Wenn Kinder ihr Herz für die Gartenarbeit entdecken, sollte man sie ruhig unterstützen, findet Gartenexpertin Gabriele Kleuvers und empfiehlt einige Pflanzen, die sich gut für ein „Kinderbeet“ eignen.
GARTEN – Der zehnjährige Sohn von Familie N. aus Charlottenburg hat sein Herz für die Gartenarbeit entdeckt und möchte sein eigenes Blumenbeet anlegen. Er will sich dann auch ganz alleine darum kümmern. Seine Eltern wollen seinen Elan nicht bremsen und stellen ihm dafür ein Beet im Halbschatten zur Verfügung. Nun möchten sie wissen, welche Pflanzen für einen jungen Hobbygärtner geeignet sind. Welche Blumen blühen schön und brauchen trotzdem nicht zu viel Pflege?
„Die Idee des Kindes sollte sicher unterstützt werden“, sagt Gartenexpertin Gabriele Kleuvers und erklärt, wie so ein „Kinderbeet“ aussehen könnte: „Die Frage, die sich stellt ist, was der Junge sich unter einem Blumenbeet konkret vorstellt.
Eine Pflanzung im Halbschatten kann durchaus naturnah und eher „wild“ sein; es kann aber auch eine Staudenpflanzung sein, in der mehrere Stauden derselben Art zusammenstehen und mit anderen gemeinsam ein Blumenbeet schmücken.
Verschiedene Möglichkeiten
Eine erste Variante können Blumen sein, die während ihrer Blüte zwar vielseitig und ansehnlich sind, aber nicht unbedingt dem Bild eines herkömmlichen Blumenbeetes entsprechen. Hier kämen zum Beispiel Nelken-Arten (Dianthus), Storchschnabel (Geranium), Flockenblumen (Centaurea), Glockenblumen (Campanula), Wilde Möhre (Daucus) oder der Natternkopf (Echium) infrage. Sie wachsen eher als „Staudenwiese“, werden nach ihrem Verblühen im Spätsommer heruntergeschnitten und treiben im kommenden Jahr willig aus. Sie sind robust und ihr Pflegeaufwand ist relativ gering.
Eine andere Art für die Gestaltung eines Blumenbeets im Halbschatten ist die Kombination aus bodendeckenden Stauden wie Storchschnabel oder Frauenmantel (Alchemilla) und ein punktuelles „Einstreuen“ von jeweils drei bis fünf Solitärstauden. Hier kommen zum Beispiel Eisenhut (Aconitum), Akelei (Aquilegia), Astilben, Wald- und Knäuelglockenblume (Campanula) oder auch Fingerhut (Digitalis) und die Lanzen-Silberkerze (Cimicifuga) infrage. Für künftige Erfolgserlebnisse könnten dann beide Beet-Varianten im Herbst auch zusätzlich mit Narzissen-Zwiebeln, Scilla und Krokussen bepflanzt werden.
Samen aussäen
All dies ist mit einem größeren Aufwand verbunden und da die Pflanzen meistens als Stauden gekauft werden, geht es dann doch recht schnell „ins Geld“. Aus diesem Grund wird es für den Jungen vielleicht interessanter sein, Samen von einjährigen Pflanzen, die nur diesen Sommer blühen, an Ort und Stelle auszusäen um dann zu sehen, was daraus wird. Im Prinzip kann das auch mit den bereits genannten mehrjährigen Pflanzen gemacht werden. Da sie aber bei diesjähriger Aussaat nicht mehr in diesem Jahr blühen, dürfte dies damit für das Kind eher uninteressant sein.
Für Kinder geeignet, wenn auch als Sonnenliebhaberin im Schatten nicht ganz so wunderbar blühend, sind sicher Einjährige wie Ringelblume, Studentenblume (Tagetes), Borretsch oder auch die Bienenweide (Phacelia). Sie keimen schnell, entwickeln schnell Blüten und werden von vielen Insekten gerne besucht. Sie eignen sich vielleicht nicht so sehr für die Vase, erfreuen aber ungeduldige Kinderherzen umso mehr.“