Weißensee

Flughafenlichter: Wie Berliner Allee sicherer werden kann

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Lichter, fast wie hier die Landebahnbefeuerung am Flughafen, sollen die Verkehrsführung an der Berliner Allee verdeutlichen.

Lichter, fast wie hier die Landebahnbefeuerung am Flughafen, sollen die Verkehrsführung an der Berliner Allee verdeutlichen.

Foto: Hans Blossey / FUNKE Foto Service

Mit LED-Lichtern fast wie am Flughafen die Berliner Allee in Weißensee sicherer machen? Das sagt der Senat zu der Idee aus Pankow.

Berlin.  LED-Lichter in der Fahrbahn, dazu noch taktile Elemente wie Bremsschwellen und eine bessere Baustellenkoordination: Diese Vorschläge soll der Bezirk Pankow der Senatsmobilitätsverwaltung zur Entschärfung unter anderem des Unfallschwerpunktes in der Berliner Allee machen, so die örtliche Politik. Wie berichtet, sorgen in Weißensee immer wieder Autos im Gleisbett und damit Sperrungen der Tram-Strecke, eine unübersichtliche Verkehrsführung und langwierige Bauarbeiten für Verdruss. Auf Anfrage der Berliner Morgenpost erklärt die Verwaltung, was möglich ist.

„Grundsätzlich (...) ist ein Einsatz denkbar“, heißt es dazu von Constanze Siedenburg aus der Pressestelle der Mobilitätsverwaltung. Im Antrag aus der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) ist allerdings von Bodenampeln („Bompeln“, in Gebrauch etwa in Hannover) die Rede ist. Die sollen jedoch eher Fußgänger, die aufs Smartphone schauen, davon abhalten, ohne Blick nach oben die Schienen zu überqueren. Was in Berlin bereits genutzt werde, seien sogenannte Lane-Lights.

Weißensee: LED-Verkehrsführung bereits in Berlin im Einsatz

Die sind hier bereits seit mehr als zehn Jahren im Einsatz, etwa, wenn eine auf der Straße geführte Straßenbahnstrecke in ein geschottertes Gleisbett übergeht, so die Behörde. An der Einfahrt der Straßenbahn in die Buschallee, unweit des jetzigen Unfallschwerpunktes, sei das bereits der Fall.

Für die Nutzung der Lane-Lights sind jedoch Stromanschluss, Trafo, Helligkeitssensor, Erdkabel und schließlich die überfahrbaren LED-Elemente selbst notwendig. „Aufgrund dieser umfangreichen technischen Voraussetzungen ist ein temporärer Einsatz nicht zeitnah und nicht ohne extreme Beeinträchtigung des Straßenbahnverkehrs umsetzbar“, so die Sprecherin.

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Demnach ist ein Einsatz nur punktuell und nur bei einer grundhaften Erneuerung der Straßenbahngleise denkbar. Als Notfallmaßnahme zur schnellen Verbesserung der Verkehrssituation in der Berliner Allee sind die dem Leuchtfeuer am Flughafen ähnlichen Lichter also nicht zu gebrauchen.

Zumal die Verkehrsführung dort nur während der Bauarbeiten eine Verschwenkung der Autofahrbahn über die Gleise vorsieht. Während die Baustelle zur Erneuerung der Gleise bereits abgeschlossen ist, bauen dort derzeit die Berliner Wasserbetriebe noch bis Ende Februar und nach jetziger Planung gleich wieder ab Ende März bis Januar 2025.

In der Zwischenzeit wurde die Verkehrsführung vor Ort bereits Anfang Dezember durch neu aufgetragene orangefarbene Markierungen mit Richtungspfeil und sogenannte Leitboys ergänzt. Jetzt werden laut Senatsmobilitätsverwaltung zusätzlich Straßenbahn- und Autoverkehr getrennt voneinander geregelt. Dadurch verringert sich noch einmal die Gefahr, dass Autofahrer, die direkt hinter der Tram an der Ampel stehen, von dieser in der Sicht behindert werden und ihr ins Gleisbett folgen, anstatt der Fahrbahnverschwenkung.

Verkehrsführung an Berliner Allee könnte sich bald ändern

Hatte die Senatsverwaltung anfangs lediglich auf eine formal korrekte Beschilderung verwiesen, ist in der Zwischenzeit einiger Aufwand betrieben worden, um die Baustelle sicherer zu machen. Außerdem ist der Bezirk im Anhörungsverfahren ohnehin beteiligt, wenn temporäre verkehrsregelnde Maßnahmen in seinem Gebiet angeordnet werden, so der Senat.

Die Politik aus Pankow hatte auf der jüngsten BVV auf Antrag der CDU mehrheitlich entschieden, dass der Bezirk mit weitergehenden Vorschlägen noch einmal an die Landesbehörde herantreten soll. Neben der Berliner Allee wünschen sich die Bezirksverordneten auch eine bessere Kennzeichnung der Haltestelle an der Kreuzung mit der Indira-Gandhi-Straße und an der Haltstelle Am Steinberg, die ebenfalls als gefährlich eingestuft werden.

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Unklar ist derzeit noch, ob die Pause in den Arbeiten der Verkehrsader durch Weißensee dazu genutzt werden, die unübersichtliche Situation weiter zu entschärfen oder für diesen letzten Abschnitt der Baustelle sogar auf die Verschwenkung der Fahrbahn verzichtet werden kann.