Berlin. Basketball-Europa ist in Wallung. Vor einer Woche hob der Weltverband Fiba in Paris wie angekündigt seine Champions League für die kommende Saison aus der Taufe. Die soll gegen die seit nunmehr 16 Jahren etablierte und erfolgreiche Euroleague in Konkurrenz treten. Soll die Namensgebung Sinn machen, wäre es natürlich sinnvoll, wenn auch die besten Teams des Kontinents in dem neuen Wettbewerb spielen würden. Hinter den Kulissen wird gezerrt und geschachert, die Euroleague hat bei der Europäischen Kommission sogar Klage eingereicht – der ideale Nährboden für Spekulationen und Gerüchte.
So meldete die „Gazzetta dello Sport“ in Italien am Donnerstag etwa, dass sich die drei spanischen Klubs Malaga, Valencia und Gran Canaria, aber auch der FC Bayern, Bamberg und Alba Berlin verbindlich für die Euroleague und den dazugehörigen Unterbau, den Eurocup, entschieden hätten.
In Italien sind die Klubs vorgeprescht
Die Spanier dementierten um 10.50 Uhr, wenig später sagte Albas Geschäftsführer Marco Baldi: „Von dieser Meldung habe ich auch gehört.“ Die Entscheidung falle jedoch erst in circa drei, vier Wochen, vermutet Baldi. Noch spreche die Bundesliga (BBL) sowohl mit der Euroleague als auch mit der Fiba. „Alleingänge der Klubs hat es keine gegeben.“
Die spanische ACB würde genauso verfahren. In Italien hingegen, wo sich die Liga am Donnerstag beriet, waren einige Teams vorgeprescht und wurden zurückgepfiffen, was vielleicht der Anlass war, einen kleinen Impuls zu setzen. „Klar ist natürlich, dass alle in dem Wettbewerb mit der höchsten sportlichen Wertigkeit spielen wollen“, blickt Baldi über die Grenzen hinweg.
Große Klubs in Euroleague
Was ganz exakt das Problem der Fiba beschreibt. Denn Real Madrid, FC Barcelona und Tau Vitoria aus Spanien, Efes und Fenerbahce Istanbul (Türkei), Panathinaikos Athen und Olympiakos Piräus (Griechenland), ZSKA Moskau (Russland), Armani Mailand (Italien), Maccabi Tel Aviv (Israel) und Zalgiris Kaunas (Litauen) werden keinesfalls in der neuen Liga antreten. Sie sind in der Euroleague, die im vergangenen November mit dem Vermarkter IMG einen 700-Millionen-Euro-Vertrag abschloss, gesetzt.
Die Fiba stellt den 32 Teams der Champions League eine Garantie von 100.000 Euro pro Saison in Aussicht und will 4,5 Millionen Euro ausschütten. Nimmt man die sportliche Attraktivität und die finanziellen Rahmenbedingungen, scheint klar zu sein, wohin die Reise für Spitzenklubs wie Alba geht.