Hamburg. Er soll Sozialleistungen in Höhe von fast 16.000 Euro kassiert haben – und das, obwohl er als Profifußballer unter Vertrag stand. Wegen dieses Vorwurfs muss sich ein 30-Jähriger vor dem AmtsgerichtHamburg verantworten. Am 2. November sollte er wegen mutmaßlichem Hartz-IV-Betrug eigentlich vor einem Richter stehen – krankheitsbedingt wurde der Prozessauftakt aber auf März 2023 verschoben. Lesen Sie auch: Hartz-IV-Betrug – So dreist wird das Jobcenter abgezockt
Die Vorwürfe gegen den Mann, der in seiner Jugend bereits beim HSV und dem FC St. Pauli kickte, klingen haarsträubend: "Er soll am 8. Mai 2019 Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts nach dem Sozialgesetzbuch II beantragt und erhalten haben", sagte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering laut "". Dabei soll er den Behörden jedoch seine Einkünfte aus Verträgen mit ausländischen Fußballvereinen verschwiegen haben.
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Hartz-IV-Antrag in Hamburg – trotz Vertrag mit libanesischem Erstligisten
Offenbar war der Angeklagte zum Zeitpunkt des Hartz-IV-Antrags Teil des Teams des Fußballvereins Nejmeh Club aus Beirut, der in der höchsten libanesischen Liga spielt. Später wechselte er zum polnischen Erstligisten Bruk-Bet Termalica Nieciecza. Auch interessant: Hartz-IV-Meldepflicht – Wann droht bei Verstößen ein Strafverfahren?
Von 2019 bis 2020 scheint er jedoch nicht nur Hartz IV vom Amt bezogen zu haben: Ihm wird vorgeworfen, im Sommer 2019 zudem eine Wohnung in Hamburg angemietet zu haben. Beim Jobcenter habe er angegeben, die Immobilie mit seiner Schwester beziehen zu wollen. Daraufhin erhielt er Zahlungen, um die Einrichtung der Wohnung zu finanzieren.
Doch einen Umzug in die angemietete Wohnung gab es offenbar nie. Vielmehr soll der 30-Jährige sie an verschiedene Personen untervermietet und dabei abkassiert haben.
Fußballer soll Jobcenter um 15.900 Euro betrogen haben
Insgesamt summieren sich die Jobcenter-Zahlungen an den Fußballer laut "Hamburger Abendblatt" auf 15.900 Euro. Einen entsprechenden Anspruch gab es aber offenbar nie. Ob sich der Verdacht gegen den Mann bestätigt und wie hoch eine mögliche Strafe ausfallen wird, bleibt abzuwarten. (fmg)
Dieser Artikel erschien zuerst auf morgenpost.de.
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