eröffnet. In der DDR wurde es das erste Haus der Republik. 1989 beteiligten sich Schauspieler an den Protesten gegen das Regime.
Und auch heute noch stehen die Zuschauer Schlange, um Schauspieler wie Corinna Harfouch, Nina Hoss, Constanze Becker, Sven Lehmann oder Ingo Hülsmann und ebenso bedeutende Regisseure zu erleben.
Das Programm Am Deutschen Theater
Das Programm des Deutschen Theaters zeichnet sich besonders durch seine Vielfalt und Offenheit aus. Gespielt wird zum einen Klassik und moderne Klassik von Autoren wie Kleist, Shakespeare, Brecht, Schiller sowie Stücke zeitgenössischer Autoren.
Den Spielplan des Deutschen Theaters können Sie auf deren Internetseite einsehen.
Theater-Karten
Der Vorverkauf für einzelne Inszenierungen beginnt immer am 10. des Monats für den Folgemonat. Deutsche-Theater- Freunde können bereits ab dem 7. des Vormonats ihre Karten buchen, Gruppen und Deutsche-Theater- Card-Besitzer ab dem 8. des Vormonats.
Ermäßigungen
- Schüler, Studierende, Auszubildende, FSJler und Empfänger von Arbeitslosengeld I: 9 €
- Berlinpass: 3 €
- Geflüchtete: 3 €
- Schwerbehinderte und Begleitperson: 50 Prozent Ermäßigung
Plätze und reguläre Preise
- Preisgruppe I: 48 €, 42 €, 35 €
- Preisgruppe II: 39 €, 34 €, 28 €
- Preisgruppe III: 30 €, 26 €, 21 €
- Preisgruppe IV: 21 €, 18 €, 14 €
- Preisgruppe V: 12 €, 10 €, 8 €
- Preisgruppe VI: 5 €, 5 €, 5 €
Den Saalplan können Sie hier einsehen.
Adresse
Schumannstraße 13, 10117 Berlin
Telefon:030 284410
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