Berlin. Bei einer außerplanmäßigen Sitzung der Aufsichtsräte soll ein Termin festgelegt werden. Und es gibt Baufortschritte zu vermelden.

Flughafen­chef Engelbert Lütke Daldrup will sich im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft in der übernächsten Sitzung auf einen Termin für die Eröffnung des BER festlegen. Das Kontrollgremium kommt am 17. November zusammen. Dann müssen die Aufsichtsräte klären, wann sie sich außerplanmäßig treffen. „Das kann Mitte Dezember, aber auch Mitte Januar sein“, sagte Lütke Daldrup am Mittwoch im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses.

Von der Baustelle meldete der frühere Staatssekretär vorsichtig optimistische Einschätzungen, was das Fortkommen bei Türen und Sprinklern angeht. Die nicht funktionierenden elektronisch gesteuerten Türen und die nach diversen Erweiterungen womöglich zu klein dimensionierte Sprinkleranlage waren Ende vergangenen Jahres unerwartet als erhebliche Probleme aufgetaucht. Der Ärger darüber hatte letztlich zur Ablösung von Lütke Daldrups Vorgänger Karsten Mühlenfeld geführt.

Ist der BER schon fertig?

Die Türen seien Ende Oktober zu fast 80 Prozent in Betrieb gewesen, sagte der Flughafenchef nun. Im August waren es nach Informationen der Morgenpost erst rund 60 Prozent. Bei den Sprinklern sind nun nach zuvor 30 Prozent aller Rohre knapp 75 Prozent neu berechnet. Daraus habe sich ergeben, dass weniger Rohre als befürchtet umgebaut werden müssen.

Mit einer Initiative hatte Lütke Daldrup jedoch keinen Erfolg. Es ist ihm nicht gelungen, die großen beteiligten Baufirmen Siemens, Bosch, Caverion, T-Systems und ROM in die Mitverantwortung für Restarbeiten und Termine zu nehmen. Zwar gibt es einen Rahmen­terminplan, der einen Abschluss der Bauarbeiten für den August 2018 vorsieht. Aber Sanktionen, falls Zwischenziele nicht erreicht werden, fehlen. Man habe am BER „keine günstige Vertragssituation mit den Baufirmen“, sagte der Flughafenchef. Da falle es nicht leicht, Termine durchzusetzen. Der Aufsichtsrat wird sich in der Novembersitzung auch mit dem Masterplan zum Ausbau des BER befassen. Lütke Daldrup wird dort den bisherigen Bauchef des Münchener Flughafens, Carsten Wilmsen, als neuen Bau-Geschäftsführer präsentieren. Der Experte wird vor allem für den weiteren Ausbau des Großflughafens benötigt, hieß es.

Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) räumte ein, dass eventuell auch weiteres Steuergeld für den Masterplan benötigt werde. Bisher hieß es, die Flughafengesellschaft könne die benötigte Summe von 2,3 Milliarden Euro bis 2040 über eigene Kredite aufbringen.

Ein Rundgang über die Flughafen-Baustelle am BER

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