Mit Gottesdiensten erinnern Christen in den kommenden Tagen an das Sterben und an die Auferstehung Jesu. Am Karfreitag steht das Leiden und Sterben Christi am Kreuz im Zentrum. Vielerorts sind die Altäre in den Kirchen verhängt, in der katholischen Liturgie gibt es kein Orgelspiel und vor allem auch keine Eucharistiefeier.
Unter vielen Protestanten galt der Karfreitag – nicht zuletzt in Abgrenzung zu den Katholiken – bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als der bedeutsamste Feiertag des Jahres, weil die Reformatoren vor allem im Tod Jesu die Erlösung aus Sünde und Schuld sahen. Er war ein wichtiger Abendmahlstag. Und nicht selten gingen früher katholische Gläubige an dem Tag absichtlich werktägigen Arbeiten nach.
In der katholischen und orthodoxen Kirche wird der Triumph der Auferstehung und der Sieg über den Tod an Ostern mit dem liturgisch festlichsten Gottesdienst des Jahres betont. Heute besteht in allen christlichen Konfessionen weitgehend Einigkeit darüber, dass Tod und Auferstehung Christi an Ostern unlösbar zusammengehören und als Ganzes gefeiert werden.
Am Gründonnerstag verstummten die Glocken der katholischen Kirchen. Erst am Ostersonntag läuten sie wieder. Dann verkünden sie mit vollem Ostergeläut die christliche Botschaft von der Auferstehung. Auch in der evangelischen Kirche gibt es diese Tradition. Die Entscheidung zum Schweigen der Glocken liegt aber bei den Gemeinden.
In vielen Kirchen werden am Karfreitag um 15 Uhr Gottesdienste gefeiert, der Tradition zufolge die Sterbestunde Jesu. Der anschließende Karsamstag erinnert an die Grablegung Jesu. Am ersten Tag nach Jesu Tod finden keine Gottesdienste statt. Nach altem Brauch werden Kerzen und Blumen von den Altären entfernt, bevor in der Osternacht der Sieg des Lebens über den Tod gefeiert wird.
Die Bezeichnung des Karfreitags stammt vermutlich aus dem Althochdeutschen. „Kara“ bedeutet Klage, Trauer, die am Todestag Jesu (Karfreitag) im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht.
Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten
Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Das Osterfest ist daher ein Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod. In der frühen Christenheit fanden oft Taufen an diesem Tag statt.
Im Jahr 325 bestimmte das Konzil von Nicäa den Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling als Ostertermin. Seither wird das Auferstehungsfest in den westlichen Kirchen zwischen dem 22. März und dem 25. April begangen. Die orthodoxen Kirchen, die noch den alten julianischen Kalender verwenden, feiern meist an einem anderen Datum.
Ostern hat sich wohl aus dem jüdischen Passah-Fest entwickelt. Trotz der Loslösung vom Judentum blieben wichtige Parallelen bestehen: Passah, die Erinnerung an den Auszug der Juden aus Ägypten, liegt in zeitlicher Nähe zu Ostern. Viele Inhalte des Passah-Festes haben ein Gegenstück in der christlichen Symbolik. So erinnert das Osterlamm, das aus dem an Passah geschlachteten Lamm hervorgeht, an das Sühneopfer Jesu, der dem christlichen Glauben nach zur Erlösung der sündigen Menschen starb.
Die Herkunft des Namens Ostern ist nicht völlig geklärt. Volkstümlich wurde er von der Frühlingsgöttin „Ostara“ abgeleitet. Möglicherweise ist er auch Resultat eines Übersetzungsfehlers. Die lateinische Bezeichnung für die Osterwoche („Weiße Woche“/„hebdomada in albis“) wurde Religionshistorikern zufolge auch mit dem Wort für die Morgenröte „alba“ – auf althochdeutsch „eostarun“ – in Verbindung gebracht.