Die Bundesregierung will noch diesen Monat mit Moskau ein Abkommen über den Transport von Castor-Behältern nach Russland unterzeichnen. Das Regierungsabkommen zum Transport von Brennelementen aus einer DDR-Atomforschungsanlage sei "unterschriftsreif verhandelt“, berichtete die "Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Regierungskreise. Demnach sollen insgesamt 951 Brennelemente aus dem DDR-Forschungszentrum Dresden-Rossendorf, die seit 2005 im Zwischenlager Ahaus lagern, mit 18 Castor-Behältern nach Russland gebracht werden. Ein Termin für die insgesamt drei Transporte stehe noch nicht fest.
Ziel sei der Atomkomplex Majak im Südural, wo die Brennelemente zur weiteren Verwendung in russischen Kernkraftwerken aufgearbeitet werden sollten, hieß es. Danach sollten sie zur Endlagerung in Russland verbleiben. Grundlage des Transports sei ein Abkommen zwischen Russland und den USA. Dieses regelt der Zeitung zufolge die Rückführung von Brennelementen aus Forschungsreaktoren, die von der Sowjetunion bestückt worden waren.
Die Grünen kritisierten die Pläne. "Billig vor sicher, nur darum geht es hier“, sagte die atompolitische Sprecherin der Grünen, Sylvia Kotting-Uhl. Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz war 2005 vereinbart worden, dass die Brennelemente bis zur Errichtung eines Endlagers in Ahaus bleiben sollten. Nun teilte die Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen jedoch mit, Ziel sei es, "die Menge an hoch angereichertem Uran so weit wie möglich zu reduzieren“. Aus dem sächsischen Wirtschaftsministerium verlautete, der Transport solle helfen, Kosten für die Zwischenlagerung zu sparen.