Er kann selbst kaum glauben, dass das schon zehn Jahre her ist, dass er den Film gedreht hat. Am Dienstagabend stellt Dani Levy seine Hitler-Satire „Mein Führer“ im Zoo Palast in der Reihe „Hauptrolle Berlin“ vor, die das Kino gemeinsam mit der Berliner Morgenpost veranstaltet. Und guckt ihn sich dann, mit seiner Frau und Freunden, gleich noch mal an.
Zuvor erzählt er im Gespräch mit Morgenpost-Redakteur Peter Zander, was für ein mulmiges Gefühl es war, den Schluss im Berliner Lustgarten zu drehen, eine Massenszene mit Hakenkreuzfahnen und Hunderten Statisten, die er zu „Heil Hitler“-Rufen anfeuern musste.
Schlaflose Nächte vor der Massenszene
Das habe ihm einige schlaflose Nächte bereitet. Und er war dann selbst überrascht, wie das medial um die Welt ging und vielfach fehlinterpretiert wurde, dass in Berlin wieder der Nationalsozialismus aufflammen würde.
Damals hat Levy auch einen Schluss gedreht, in der der von Helge Schneider gespielte Hitler überlebt hat, als 117-jähriger über Demokratie und Merkel meckert und postuliert, er stünde als Reichskanzler wieder zur Verfügung. Das hat Levy am Ende rausgeschnitten. Worüber er sich heute etwas ärgert. Da habe er sich, gibt er zu, einschüchtern lassen.
Timur Vermes war nicht der Erste
Bei einer Testvorführung in München war das gar nicht angekommen, ein Abend, an dem er sich noch immer mit Grausen erinnert. Bereut er das nun – wo Timur Vermes genau aus dieser Idee seinen Buchbestseller „Er ist wieder da“ konzipiert hat? „Nein“, sagt Levy, „mich ärgert nur, dass er mal gesagt hat, er wundere sich, dass vor ihm noch niemand auf die Idee gekommen ist.“ Den Film findet er gut, so wie er ist.
Am Ende stellt sich Dani Levy spontan für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung. Als Nächstes wird in der Reihe am 3. Mai „Bridge of Spies“ von Steven Spielberg gezeigt.