Weil der Eröffnungstermin des BER immer weiter in die Ferne rückt, wächst die Kritik an Hartmut Mehdorn. Die CDU fordert nun, einen Wirtschaftsexperten an die Spitze des Aufsichtsrat zu berufen.

Die erneute Verzögerung des Eröffnungstermins für den Hauptstadtflughafen BER schürt Zweifel am Krisenmanagement der Flughafengesellschaft. Wie berichtet, hatte Flughafenchef Hartmut Mehdorn jetzt eingeräumt, entgegen seiner ursprünglichen Absicht werde er auch in der Aufsichtsratssitzung am 25. Oktober keinen neuen Eröffnungstermin nennen können. Als Begründung führte Mehdorn an, er wolle „keine weiteren Risiken“ eingehen.

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Dieses Eingeständnis mache „fassungslos“, sagte am Montag der Generalsekretär der Berliner CDU, Kai Wegner. Das ständige Überschreiten des selbst gesteckten Zeitplans verunsichere die Menschen. Angesichts der weiterhin fehlenden Eröffnungsperspektive sei es notwendig, kurzfristig die Menschen rund um Tegel vom Fluglärm zu entlasten.

„Zugleich müssen die Reibereien und Streitigkeiten in der Geschäftsführung endlich ein Ende finden“, forderte Wegner. Hierfür sei es auch sinnvoll, einen erfahrenen und anerkannten Wirtschaftsexperten an die Spitze des Aufsichtsrates zu berufen. Auch den Grünen kam deutliche Kritik. „Die Herren Wowereit und Mehdorn müssen endlich die Karten auf den Tisch legen und vor der Bundestagswahl Farbe bekennen“, forderte der Abgeordnete Andreas Otto.

Noch Mitte August hatte Mehdorn eine Teileröffnung für März 2014 in Aussicht gestellt. Anfang dieses Monats hatte die Flughafengesellschaft FBB außerdem Berichte zurückgewiesen, die für Frühjahr 2014 geplante Teileröffnung würde sich verzögern. Ungeachtet der Schwierigkeiten in Schönefeld hält das Wachstum im Luftverkehr in der Region Berlin-Brandenburg auch im August weiter an. In den ersten acht Monaten des Jahres nutzten insgesamt 17.280.729 Passagiere die Flughäfen Schönefeld und Tegel – ein Plus von 4,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.