Berlin. Nach fünf Niederlagen in Serie hat sich Alba Berlin zurückgemeldet. Beim Tabellenzweiten Frankfurt siegten die Berliner 95:82.

Am Ende wurde es hässlich. Alba Berlins permanent schimpfender Trainer Sasa Obradovic musste den Innenraum der Fraport-Arena verlassen. Gordon Herbert, sein Kollege von den Frankfurt Skyliners, handelte sich ebenfalls ein Technisches Foul wegen Reklamierens ein. Es hagelte weitere Technische und Unsportliche Fouls, allein fünf in den letzten drei Spielminuten. Alba-Spielmacher Jordan Taylor lief das Blut aus der Nase, und das lag nicht an einer Erkältung. So viel zum körperlosen Spiel Basketball. Trotzdem hatte Taylor Spaß, doch das lag nicht zuletzt am Resultat. Im Bundesliga-Spitzenspiel gewann Berlin in Frankfurt 95:82 (46:49).

Eine Serie von 27:3 Punkten bringt die Entscheidung

„Wir haben als Team besser verteidigt“, sagte der Amerikaner, mit 22 Punkten bester Mann auf dem Parkett, „wir wollten auf unseren Weg zurückfinden, wie wir am Anfang der Saison gespielt haben.“ Das ist den Berlinern gelungen, besonders in Halbzeit zwei, in der sie aus einem 53:59-Rückstand einen 80:62-Vorsprung erkämpften und erspielten. 27:3 Punkte in gut elf Minuten, und das gegen eine Mannschaft, die zuvor 13 Partien in Folge gewonnen hatte und vor Selbstbewusstsein nur so strotzte – die Berliner konnten hochzufrieden sein. Zumal sie selbst seit fünf Spielen eine unselige Niederlagenserie mit sich herumschleppten. Aber von daraus resultierender Unsicherheit war am Sonntag nichts zu spüren.

Von Beginn an hatten die Gäste verblüffend gute Wurfquoten, unter dem Korb (63 Prozent) wie aus der Dreier-Distanz (50). Die Hessen, bestes Defensivteam der Liga, konnten deshalb nie entscheidend davonziehen. Alba ließ sich von kleinen Rückschlägen nicht entmutigen. Und die gab es. Immer noch leiste sich das Team zu viele Ballverluste und ermöglichte dadurch Frankfurt einfache Punkte. Aber es kontrollierte die Rebounds, die vom Korb zurückspringenden Bälle. Und nahm den Kampf der Skyliners an.

Eine Teamleistung führt zum Erfolg

„So ein Spiel haben wir gebraucht“, jubelte Kapitän Alex King nach dem Erfolg beim Tabellenzweiten, „Frankfurt ist ein sehr starker Gegner. Wir haben einen kühlen Kopf behalten. Das gibt Selbstvertrauen.“ Neben Taylor glänzten in seiner Mannschaft Will Cherry (19), Kresimir Loncar (15) und Elmedin Kikanovic (12), aber auch Akeem Vargas und Jonas Wohlfarth-Bottermann hatten mit sicher verwandelten Freiwürfen und Rebounds ihren Anteil am Erfolg. Eine Teamleistung eben – so wie in den guten Zeiten zu Beginn der Saison.

Alba schöpfte damit Mut für die Aufgaben auf Gran Canaria im Eurocup am Mittwoch und am Sonntag (17 Uhr, Mercedes-Benz Arena) gegen Meister Bamberg. Co-Trainer Milenko Bogicevic lobte: „Das Spiel hat den Charakter unseres Teams gezeigt.“ Gerade, als es am Ende hässlich wurde.