Machtwechsel

Jamaika soll Pankow „zwei starke Bürgermeisterinnen“ bringen

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Erste Jamaika-Personalien für Pankow: Grünen-Spitzenkandidatin Cordelia Koch wird Pankows neue Bürgermeisterin, Manuela Anders-Granitzki von der CDU ihre Stellvertreterin. Das Nachsehen hat die Linke.

Erste Jamaika-Personalien für Pankow: Grünen-Spitzenkandidatin Cordelia Koch wird Pankows neue Bürgermeisterin, Manuela Anders-Granitzki von der CDU ihre Stellvertreterin. Das Nachsehen hat die Linke.

Foto: Collage BM / Thomas Schubert

Nun wird der Plan amtlich: Grüne, CDU und FDP setzen Linken-Bürgermeister Sören Benn ab. Und geben interessante Personalien bekannt.

Berlin.  In Pankow geht eine politische Ära zu Ende – und ein neues Bündnis greift nach der Macht. Mit einer neuen Zählgemeinschaft wollen Grüne, CDU und FDP nun definitiv den amtierenden Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) absetzen. „Es wird zwei starke Bürgermeisterinnen für Pankow geben. Dr. Cordelia Koch als Bürgermeisterin und Manuela Anders-Granitzki als stellvertretende Bürgermeisterin“, gibt CDU-Kreischef Dirk Stettner bekannt. Mit der Neuwahl von Cordelia Koch, der bisherigen Sozialstadträtin, würde Amtsinhaber Benn automatisch abgelöst und könnte gemäß einer einvernehmlichen Regelung aller Parteien auf Landesebene bei vollen Bezügen bis 2026 ausscheiden. Auch „Pankows Rathaus wird grün“ meldete der Grünen-Kreisvorstand dazu am Donnerstag über Twitter.

Als zweiten Stadtrat, der ihnen nach hohen Stimmgewinnen bei der Berliner Wiederholungswahl in Pankow zusteht, nominieren die Christdemokraten Jörn Pasternack, der für den Bereich Schule und Sport verantwortlich sein soll. Damit würde Pasternack die bisherige Linken-Bildungsstadträtin Dominique Krössin verdrängen.

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Auch die Pankower FDP bekennt sich mit einem aktuellen Schreiben zu dieser Lösung und sieht die neue Jamaika-Allianz als Chance, „das Wachstum des Bezirks zu gestalten, die Lebensqualität zu steigern und die Verwaltung zu modernisieren. Wir wollen eine neue Dynamik in der Bezirkspolitik entfachen“, erklärt Daniela Kluckert im Namen des FDP-Kreisvorstands.

„Jamaika“ in Pankow: An einem Bauprojekt in Prenzlauer Berg zeigte sich der Wechsel

Die komplette Vereinbarung einschließlich eines gemeinsamen Programms wollen die Bündnispartner am kommenden Mittwoch, 26. April, vorstellen – kurz vor der entscheidenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung, in der man Koch und Anders-Granitzki in die Bürgermeisterinnen-Ämter wählen will. Inwiefern sich die Ressort-Aufteilung unter den Parteien verändern könnte ist noch unklar.

Mit der neuen Weichenstellung beenden die Jamaika-Bündnispartner das Konstrukt einer rot-roten „Minderheitsregierung“, die seit Herbst 2021 mit wechselnden Mehrheiten das politische Geschehen in Pankow zu bestimmen versuchte. Kurz vor der Wiederholungswahl im Februar 2023 kristallisierte sich aber bereits das heutige Jamaika-Bündnis heraus – als Grüne, CDU und FDP gegen heftigen Widerstand von Rot-Rot für Pläne im Sinne des neuen Wohnquartiers des Investors Christian Geromé am Güterbahnhof Greifswalder Straße abstimmten. Linke und SPD hatten den Jamaika-Politikern Investorennähe vorgeworfen und den Bau von Hochhäusern neben dem Thälmann-Park in Prenzlauer Berg als Zeichen der Gentrifizierung verurteilt.

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