Die Betreiber des Hauptstadtflughafens BER in Schönefeld treiben den Plan für eine Teileröffnung im Nordflügel des Neubaus voran. Die Bauanträge für die notwendigen Umbau erreichten am Montag das zuständige Bauordnungsamt des Kreises Dahme-Spreewald, wie Landrat Stephan Loge (SPD) sagte.
Zu den Aussichten der Anträge und zur Bearbeitungsdauer wollte Loge sich nicht äußern. „Wir werden nun erst einmal prüfen, ob die Unterlagen vollständig sind.“
Loge hatte noch vor einigen Wochen davor gewarnt, dass die Teileröffnung eine Gesamteröffnung verzögern würde. Flughafenchef Hartmut Mehdorn will möglichst im Frühjahr 2014 einen Testbetrieb mit bis zu zehn Starts und Landungen im Nordpier. Dafür müssen dort noch Gepäckbänder und Abfertigungsschalter eingebaut werden.
10.000 von 75.000 Mängeln behoben
Am BER herrscht aus Sicht des Bundes nach der monatelangen Bestandsaufnahme nun ein vollständiger Überblick über die Mängel und Fehlplanungen. „Wir haben nun absolute Klarheit – vom Brandschutz bis zum letzten Riss in der Bodenfliese“, sagte Verkehrsstaatssekretär Rainer Bomba. „Jetzt werden die Lösungen erarbeitet und weiterhin parallel schon Mängel behoben.“ Von rund 75.000 Mängeln seien bislang etwa 10.000 abgearbeitet.
Technikgeschäftsführer Horst Amann hatte die Baustelle bis Ende Juli unter die Lupe genommen. Währenddessen begann Flughafenchef Hartmut Mehdorn schon mit seinem Beschleunigungsprogramm „Sprint“, mit dem er den Blick nach vorn richten will. „Die Bestandsaufnahme ist die Grundlage für die weitere Arbeit, auch für das Projekt ‚Sprint‘“, stellte Bomba klar, der den Bund im Aufsichtsrat des staatlichen Flughafenbetreibers vertritt.
Amann habe in dem Gremium Beifall für die Arbeit erhalten, sagte der CDU-Politiker. Die Zahl der Mängel hält Bomba für ein Großprojekt nicht für ungewöhnlich. „Der Reichstag hatte etwas über 10.000 Mängel – bei einem Zehntel der Fläche.“