Wieder Tränen im Tränenpalast: Mehr als 30.000 Menschen haben bisher die Ausstellung zur Geschichte der deutschen Teilung im Tränenpalast am Berliner Bahnhof Friedrichstraße gesehen. Für viele ein sehr emotionaler Besuch und für die Veranstalter ein positive Resonanz.

Die Ausstellung im Tränenpalast am Berliner Bahnhof Friedrichstraße zur Geschichte der deutschen Teilung entwickelt sich zum Besuchermagneten. Seit der Eröffnung am 15. September hätten mehr als 30.000 Menschen die Schau gesehen, sagte der Präsident der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Hans Werner Hütter. In den ersten beiden Ausstellungswochen seien häufig Tränen geflossen. Bis Montagabend rechnet Hütter mit 32.000 Besuchern; die Zahl liege im „oberen Bereich der optimistischsten Erwartungen“.

Im Schnitt hielten sich die Geschichts-Interessierten rund eine Stunde in den Räumen der früheren Abfertigungshalle für Ausreisen nach West-Berlin auf. Vor allem ein Modell der Grenzanlage interessiere viele. „Sie bleiben davor stehen, es entstehen sehr emotionale Dialoge“, berichtete Hütter. Vor allem Zeitzeugen und Betroffene seien in den Tränenpalast gekommen. Ab Oktober sollen auch angemeldete Besuchergruppen durch die Ausstellung geführt werden.

In der früheren Abfertigungshalle werden originale Schilder, Fotos und Dokumente gezeigt. Auch Zeitzeugen-Interviews sind in der Dauerausstellung „GrenzErfahrungen.Alltag der deutschen Teilung“ zu hören.

Der Pavillon aus Glas und Stahl wird Tränenpalast genannt, weil sich hier im geteilten Berlin emotionsgeladene Trennungsszenen abspielten. Ostdeutsche mussten sich von Angehörigen oder Freunden aus dem Westen verabschieden und zurückbleiben.

DDR-Rentner, die in den Westen fahren durften, kamen über den Tränenpalast zurück. An dem Grenzübergang starben nach Angaben des Hauses der Geschichte von 1962 bis 1990 mehr als 200 Menschen. Gerade ältere Ostdeutsche hätten die Belastungen bei den Kontrollen nicht verkraftet.