Die Zeiten, in denen man für das Versenden von Textnachrichten noch Geld bezahlen musste, liegen lange zurück. Auch wenn es die SMS noch gibt und sie trotz Flatrates noch immer Geld kostet, haben mittlerweile Messenger wie WhatsApp, Telegram, Threema oder Signal das Sagen, wenn es um digitale Kommunikation geht.
Der Fall von WhatsApp zeigt aber eindrucksvoll, welchen Wandel auch die Messengerdienste vollziehen. Ging es früher um das Verschicken von Fotos, Videos und Textnachrichten, sind in den vergangenen Jahren eine Reihe von neuen Funktionen hinzugekommen: Sprachnachrichten, (Video-)Anrufe, selbstlöschende Nachrichten, Status und vieles mehr – sogar Einkäufe lassen sich inzwischen auf WhatsApp erledigen.
WhatsApp: Bestimmte Funktionen könnten bald Geld kosten
Auch wenn die Shopping-Funktion bislang nur in Indien im Rahmen eines Pilotprojekts eingeführt wurde, zeigt das deutlich: WhatsApp ist immer mehr auf dem Weg zur Super-App. Und es ist anzunehmen, dass weitere, große Veränderungen auch künftig folgen werden. Das hat vor allem mit dem Kurs von Mutterkonzern Meta, vormals Facebook, zu tun. Wie "The Verge" unter Berufung auf von Mitarbeitern geleakte Dokumente berichtet, soll sich künftig eine ganze Abteilung um mögliche Monetarisierungsformen für die drei Plattformen Facebook, Instagram und eben WhatsApp kümmern.
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Der Name der neuen Business-Einheit: "New Monetization Experiences". Frei übersetzt heißt das "Neue Monetarisierungserfahrungen". Für Nutzer besteht die Erfahrung vor allem darin, dass sie künftig in die Tasche greifen müssen, wenn sie zum Beispiel ein brandneues Feature des Messengers nutzen wollen. Zwar gibt es auch auf WhatsApp bereits Bezahlfunktionen, allerdings bezieht sich diese bislang nur auf Unternehmen, die in Kontakt mit Kunden über den Messenger treten wollen. Instagram ist da schon einen Schritt weiter: Hier ist es bereits möglich, bestimmte Inhalte nur für zahlende Nutzer freizugeben.
App | |
Art | Messenger-Dienst |
Unternehmen | Meta Platforms |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Unternehmenssitz | Mountain View, Kalifornien |
Nutzer | über 2 Milliarden |
Hintergrund der Gedankenspiele um eine weitere Monetarisierung der Meta-Netzwerke sind laut dem Bericht auch rückläufige Einnahmen aus dem Werbegeschäft. John Hegemann, Vize-Chef der neu geschaffenen Business-Abteilung, sagte zu "The Verge", dass man Möglichkeiten sehe, bestimmte Features mit einer Bezahlschranke zu versehen. Wann das sein wird, ist nicht bekannt, Hegemann sagte nur, dass diese Bezahlfunktionen innerhalb von fünf Jahren einen Unterschied machen könnten. Fest steht, dass man Nutzer für die Ausblendung von Werbung nicht bezahlen lassen werde, wie es weiter heißt.