Das Frühjahr hat begonnen – es wird Zeit, den Balkon wieder herzurichten und Kübelpflanzen umzutopfen. Was man dabei beachten sollte:
Heidi B., Spandau:
So langsam möchte ich meinen Balkon auf den Frühling vorbereiten. Einige Kübelpflanzen müssen sicher umgetopft werden. Was muss ich dabei beachten und wann ist dafür der beste Zeitpunkt? Und kann ich meinen Oleander, der im Haus überwintert hat, jetzt schon wieder nach draußen auf den Balkon stellen?
Gabriele Kleuvers, Parkchefin im Britzer Garten: Für die meisten Kübelpflanzen ist es jetzt die beste Zeit, notwendige Umtopf-Arbeiten durchzuführen. Ausgenommen hiervon sind alle derzeit blühenden Kübelpflanzen wie etwa die Kamelie, von denen die meisten Sorten jetzt in voller Knospe oder Blüte stehen. Der neue Pflanztopf bietet neuen Wurzelraum an, sollte aber im Verhältnis zum alten Pflanzgefäß auch nicht zu groß sein. In etwa kann hierbei ein Wert von 20 Prozent angesetzt werden. Das manchmal bei neuen Tontöpfen empfohlene „Wässern“ (längeres Tauchen des Topfes in einem Wasserbad) halte ich nicht für erforderlich, wenn der umzupflanzende Erdballen ausreichend feucht ist.
Vorsicht beim Herauslösen aus dem alten Topf
Sitzt der alte Topf zu fest am Erdballen und hat die Pflanze noch eine handliche Größe, kann das Austopfen erleichtert werden, indem Pflanze und Topf umgedreht und der Topfrand kurz auf eine feste Oberfläche aufgestoßen wird. Lässt er sich trotz aller Finessen nicht lösen, muss der Topf geopfert werden bevor Zerren und Reißen die Pflanze schädigt.
Sofern der neue Topf über kein Wasserabzugsloch verfügt oder dieses zu klein ist, muss ein neues Loch gebohrt oder das vorhandene vergrößert werden. Über dem Abzugsloch positionierte Ton- oder Keramik-Scherben verhindern, dass dieser Wasserabzug mit Erde verschlämmt wird und damit ein mögliches Faulen der sich im unteren Topfbereich befindlichen Wurzeln.
Ist der alte Topf schon recht eng gewesen, haben sich die meisten Wurzeln eng an die Topfwand gelegt und bilden manchmal einen dichten Wurzelfilz. Hier empfiehlt es sich, die Wurzeln im Wurzelballen mit der Hand oder auch mit einer Handgabel auseinanderzuziehen, damit sie schneller in die neue Erde wurzeln. Nach Einfüllen der neuen Erde wird der Ballen mit dem „Vierfingergriff“ angedrückt, sodass die Pflanze fest in ihrem neuen Substrat steht. Anschließendes Gießen, gerne auch in einer höher als üblichen Wassergabe, hilft dabei, dass sich altes und neues Substrat verbinden und die Wurzeln ohne Hohlräume in der Erde liegen.
Mit dem Oleander noch etwas warten
Zu Ihrer zweiten Frage: Der Oleander zählt zu den robusteren Kübelpflanzen, die durchaus einen nicht zu starken Nachtfrost überleben. Dennoch würde ich mit dem Transport ins Freie noch etwas warten, sofern die Pflanze nicht an einer sehr geschützten Stelle aufgestellt werden soll. Selbst wenn die Pflanze durch einen Frost nicht umkommt, schädigen die tiefen Temperaturen das Gewebe, sodass Blätter vermehrt braun werden und abfallen. Dies trägt sicher nicht zur Attraktivität der Pflanze bei. Vorsichtige Gärtner orientieren sich an den Eisheiligen. Erfahrungsgemäß ist danach mit keinen Frösten mehr zu rechnen. Vielleicht kann Ihnen dies als Anhaltspunkt dienen und bei Beobachtung des aktuellen Wetters auch ein etwas früherer Termin gewählt werden.
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