8899 versöhnte Fans sorgten für ohrenbetäubenden Lärm – und Mitchell Watt fiel ein großer Stein vom Herzen. „Ich bin einfach nur glücklich“, sprach der von manchen schon als Fehleinkauf abgestempelte US-Amerikaner nach dem 91:73-Heimerfolg über Tübingen ins Hallenmikrofon. Mit 17 Punkten, acht Rebounds und je zwei Vorlagen und Blocks hatte er seine mit Abstand beste Leistung im Alba-Trikot gezeigt. „Wir haben endlich unseren Rhythmus gefunden“, ergänzte der 2,08-Meter-Riese.
Schon am Dienstag müssen die zuletzt wenig überzeugenden Berliner bei ihrem Angstgegner Phoenix Hagen zeigen, ob mit dem Last-Second-Sieg über Brindisi und dem Erfolg über Tübingen die Stimmung tatsächlich wieder zum Guten gekippt ist. „In Hagen tun wir uns schon seit Jahren schwer und diese Saison sind sie noch besser“, warnte Manager Marco Baldi, „das ist zum jetzigen Zeitpunkt der schwerstmögliche Gegner.“
Bereits am Dienstag muss Alba in Hagen antreten
Die Westfalen befinden sich mit zuletzt vier Siegen in Serie im Aufwärtstrend und kletterten immerhin auf den neunten Tabellenrang, wo sie Tuchfühlung zu den Play-off-Plätzen haben. Für die Berliner geht es dagegen darum, den Kontakt zur Tabellenspitze nicht abreißen zu lassen.
Der stets kritische Trainer Sasa Obradovic erdete Watt nach seinem starken Auftritt gleich: „Ich freue mich für ihn, aber er soll sich jetzt bitte nicht feiern“, sagte der Serbe, nachdem er Watts Arbeitsethos im Training gelobt hatte. Der US-Amerikaner sei ein sehr sensibler Spieler, ergänzte Baldi. „Seine mentale Blockade ist jetzt hoffentlich gelöst, denn er ist ein richtig toller Spieler“, meinte Kollege Jordan Taylor, der Watt aus der israelischen Liga kennt.
Taylor hofft, dass sein Landsmann die negativen Erfahrungen nun abgeschüttelt hat: „Basketball ist wie Achterbahnfahren, mal bist du unten, dann wieder oben.“