Berlin. Im fünften Spiel im Eurocup gelingt Alba der vierte Erfolg. Format der europäischen Eliteklasse verändert sich in kommender Saison.

Alba Berlin hat eine erfolgreiche Generalprobe für den Bundesliga-Gipfel am Sonntag (Mercedes-Benz Arena, 17 Uhr) gegen Bayern München gefeiert. Das Berliner Basketballteam kam im Eurocup bei Enel Brindisi zu einem 72:68 (39:32)-Erfolg. Alba hat nun vier Siege und eine Niederlage auf dem Konto. Damit wurde ein ein großer Schritt in Richtung Weiterkommen ins Top 32 gemacht. Nach anfänglichen Schwächen steigerte sich Alba und lag mit bis zu neun Punkten (48:39/25.) vorn, geriet aber doch noch in ernste Schwierigkeiten. Aber am Ende setzte sich die individuelle Klasse der Berliner durch. Bei Alba überragte Dragan Milosavljevic mit 18 Punkten..

Derweil plant die Basketball-Euroleague eine revolutionäre Änderung ihres Spielformats und geht damit auf Konfrontationskurs zum Weltverband Fiba. Die elf Klubs mit garantiertem Startrecht einigten sich in Barcelona auf ein Modell, das von 2016/17 unter anderem die Reduzierung der Teilnehmer von 24 auf 16 und eine Ausweitung der Vorrunde auf 30 Spiele pro Verein vorsieht. Dazu sei ein Zehnjahresvertrag mit dem Vermarkter IMG abgeschlossen worden.

Startplätze für deutsche Teams sind fraglich

Drei Startplätze sollen an nationale Meister gehen, ob Deutschland dazugehört, ist noch nicht entschieden. Seit drei Jahren hatten immer mindestens zwei Klubs aus der Bundesliga an der Euroleague teilgenommen, manchmal ein dritter per Wildcard. Auch Alba hatte in der Vergangenheit von Wildcards profitiert.

Zuletzt hatte die Fiba den Plan für einen eigenen Wettbewerb präsentiert und versucht, die Top-Vereine auf seine Seite zu ziehen. Dem schiebt die Euroleague nun einen Riegel vor. „Aber das ist auch verzweifeltes Handeln. Ich glaube, dass am Ende des Tages die Fiba einen längeren Atem haben wird und sich mit ihrem Wettbewerb durchsetzen kann“, meint Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball Bundes und FibaSchatzmeister. Der Weltverband hatte zudem die Einführung von Nationalmannschaftsfenstern während der laufenden Saison beschlossen, dagegen opponiert bereits die Euroleague.

Geschäftsführer Baldi erwartet unruhige Jahre

Mehr reguläre Partien auf europäischem Klub-Parkett würden nach aktuellem Stand die schon jetzt äußerst engen Spielpläne sprengen. „Für Länder wie Deutschland, Italien oder Frankreich ist die Vielzahl von Spielen tödlich für die nationalen Meisterschaften und die Nationalmannschaften“, sagte Weiss.

Auch Albas Geschäftsführer Marco Baldi ist der Ansicht, dass dies „mit einem normalen Team“ nicht bewältigbar wäre. „Ob es am Ende zu einer Spaltung führt, ist schwer zu sagen, aber die Möglichkeit besteht“, sagte der Bundesliga-Vizepräsident und erinnerte an die Situation vor 15 Jahren, als zwei konkurrierende Europaligen (Euroleague, Suproleague) nebeneinander stattfanden. „Die nächsten ein, zwei Jahre können jedoch sehr unruhig werden.“