Ominöse E-Mail

Sorge um "Grüß Gott" in Baden-Württemberg

Foto: picture-alliance / Lou Avers / picture-alliance / Lou Avers/picture alliance

Die Landesregierung bekam Briefe von besorgten Bürgern. Sie hatten eine E-Mail erhalten: "Grüß Gott" solle aus Rücksicht auf Muslime an Schulen verboten werden.

In Baden-Württemberg herrscht Sorge um die landesübliche Grußformel „Grüß Gott". Die Landesregierung sah sich jetzt zu einer Beschwichtigung der besonderen Art veranlasst: Der süddeutsche Segensgruß werde nicht verboten, hieß es aus der Staatskanzlei.

Anlass war eine ominöse E-Mail, die die Runde machte. Darin wurde behauptet, das „in Baden-Württemberg vertraute 'Grüß Gott'" dürfe nicht mehr verwendet werden – aus Rücksichtnahme auf Muslime. Die Staatsrätin für interkulturellen und interreligiösen Dialog, Regina Ammicht Quinn, gab Entwarnung: Es handele sich bei der E-Mail um eine „Fälschung".

In dem mit ausländerfeindlichen Reaktionen gespickten E-Mail-Text schrieb „eine junge Lehrerin", das Grüß-Gott-Verbot sei Kindern zu Schulbeginn in Stuttgarter Schulen von ihren Klassenvorständen mitgeteilt worden. Die Ketten-Mail sorgte für Unruhe. Verschiedene Stellen der Landesregierung erreichten Briefe von besorgten Bürgern.

Ammicht Quinn stellte klar: „Eine Anweisung gegen das 'Grüß Gott' ist in Baden-Württemberg undenkbar. Und es haben sich im Übrigen auch nie Muslime darüber beschwert, dass im Namen Gottes gegrüßt wird." Fremdenfeindliche Ängste würden in der „böswilligen Mail" gezielt aufgegriffen und geschürt.

( dapd/sam )