Umzug

Preußenstiftung gibt den Museumsstandort Dahlem auf

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Stefan Kirschner

Foto: Sophie Tummescheit / picture-alliance / dpa

Die Museen im Berliner Südwesten sind sanierungsbedürftig. Doch Geld gibt es dafür nicht. Deshalb wird die Stiftung Preußischer Kulturbesitz den Standort in Dahlem aufgeben.

Die Berliner CDU sorgt sich um die Zukunft Dahlems. Allen voran Uwe Lehmann-Brauns, dem als Abgeordneten seit vielen Jahren die Belange des Berliner Südwestens am Herzen liegen. Er kandidiert auch dort.

Bei einer Anhörung am Montag ging es um das Humboldt-Forum und um die Zukunft der Dahlemer Museen. Denn zwei der drei dort ansässigen Häuser, das Ethnologische Museum und das Museum für Asiatische Kunst, sollen 2019 in die Stadtmitte, ins rekonstruierte Schloss ziehen.

Lediglich das Museum Europäischer Kulturen wird etwas länger in Dahlem bleiben, weil der Umzug ans Kulturforum für die Stiftung Preußischer Kulturbesitz nicht oben auf der Prioritätenliste steht, wie Stiftungspräsident Hermann Parzinger vor dem Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses sagte.

„Leerstandseligkeit der Berliner Kulturpolitik“

Eine Zukunft für Dahlem als Museumsstandort „sehe ich nicht“, sagte Parzinger. Die Stiftung wird sich in den nächsten Jahren aus Dahlem zurückziehen.

Nicht, weil der Ortsteil am Rande liegt und die Besucherzahlen im Vergleich zur Museumsinsel bescheiden sind, sondern aus finanziellen Gründen. Denn die Museen im Südwesten sind sanierungsbedürftig, 1993 wurden die Kosten auf 300 Millionen DM geschätzt, wie Parzinger sagte. Als dann die Entscheidung fürs Humboldt-Forum fiel, sparte man sich die Generalsanierung und beschränkte sich auf sogenannte funktionsertüchtigende Maßnahmen.

Daran hat sich nichts geändert. Mittel aus dem Bauetat der Stiftung, den der Bund komplett finanziert, sollen in den kommenden Jahren statt dessen unter anderem in die Sanierung der Neuen Nationalgalerie, in die Museumsinsel und den geplanten Neubau eines Museums der Moderne fließen, auch die Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße sei sanierungsbedürftig.

Die „Leerstandseligkeit der Berliner Kulturpolitik muss ein Ende haben“, forderte Lehmann-Brauns, denn ein Konzept für die Nachnutzung des Dahlemer Museumskomplexes gibt es nicht. Parzinger kündigte aber an, dass es im Februar dazu eine Art Runden Tisch geben soll.