Meine Woche

Was Justizsenator Heilmanns neue Idee zum Schlachtensee taugt

Gilbert Schomaker

Foto: Marion Hunger

Der Bezirk Steglitz-Zehlendorf will Hunde ab Mai nicht mehr am Ufer des beliebten Gewässers dulden. Dagegen regt sich Widerstand. Nun präsentierte Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) einen Kompromiss.

Er ist der Erfinder des Bello-Dialogs: Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) hat sich gleich zu Beginn seiner Amtszeit auf ein schwieriges Terrain begeben. Heilmann wollte zusammen mit Hundebesitzern und -gegnern einen Dialog über das neue Hundegesetz führen. Die Fronten waren bis dahin in der Stadt verhärtet: Hier die Tierliebhaber, dort diejenigen Menschen, die von Hunden und Hundehaufen genervt sind. Jetzt soll es Leinenzwang und Hundeführerschein geben, aber auch mehr Auslaufgebiete.

Nun gibt es in Heilmanns politischer Heimat, in Steglitz-Zehlendorf, eine heftige Auseinandersetzung um den Schlachtensee. Das Bezirksamt will Hunde ab Mai nicht mehr am Ufer dulden. Halter sollen in den oberen Bereich ausweichen, damit die Hinterlassenschaften der Tiere nicht im Badesee landen. Oberhalb des Schlachtensees gibt es nämlich ein Auslaufgebiet. Doch dort hat man keinen Blick auf das Wasser.

Aber der Rundgang um den See – das ist das, wofür die Hundebesitzer nun kämpfen wollen. Diese Woche kündigte ein Jurist in dieser Zeitung an, gegen das angedrohte Bußgeld vorzugehen. Gleichzeitig gibt es viele Seebesucher, die es schätzen würden, wenn wieder mehr Menschen als Hunde den Rundweg nutzen würden.

Angesprochen auf diesen Konflikt, sagte Heilmann, dass er als Justizsenator nicht zuständig ist. Zum einen muss sich der Bezirk, zum anderen Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) kümmern. Aber der Senator des Bello-Dialogs plädiert für einen Kompromiss: Hunde sollten nur noch zu gewissen Uhrzeiten an den See dürfen. Der Vorschlag hat noch einen weiteren Vorteil. Die Verbotszeiten seien dann auch leichter durch Ordnungsamtsmitarbeiter zu kontrollieren, so Heilmann. Keine schlechte Idee. Vielleicht gibt es doch noch einen Kompromiss – für ein friedliches Frühjahr am Schlachtensee.