Berlin. Auch im Juni 2022 gibt es wichtige, zum Teil mit Spannung erwartete Änderungen, die vor allem den Geldbeutel entlasten. Ein Überblick.
- Mit Beginn des Juni 2022 treten in Deutschland einige Änderungen in Kraft
- Um die Menschen im Land finanziell zu entlasten, werden das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt eingeführt
- Das müssen Sie über die Neuerungen wissen
Auch im Juni 2022 treten wichtige Änderungen in Kraft. Der Monat Juni wird vor allem eins: günstiger. Das langersehnte 9-Euro-Ticket startet, Spritpreise werden reduziert. Darüber hinaus spielen auslaufende Corona-Impfzertifikate eine Rolle.
Das 9-Euro-Ticket kommt
Ab dem 1. Juni soll das so genannte 9-Euro-Ticket in Deutschland eingeführt werden. Die Fahrgäste können dann drei Monate lang den öffentlichen Nahverkehr für jeweils neun Euro nutzen. Der Vorverkauf für die 9-Euro-Tickets hat am Montag bei der Deutschen Bahn und bei zahlreichen Verkehrsverbünden in Deutschland begonnen. Erhältlich ist das Ticket an Schaltern und Fahrkartenautomaten sowie Online für die digitale Buchung.
Das Ticket gilt deutschlandweit in Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Fernverkehr und Flix-Busse und -Bahnen sind von der Regelung ausgeschlossen. Diejenigen, die bereits ein Abo abgeschlossen haben, bekommen in den Folgemonaten den Differenzbetrag erstattet. An einer Lösung für Semester- oder Jobtickets wird noch gearbeitet.
- Fragen und Antworten: Das wichtigste zum Deutschlandticket im Überblick
- Starttermin: Wann wird das Deutschlandticket eingeführt?
- Übersicht: In diesen Verbindungen ist das Deutschlandticket gültig
- Online oder Schalter: Wo kann man das Deutschlandticket kaufen?
Tankrabatt: Benzin wird günstiger
Angesichts der explodierenden Kraftstoffpreise hat die Bundesregierung neben dem umweltfreundlichen 9-Euro-Ticket auch einen Tankrabatt beschlossen. Diese tritt am 1. Juni für drei Monate in Kraft und verbilligt Diesel um 14,04 Cent, Benzin wird um 29,55 Cent billiger.
Aufgrund der starken Senkung könnte es an einigen Tankstellen zu Engpässen kommen. Experten raten Autofahrerinnen und Autofahrern daher, nicht mit leerem Tank in den Juni zu starten.
Heizkostenzuschuss für Geringverdienende
Die Bundesregierung will insgesamt rund 370 Millionen Euro ausgeben, um Haushalte mit geringem Einkommen bei den stark gestiegenen Heizkosten zu entlasten. So tritt am 1. Juni ein Gesetz in Kraft, durch das 2,1 Millionen Menschen einen einmaligen Heizkostenzuschuss erhalten. Neben Wohngeldempfängern sollen auch Auszubildende und Studierende von dem entsprechenden Zuschuss profitieren.

Das Geld soll ohne Antrag direkt auf die Konten überwiesen werden. So erhält ein Ein-Personen-Haushalt, der Wohngeld bezieht, 270 Euro, ein Zwei-Personen-Haushalt 350 Euro und für jedes weitere Familienmitglied gibt es 70 Euro zusätzlich. Studierende und Auszubildende, die staatliche Beihilfen erhalten, haben Anspruch auf eine Einmalzahlung von 230 Euro.
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Digitale Impfzertifikate laufen ab
Die digitalen Impfnachweise erleichtern seit dem 14. Juni 2021 den Alltag. Genau ein Jahr später laufen die ersten Zertifikate nun aus technischen Gründen ab. Die Corona-Apps informieren die Betroffenen 28 Tage vor Ablauf ihrer letzten Impfung, dass sie sich um die Erneuerung der Zertifikate kümmern müssen. Die Impfungen sind weiterhin gültig – es geht nur um das technische Ablaufdatum.
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Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, sind Updates für die Corona-Warn-App und die CovPass-App geplant, mit denen die Nutzenden ihre Zertifikate selbst aktualisieren können. Die Aktualisierung soll in den App-Stores verfügbar sein, bevor die ersten Impfausweise ablaufen.
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BahnComfort wird ersetzt
Im Juni 2022 wird die Deutsche Bahn ihr altes BahnComfort-Programm abschaffen. Stattdessen wird am 13. Juni ein überarbeitetes Vielfahrerprogramm eingeführt. Die Stufe BahnComfort, die Bahnkunden bisher ab 2000 Punkten erreichten, wird durch drei Statusstufen ersetzt. Bereits ab einem Punktestand von 1500 können Reisende von den Vorteilen profitieren. Ab 2500 bzw. 6000 Statuspunkten werden weitere Vorteile freigeschaltet.
Einfacher ausländische Führerscheine umschreiben
Im Allgemeinen muss jeder, der länger als ein halbes Jahr in Deutschland lebt, seinen ausländischen Führerschein umschreiben lassen. Ab dem 1. Juni wird es für viele Menschen einfacher den eigenen Führerschein umschreiben zu lassen.
Von der veränderten Fahrerlaubnis-Verordnung betroffen sind Personen, die ihren Führerschein in einem der folgenden fünf Länder erworben haben: Vereinigtes Königreich, Albanien, Gibraltar, Kosovo oder Moldawien. Die für die einzelnen Länder geltenden Regeln sind im Bußgeldkatalog zu finden.
Aldi und Lidl: Discounter erhöhen den Mindestlohn
Gute Nachrichten für Angestellte der Discounterketten Aldi und Lidl: Die Unternehmen erhöhen den Mindestlohn ab Juni von aktuell 12,50 Euro auf 14 Euro pro Stunde. Dabei steigt der gesetzliche Mindestlohn im Juli auf 10,45 Euro pro Stunde, ab Oktober auf zwölf Euro. So hat es die Regierung beschlossen.
Hartz IV: Geflüchtete aus der Ukraine erhalten Unterstützung
Ab dem 1. Juni werden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine finanziell weiter unterstützt: Wer eine Aufenthaltserlaubnis hat, hilfebedürftig und erwerbsfähig ist, hat künftig Anspruch auf Hartz IV. Die Anträge können schon gestellt werden. Damit steigt die Höhe des Regelsatzes. Zudem werden die Wohnungskosten finanziert und die Menschen werden in die gesetzliche Krankenkasse aufgenommen.
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Microsoft: Support für Internet Explorer wird eingestellt
Mitte des Monats gibt es außerdem eine Änderung, die das Internet betrifft: Am 15. Juni wird der Support für den Internetbrowser Internet Explorer von Microsoft endgültig eingestellt. Der einstige Vorreiter wird allerdings auch nur noch selten benutzt. Das 1995 veröffentlichte Programm wird seit 2021 nicht mehr von Programmen wie Office oder Outlook unterstützt. (vad)