Basketball

Neuer Spielerkader - Alba wappnet sich für Europa

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Theo Breiding

Foto: Bongarts/Getty Images

Um bei der Qualifikation zur Euroloeague Ende September ein schlagkräftiges Team aufs Parkett schicken zu können, wollen die Verantwortlichen bei Alba Berlin den Kader für die neue Saison so schnell wie möglich zusammenstellen.

Die ersten beiden Paukenschläge sind verhallt, weitere werden folgen. Denn mit den Verpflichtungen von Coach Gordon Herbert und Spielmacher DaShaun Wood ist das Team von Alba Berlin noch längst nicht komplett. „Bei DaShaun musste es schnell gehen, weil er in seinem Vertrag eine Frist hatte“, erklärt Albas neuer Trainer. „Ab Montag werden wir damit beginnen, das Team zu komplettieren und uns zuerst mit den Spielern beschäftigen, die zuletzt für Alba gespielt haben und deren Verträge ausgelaufen sind.“

Diese addieren sich mit Patrick Femerling, Julius Jenkins, Immanuel McElroy, Bryce Taylor, Tadija Dragicevic und Miroslav Raduljica zu einem halben Dutzend, wenn man Taylor Rochestie außen vor lässt, dessen Chancen, zurückzukehren nach der Verpflichtung Woods wohl eher gering sind. Mit fast allen habe Herbert schon telefoniert, erzählt Teammanager Mithat Demirel, was darauf schließen lässt, dass einige alte Bekannte Anfang August wieder nach Berlin kommen werden. Jenkins und McElroy beispielsweise seien „hier über Jahre hinweg großartige Spieler“ gewesen, findet Herbert. Auch Wood würde sich freuen, mit beiden zusammen zu spielen: „Der eine war vor mir MVP der Liga, der andere der beste Verteidiger – zwei sehr gute Spieler.“

Das große Ziel ist, mit vollständigem Kader Mitte August ins Trainingslager nach Kranjska Gora in Slowenien aufzubrechen. Die Qualifikation für die Euroleague soll, so es die Uleb kommenden Donnerstag in Barcelona beschließt, Ende September in zwei Turnieren mit je acht Teams ausgetragen werden. Drei Alles-oder-Nichts-Spiele in vier Tagen – ein Format, bei dem eine eingespielte Mannschaft ein unschätzbarer Vorteil sein kann.

Sich zu früh festzulegen, könnte sich allerdings als Fehler herausstellen. Die Zeiten seien „dynamisch“, sagt Demirel, „der Markt in Bewegung“. In Athen haben Olympiakos und Panathinakos massive finanzielle Probleme, auch in Spanien und Italien wackeln einige Klubs. In Istanbul ist das große Wettrüsten ausgebrochen, weil dort das nächste europäische Final Four ausgetragen wird. Was zur Folge haben könnte, dass Raduljica, eigentlich bei Efes unter Vertrag, noch ein Jahr in Berlin spielt, wenn die Türken einen noch hochkarätigeren Center holen.

Eine weitere Dimension könnte sich eröffnen, wenn in der NBA die Saison durch den Arbeitskampf ausfällt oder verspätet anfängt. Viele NBA-Kandidaten „würden sich in dem Fall auf dem europäischen Markt anbieten“, glaubt Albas Geschäftsführer Marco Baldi, wissend, dass die angeschlagenen Klubs in Griechenland oder Spanien nicht mehr unbedingt die ersten Adressen sind.

„Wir müssen gewinnen, in der BBL und in Europa“, weiß Gordon Herbert um die Ansprüche seines neuen Arbeitgebers. Folgen weitere Spieler vom Kaliber Wood, scheint es machbar, Meister Bamberg zu attackieren und sich der Bayern aus München zu erwehren. „Wir haben nicht vor, uns hinten anzustellen“, lässt Präsident Uli Hoeneß grüßen. Philipp Schwethelm (Bremerhaven) und den US-Guard Ben Hansbrough haben die Bayern schon verpflichtet, mit Nationalspieler Robin Benzing (Ulm) sind sie im Gespräch. Bis Ende Juli versprach Hoeneß darüber hinaus als „Zuckerl“ noch „zwei Raketen“. Vielleicht kommen die aber auch zu Alba… Konkurrenz belebt das Geschäft.