Berlins Fluglärm-Gegner mischen sich in den Wahlkampf ein. Rund 1000 Demonstranten sind vor das Kanzleramt gezogen. Sie geben zwar Merkel nicht direkt die Schuld, machen sie aber mitverantwortlich.
Gegner des geplanten Hauptstadtflughafens haben am Sonnabend eine Menschenkette um das Bundeskanzleramt in Berlin gebildet. Damit wollten sie gegen Fluglärm demonstrieren. Laut einem der Organisatoren beteiligten sich rund 1000 Demonstranten verschiedener Bürgerinitiativen an dem Protest. Sie forderten die Politik auf, sich erneut mit einem Nachtflugverbot zu befassen und Verantwortung für Fehler beim Flughafen-Bau zu übernehmen.
„Zwar trifft Frau Merkel selbst keine Schuld“, sagte ein Sprecher der Friedrichshagener Bürgerinitiative. „Weil aber auch der Bund den Flughafen mitverantwortet, muss sie als Repräsentantin für die Fehler einstehen.“ Im weiteren Veranstaltungsverlauf informierten die Demonstranten an Ständen und auf einer Kundgebung über Gesundheitsschäden, die Fluglärm hervorrufen könne, hieß es.
Auch der Chef des Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, schaute sich die Demonstration an. Die Flughafenbetreiber nähmen die Anliegen der Anwohner ernst, sagte er. „Deutschland hat das stärkste Fluglärmgesetz in Europa.“ Auch er sei ein Gegner von Fluglärm – ganz vermeiden lasse sich dieser jedoch nicht. „Wir hätten dann keinen Lärm mehr, wenn wir keinen Flughafen hätten.“
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dpa/ap