Hauptstadtflughafen

Nachfolger für Platzeck als BER-Aufsichtsratschef gesucht

Foto: Patrick Pleul / dpa

Die nächste Aufsichtsratssitzung der Flughafengesellschaft will Matthias Platzeck noch leiten. Doch seinen Chefposten wird er abgeben. Das belebt die Debatte um mehr Fachleute in dem Gremium.

Matthias Platzeck wird nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident zum 28. August aller Voraussicht nach auch den Aufsichtsratsvorsitz der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg abgeben. Dieses Amt hat er im Januar vom Berliner Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) übernommen. Er behält den Posten, bis ein Nachfolger gewählt ist. Die nächste Aufsichtsratssitzung ist für den 16. August terminiert. Diese will Platzeck dem Vernehmen nach noch leiten. Die folgende ist für den 25. Oktober geplant.

Platzeck wollte die auf unbestimmte Zeit verschobene Eröffnung des Hauptstadtflughafens in Schönefeld möglichst schnell verwirklichen. Er verband das Projekt mit seinem politischen Schicksal. Die drei Gesellschafter Brandenburg, Berlin (mit je 37 Prozent Anteil) und der Bund (26 Prozent) müssen sich nun auf einen Nachfolger einigen. Der Vorsitzende wird laut Gesetz aus der Mitte des Aufsichtsrats gewählt.

Neue Debatte um mehr Fachleute auf Aufsichtsrat

Bereits vor der Rücktrittsankündigung Platzecks war eine Gesellschafterversammlung für den 31. August vorgesehen. Dort sollten unter anderem die fünfjährigen Aufsichtsratsmandate für Platzeck und seinen Stellvertreter Wowereit verlängert werden.

Die Neuordnung belebt die Diskussion neu, das Kontrollgremium mit weniger Politikern und mehr Fachleuten zu besetzen. Die Berliner Fraktionschefin der Grünen, Ramona Pop, regte am Montag an, „den Aufsichtsrat in ein Experten-Gremium umzuwandeln, das nicht nur politische, sondern auch wirtschaftliche und technische Kompetenz innehat“.

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( dpa/ap )