So lieblich die Blüten aussehen, Weigeliensträucher sind aus einem harten Holz. Einen drastischen Rückschnitt vertragen sie nicht.

Ute M., Berlin : An unserem Gartenzaun stehen Weigeliensträucher, die schon viele Jahre alt sind. Im Sommer hat ein Busch ganz plötzlich alle Blätter verloren. Die Weigelie wurde danach auf etwa 30 Zentimeter zurückgeschnitten, in der Hoffnung, dass sie im Frühjahr wieder austreibt. Auf einmal ist der Ästestumpf völlig mit Pilzen überwuchert. Auch weiter daneben zwischen den gesunden Sträuchern sind die gleichen Pilze gewachsen. Müssen wir nun um alle Sträucher bangen? Was kann man dagegen tun?

Gabriele Kleuvers: Einen Rückschnitt, wie Sie beschrieben haben, nennt man auch „auf den Stock setzen“, den aber nicht alle Gehölze vertragen. Er ist geeignet für Gehölze wie Haselnussstrauch, Schmetterlingsstrauch, Forsythie oder auch Strauchweiden und Strauchrosen. Die Weigelie hat ein relativ hartes Holz, aus dem sich im Alter keine neuen Triebe an der Basis bilden.

Sehr verholzte und brüchige Äste herausschneiden

Besser ist es, die starken und sehr verholzten, oftmals auch sehr brüchigen Äste eines solchen Strauches herauszuschneiden, damit sich die verbleibenden, auch vom Durchmesser her kleineren und jüngeren Äste im Laufe der nächsten Jahre entwickeln können und dabei meistens auch üppiger blühen.

Gründe für solch plötzlichen Blattabwurf gibt es sicher viele; als erste Maßnahme sollte in jedem Fall aber abgewartet werden, ob sich die Pflanze nach dem beschriebenen Rückschnitt nicht doch noch erholt.

Ohne den Pilz zu sehen, ist die Beantwortung Ihrer Frage nicht möglich, ob dieser Pilz auch die übrigen Gehölze in Mitleidenschaft ziehen wird. Zunächst würde ich davon ausgehen, dass er sich vom (toten) Holz der im Boden verbliebenen unter- und überirdischen Pflanzenteile ernährt. Vielleicht haben Sie aber ein Foto zur Hand, das Sie Pilzexperten zeigen können.

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