Die Suche nach einem neuen Chef für den BER hat ein Ende. Mehdorn wird den Spitzenposten übernehmen - und nach Informationen der Berliner Morgenpost noch am Mittag offiziell vorgestellt werden.

Der ehemalige Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn soll den BER aus der Krise führen. Wie die Berliner Morgenpost erfuhr, soll er noch am Mittag als neuer Chef der Berliner Flughäfen offiziell vorgestellt werden. Flughafen-Aufsichtsratschef Matthias Platzeck will sich dabei zu der Entscheidung äußern. Aus dem Kreis der Anteilseigner hieß es ergänzend, der Vorschlag für Mehdorn sei vom brandenburgischen Ministerpräsidenten gekommen.

Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) bestätigte mittlerweile Berufung von Mehdorn an die Spitze der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB). „Ich freue mich, dass wir Hartmut Mehdorn als neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung der FBB gewinnen konnten“, erklärte Ramsauer am Freitag in Berlin.

Die Flughafen-Gesellschafter sollen nach der Absage von Ex-Fraport-Chef Wilhelm Bender auf Mehdorn zugegangen sein. Mehdorn soll dann bereits am Mittwoch zugesagt haben.

Bender hatte am Montag angekündigt, er werde sich nicht als Chefberater um die Baustelle des Berliner Großflughafens kümmern. Bender war zunächst sogar als neuer BER-Chef im Gespräch gewesen, lehnte dann aber ab. Als Grund für seine Absage nannte er Vertrauensbruch von der Seiten der Gesellschafter. Zuvor waren Honorarvorstellungen durchgesickert.

Offenbar sind sich Mehdorn und die Flughafengesellschafter nun bereits in groben Zügen über das Gehalt einig. Laut „Bild“ soll Mehdorn mehr als eine halbe Million Euro im Jahr verdienen, aber deutlich weniger als eine Million. Vorgänger Rainer Schwarz kassierte jährlich Bezüge von rund 550.000 Euro.

Der Flughafen-Chefposten ist seit Januar nicht besetzt. Der Aufsichtsrat hatte den früheren Geschäftsführer Schwarz abgesetzt, weil die Eröffnung des Airports zum vierten Mal abgesagt werden musste.

Aufsichtsrat tritt zusammen

Nach Bekanntgabe der Personalie tritt an diesem Freitag der BER-Aufsichtsrat zusammen. Ursprünglich sollte dabei über die lange Mängelliste für den neuen Großflughafen im Südosten Berlins beraten werden. Ein Termin für die Inbetriebnahme des Hauptstadt-Airports in Schönefeld, die mehrfach verschoben worden war, steht immer noch nicht fest.

Mehdorn hatte Anfang des Jahres überraschend seinen Vorstandsvorsitz bei Air Berlin niedergelegt. Für Diskussionen hatten zuletzt Pläne des BER-Aufsichtsratschefs und brandenburgischen Ministerpräsidenten Matthias Platzeck gesorgt, den früheren Frankfurter Flughafenchef Wilhelm Bender als Chefberater des Hauptstadtflughafens zu bestellen. Bender hatte nach einer öffentlichen Diskussion über seine Vergütung aber auf das Amt verzichtet.