Die Zeiten, in denen es auf WhatsApp nur um das Versenden von Nachrichten ging, sind längst vorbei. Der Messenger wandelt sich immer mehr und hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Funktionen veröffentlicht, die weit über das normale Nachrichtenschreiben hinaus gehen. Nun hat Mutterkonzern Meta, vormals Facebook, eine Ankündigung gemacht, die zeigt, wohin der Weg des Messengers noch führen könnte.
Wie Meta in einer Mitteilung schreibt, sollen künftig Einkäufe direkt über WhatsApp erledigt werden können. So sollen Nutzer mit einem einfachen "Hi" im Chat mit dem Supermarkt dessen Angebote sehen und daraus die zu bestellenden Produkte auswählen können. Die WhatsApp-Umgebung wird dabei nicht verlassen: Von der Bestellung bis zur Bezahlung sollen alle Schritte des Bestellprozesses auf WhatsApp erledigt werden.
Aldi, Lidl & Co.: Kann ich bald über WhatsApp einkaufen?
Wird es also künftig möglich sein, seine Wocheneinkäufe bei Aldi, Lidl und Co. über WhatsApp zu bestellen? Das ist noch unklar, denn vorerst ist die Shopping-Funktion nur Nutzern aus Indien vorenthalten. In dem Land war Meta 2020 eine strategische Partnerschaft mit dem Online-Supermarkt Jio eingegangen.
App | |
Art | Messenger-Dienst |
Unternehmen | Meta Platforms |
Erscheinungsjahr | 2009 |
Unternehmenssitz | Mountain View, Kalifornien |
Nutzer | über 2 Milliarden |
Mit der neuen Einkauf-Funktion wolle Facebook "Millionen von Menschen in Indien eine einfache und bequeme Art des Online-Einkaufs (...) ermöglichen." Was sich nach einer ehrenhaften Zukunftsvision anhört, hat vor allem wirtschaftliche Gründe: Über den chinesischen WhatsApp-Konkurrent Wechat ist es längst möglich, nicht nur seine Einkäufe zu ermöglichen, sondern auch Konzertkarten zu bestellen oder einen Restauranttisch zu reservieren.
Wechat ist längst zur Super-App geworden – und zur Super-Datenkrake mit bester Anbindung an chinesische Regierungsserver. Droht dieses Szenario auch bei WhatsApp? Fakt ist: Auch Facebook alias Meta wird immer wieder vorgeworfen, zu viele Daten zu sammeln, weshalb auch die Stiftung Warentest davor warnt, allzu viele Daten mit dem Konzern zu teilen.
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WhatsApp: Shopping-Funktion bringt mehr Daten
Keine Frage, eine Shopping-Funktion wäre aus Sicht von Meta die ideale Möglichkeit, um nicht nur Daten von Nutzern zu sammeln, sondern auch ihre Vorliebe für Produkte zu erfahren und dementsprechend individuell angepasste Werbung auf Instagram, Facebook und irgendwann auch auf WhatsApp auszuspielen. Aber das ist Zukunftsmusik – noch.