Berlin. Der seit fast einem Jahr tobende Krieg in der Ukraine und der damit einhergehende Konflikt mit Russland hat das Leben der Verbraucher in Deutschland in vielen Bereichen entscheidend verändert. Die Energiekrise 2022 ist an vielen nicht spurlos vorübergezogen – Gas oder Heizöl etwa waren in der Energie- und Preiskrise teurer denn je. Doch nicht nur im finanziellen Sektor bekommen die Menschen den akuten Konflikt mit Russland zu spüren. Auch die Sicherheit im digitalen Bereich hat sich noch einmal verschärft.
Stiftung Warentest: Antivirenprogramme 2023 im Test – so gut sind die Gratis-Versionen
Erst am 12. Februar 2023 hat die NATO einen Hackerangriff auf ihre offizielle Website bestätigt. Als beteiligt wurde in Sicherheitskreisen unter anderem die russische Hackergruppe "Killnet" genannt. Leider kein Einzelfall – in der Vergangenheit wurden staatliche Institutionen oder Unternehmen immer wieder Opfer russischer Cyberangriffe. Auch als Verbraucher kann man ins Visier der Kriminellen kommen. Umso essenzieller ist ein zuverlässiger Cyberschutz – also ein Antivirusprogramm. Hier lohnt sich ein Vergleich – denn nicht immer ist das teuerste auch das bessere Produkt.
Die Stiftung Warentest hat für ihre Ausgabe für März 2023 mehrere Antivirenprogramme auf Herz und Niere geprüft. Das Fazit der Tester fällt insgesamt positiv aus. Ein Antivirenprogramm sei ein Muss für jeden Rechner. Die Antivirensoftware im aktuellen Test schütze oft "sehr gut – und zum Teil sogar gratis". Ob Gratis- oder Kaufprogramm – in der Schutzwirkung gibt es hier kaum einen Unterschied. Der Basisschutz vor Schadsoftware oder Phishing sei identisch – in der Bezahlversion bieten die Anbieter oft noch optionale Zusatzfunktionen an.
Name | Stiftung Warentest |
Gründung | 4. Dezember 1964 in Berlin |
CEO | Hubertus Primus (seit 01/2012) |
Hauptsitz | Berlin |
Mitarbeiterzahl | 374 (2021) |
Umsatz | 63,7 Mio. Euro (2021) |
Stiftung Warentest testet Antivirenprogramme: Kriterien – wie die Tester geprüft haben
Die Tester der Stiftung Warentest haben jedes Antivirenprogramm einzeln bewertet und in jeder Kategorie Schulnoten vergeben. Aus diesen einzelnen Kategorien errechnen sich die Durchschnittsnoten für die Teilbereiche Schutzwirkung, Handhabung und Rechnerbelastung. Diese Teilnoten ergeben in der Summe das Test-Qualitätsurteil. Die Schutzwirkung als wichtigstes Element wird mit 65 Prozent gewichtet – Handhabung (25 Prozent) und Rechnerbelastung (10 Prozent) entsprechend geringer.
Stiftung Warentest prüft Antivirenprogramme: Test in diesen vier Kategorien:
Schutzwirkung
- Schutz vor Schadsoftware
- Phishing-Schutz
Funktionen im täglichen Gebrauch
- Täglicher Gebrauch
- Installieren und Deinstallieren
Belastung Rechner
Die Testsieger der Antivirenprogramme für Windows sind die Programme von Avast, Bitdefender sowie F-Secure. Alle drei erreichen im Test der Stiftung Warentest die Gesamtnote "Gut" (1,6). Das Produkt "Bitdefender Antivirus Free for Windows" ist als Testsieger sogar kostenfrei. "Mit dem test-Qualitätsurteil 'Gut' (1,6) verfehlen sie die Bestnote 'Sehr gut' nur knapp", heißt es von der Stiftung Warentest. Elf weitere Antivirenprogramme für Windows hätten im Test ebenfalls gut abgeschnitten.
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Stiftung Warentest zu Antivirenprogramme für Apple-User: Die größte Bedrohung bei MacOS
Den vollständigen Produkttest der Antivirenprogramme der Stiftung Warentest findet Sie auf "test.de" sowie in der Ausgabe für März 2023. Auch erfreulich fallen die Testergebnisse für die Antivirenprogramme für MacOS aus. Hier konnten die Tester keine gravierenden Mängel feststellen. Jedoch haben die Verbraucher hier etwas weniger Auswahl an Software. Testsieger sind auch hier Bitdefender und F-Secure: Beide erzeilen die Gesamtnote "Gut" (1,9) und bieten damit einen guten Schutz vor Schadsoftware und Phishing.
Sowohl Bitdefender als auch F-Secure sind in der MacOs-basierten Version allerdings kostenpflichtig. Doch die kostenfreien Alternativen von Avast und Co. schneiden im Test der Antivirenprogramme 2023 der Stiftung Warentest ebenso nicht sehr schlecht ab. Zudem sind die Apple-Nutzer von der klassischen Schadsoftware grundsätzlich weniger gefährdet. Bedroht seien sie vor allem vom sogenannten Phishing, schreiben die Experten der Stiftung Warentest. Das sind gefälschte E-Mail oder Messenger-Nachrichten mit Links.
Antivirenprogramme immer sinnvoll: Millionen neue Schadprogramme – BDI-Zahlen alarmierend
Über diese versuchen die Betrüger an sensible Daten wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu kommen. Diese Betrugsmasche sei bei Apple-Usern sehr beliebt. Die Tester: "Andere Angriffe müssen sie jedoch kaum fürchten." Trotzdem ist auch auf Mac-Geräten ein Antivirenprogramm immer sinnvoll – zumal auch die Gratis-Produkte im Test der Stiftung Warentest überzeugt haben. Wie real Cyberangriffe sind, zeigt der letzte Lagebericht 2022 vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BDI) nur zu deutlich.
2022 zählte die Behörde rund 319.000 neue Schadprogramm-Varianten pro Tag. Die Zahl neuer Schadprogramm-Varianten habe im Berichtszeitraum um 116,6 Millionen zugenommen. Auch das BDI empfiehlt allen Verbrauchern daher einen guten Virenschutz. Vom Anbieter "Kaspersky" sollten sich die Bürger aber fernhalten, warnt die Behörde. Der Virenschutzanbieter hat seinen Sitz in Russland. Die Stiftung Warentest konnte bisher zwar keine Mängel feststellen, doch eine Sorge bleibt: Der russische Staat könnte Druck auf das Unternehmen ausüben und so an sensible Daten kommen.
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Fazit zum Test der Stiftung Warentest: Deshalb lohnt sich der Vergleich der Antivirenprogramme
Das Fazit unserer Redaktion zum Produkttest Virenschutzprogramme der Stiftung Warentest: Die Zahlen vom BDI zeigen deutlich – ein guter Virenschutz ist 2023 ein Muss. Dafür müssen Verbraucher nicht einmal Geld bezahlen. In puncto Phishing- und Schadsoftware-Schutz schneiden auch die Gratis-Versionen der Anbieter sehr gut ab. Trotzdem kann sich ein Vergleich der Anbieter lohnen – je nach persönlichen Präferenzen kann sogar eine Bezahlversion interessant sein. Der aktuelle Test der Stiftung Warentest gibt hier einen guten Überblick.
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