Schon im zweiten Jahr in Folge ist die Brustreduktion (Gynäkomastie) bei Männern der am schnellsten wachsende Teil der kosmetischen Chirurgie, teilt die BBC mit. Nach Angaben der British Association of Aesthetic Plastic Surgeons sei der Eingriff 2008 in Großbritannien 323 Mal vorgenommen worden und im Jahr 2009 schon 581 Mal: ein Zuwachs von 80 Prozent.
Ein ähnlicher Trend zeichnet sich in Deutschland ab: Hier hat sich die Zahl der Brustverkleinerungen bei Männern innerhalb eines Jahres verdoppelt. Laut der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland ließen sich 2008 über 800 Männer die Brust reduzieren. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei rund 400.
Matthias Gensior, Facharzt für ästhetische und plastische Chirurgie, führt dies auf die Fitnesswelle der 90er-Jahre mit unkontrolliertem Amateursport-Doping zurück. „Eine Folge des Dopingkonsums kann eine ausgeprägte Vergrößerung der männlichen Brust mit weiblicher Ausformung sein“, sagt er.
Aber auch die generelle Bereitschaft von Männern, sich operativ korrigieren zu lassen, nähme stark zu, so Gensior. Auf Platz eins der häufigsten Eingriffe bei Männern steht allerdings die Korrektur der Tränensäcke.