Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) will sich nach einem „Spiegel“-Bericht den Spitzenplatz im Aufsichtsrat der Berliner Flughafengesellschaft dauerhaft zurückerobern. Derzeit nimmt Wowereit den Posten bis zur Neuwahl kommissarisch wahr, da der frühere Brandenburger Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) ihn nach seinem Rücktritt aufgegeben hatte. Wowereit war dessen Stellvertreter, seit er – nach mehreren Verschiebungen des Eröffnungstermins zum Großflughafen BER – zu Jahresbeginn den Aufsichtsratsvorsitz an Platzeck abgegeben hatte.
Laut „Spiegel“ könnte der Aufschub der eigentlich für den kommenden Mittwoch erwarteten Wahl eines neuen Vorsitzenden Wowereit in die Hände spielen. Nun solle die Wahl im Dezember erfolgen. Wenn die SPD dann vermutlich Koalitionspartner der CDU in der neuen Bundesregierung sei, könne sie möglicherweise auch Einfluss auf die Flughafenaufsichtsratsvertreter des Bundes ausüben, hieß es. Der Berliner Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) wäre aber auch an dem Posten interessiert, zitiert der „Spiegel“ Senatskreise.
Unterdessen nannte Flughafenchef Hartmut Mehdorn im Nachrichtenmagazin „Focus“ erste Details zum neuen Siemens-Auftrag über die Fertigstellung der Brandschutzanlage. Es gebe für die Entrauchungsanlage gebe es ein genehmigungsfähiges Konzept, das Brandschutzsystem sei in drei Abschnitte aufgeteilt worden. „Rund 50 Mitarbeiter von Siemens, Planungsfirmen und der Flughafengesellschaft waren monatelang mit den Vorbereitungen beschäftigt“, sagte Mehrdorn – nun beginne die Arbeit. „Der Auftrag an Siemens umfasst rund 14 Millionen Euro“, zitiert das Magazin Mehdorn. Die Gesamtkosten für Brandschutz und Schallschutz würden noch ermittelt.
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Ein neuer Termin für den Start des Berliner Großflughafens BER ist noch immer nicht in Sicht. „Dem Aufsichtsrat werde ich erst einen Start-Termin nennen, wenn er belastbar und verlässlich ist“, sagte Flughafen-Chef Hartmut Mehdorn dem Magazin „Focus“ laut Vorabbericht von Sonntag. Auf der Sitzung des Gremiums am Mittwoch sei das noch nicht der Fall.
Sein Team müsse sich ganz sicher sein, den Start-Termin einhalten zu können. „Noch eine Blamage darf es nicht geben“, betonte Mehdorn. Bereits im August hatte Mehdorn angedeutet, dass ein neuer Starttermin womöglich nicht mehr wie geplant im Herbst festgelegt werden kann. Wegen immer neuer Bau- und Planungsmängel musste die Inbetriebnahme des neuen Hauptstadtflughafens schon mehrmals verschoben werden.
Zumindest ein Lösungsweg, um die Mängel an der Brandschutzanlage zu beheben, dem Hauptproblem des Projekts, sei gefunden, sagte Mehdorn. „Wir wissen jetzt, was gemacht werden muss.“ Vertragspartner Siemens kalkuliere dafür eineinhalb Jahre. „Nun beginnt endlich die echte Arbeit“, so Mehdorn. Die Gesamtkosten für Brandschutz und Schallschutz müssten aber noch ermittelt werden. rtr/alu