Der erste Goldene Bär, der auf der Jubiläums-Berlinale 2010 vergeben wird, geht nach Schweden. Den ersten Silbernen Bären darf ein Filmemacher aus Israel mit nach Hause nehmen. Die Jury lobt “perfekte Dialoge“, “Menschlichkeit“ und die Fähigkeit, dem Wind zuzuhören.

Der erste Goldene Bär der 60. Berlinale geht an einen schwedischen Kurzfilm. In „Händelse Vid Bank“ von Ruben Östlund spielen 96 Darsteller einen gescheiterten Banküberfall. „Perfekte Dialoge, und die Menschlichkeit wird mit Humor dargestellt“, urteilte die Jury. Der schwedische Regisseur dreht zurzeit seinen dritten Spielfilm. Einen silbernen Bären gab es für „Hayerida“ von Shai Miedzinski aus Israel. Er handelt von einer Familie, die um ihren verlorenen Sohn trauert und in der Wüste nach einem passenden Grabstein sucht. Die Jury argumentiert: "Die israelische Wüste liefert den ebenso staubigen wie intensiven Hintergrund für ein hermetisches Roadmovie zum Thema Verlust. Es ist schwer, Familientrauer in Bilder zu übersetzen, aber Regisseur Shai Miedzinski hört dem Wind zu und gibt den Emotionen einen Rahmen." Miedzinski hat seine eigene Familie, Mutter und Schwester, besetzt.

Das Stipendium des DAAD-Künstlerprogramms in Berlin erhält Adrian Sitaru aus Rumänien für „Colivia“. Die junge belgische Regisseurin Natalie Teirlinck wurde mit „Venus vs Me“ für den europäischen Kurzfilmpreis nominiert. In der Jury saßen die Leiterin des Kurzfilmfestivals Sao Paolo, Zita Caravalhosa, „Spex“-Chefredakteur Max Dax und der britische Produzent Samm Haillay.

Das Programm der Berlinale Shorts war durchweg ausverkauft, hieß es. Der Goldene und die Silbernen Bären im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele werden am Sonnabend verliehen.